Der Investitionsfonds Stadtteilzentren konkret definiert die gestalterische Aufwertung der Fußwegeverbindung Martin-Mayer-Steg als eine Maßnahme für das Stadtteilzentrum Bad Cannstatt. Hierzu steht im Doppelhaushalt 2020/21 ein Gesamtbudget von 50.000 € zur Verfügung. Den Martin-Mayer-Steg überqueren Fußgängerinnen und Fußgänger auf ihrem Weg zwischen S-Bahnhof Bad Cannstatt und Stadtbahn-Haltestelle Bad Cannstatt Wilhelmsplatz sowie Richtung Altstadt.
Im November 2020 wurde hierfür vom Amt für Stadtplanung und Wohnen in Kooperation mit der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBAʼ27) ein zweistufiger Kunstwettbewerb für die temporäre künstlerische Gestaltung des Martin-Mayer-Stegs in Stuttgart-Bad Cannstatt ausgelobt.
In der ersten Wettbewerbsphase wurden 73 Konzeptideen von Kunstschaffenden aus Stuttgart, ganz Deutschland und benachbarten Ländern eingereicht. Dabei deckten sie ein breites Spektrum an Kunstrichtungen ab: Von plastischen Installationen und der Arbeit mit Farbe und Folierung über Ideen zur Begrünung und aus der Graffiti-Szene bis hin zu Ansätzen für Interventionen, Performances oder Licht- und Toninstallationen.
Im Februar 2021 waren mit Beginn der zweiten Wettbewerbsphase fünf Konzepte für eine vertiefte Ausarbeitung ausgewählt. Daraus hat die Jury in ihrer Sitzung am 4. Mai den Entwurf „Den Teppich ausrollen“ von dem Berliner Künstler Thilo Droste zum Sieger gekürt.
Es handelt sich bei dem ausgewählten Projekt um eine künstlerische Intervention, die den Steg mit einem großen Teppich bedecken und diesen für die Passanten förmlich ausrollen wird. Der Teppich soll im Zusammenwirken mit den Menschen vor Ort entstehen: Sie werden über im Stadtbezirk Bad Cannstatt ansässige Vereine und Institutionen eingeladen, Bilder ihrer eigenen Teppiche oder anderer Bodenbeläge per Mail einzureichen. Das gesammelte Fotomaterial wird zu einem Patchwork‐Muster zusammengefügt und als passgenauer Teppichrasen für den Steg produziert. Auf diese Weise soll der Teppich die Vielfalt des Stadtbezirks repräsentieren und für die Menschen vor Ort identitätsstiftend wirken.
Zum Einstieg in die Umsetzungsphase findet in den nächsten Wochen ein Austausch der beteiligten Fachämter mit dem Künstler statt. Vorgeschlagen ist eine achtwöchige Vorbereitungsphase, in der auch für Projekt geworben und die Stadtgesellschaft eingebunden werden soll. Anschließend soll eine Aktionswoche direkt vor Ort am Wilhelmsplatz für die Beteiligung am Kunstprojekt werben. Die Installation vor Ort sowie der Projektzeitraum wird im weiteren Verfahren abgestimmt und festgelegt.