In den Städten findet ein überhitzter Wettbewerb um Flächen und Programme statt. Zugleich hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Städte im Sinne der Idee der „Produktiven Stadt“ auch materielle Produktionsformen in urbanen Arbeitsquartieren als notwendige wirtschaftliche Aktivität brauchen. Ziel ist es, die funktionalen Trennungen und die Ausdünnung der Produktion zu überwinden, neue Freiräume für Kultur und Gemeinschaft, Erholung und Freizeit zu ermöglichen, neue Wohn- und Arbeitsformen zu generieren und verstärkt eine inklusive, am Gemeinwohl orientierte, gemischt genutzte und resiliente Stadt zu entwickeln. Was wir hierfür schlicht brauchen, ist eine veränderte Sicht auf die Stadt.
Die Corona-Krise, aber auch andere Krisen und Problemfelder haben gezeigt, dass wir vieles anders machen sollten. Die globalen Trends und Transformationen, sei es der Klimawandel oder der wirtschaftliche Strukturwandel, die alle Bereiche der Gesellschaft durchdringende Digitalisierung der neue Energie- und Mobilitätsformen, zeigen neue Notwendigkeiten, aber auch neue Wege auf. Auch die Sicht auf die Stadt und die Fokussierung der Stadtplanung erfordern ein Umdenken, eine Neuorientierung. Und dies nicht nur auf Stadt- oder Quartiersebene. Auch in der Region werden mit der Strategie der Produktiven StadtRegion im Rahmen der IBA’27 neue Wege beschritten. Die Stadt wird als Plattform und Experimentierfeld verstanden, in der sich jene lokal unterschiedlichen Arbeits- und Lebenswelten, diversifizierten und produktiven Wirtschaftsstrukturen, lokal eingebettete Kreislaufsysteme sowie sozialen Diversitäten entfalten und so die Produktive Stadt ortsabhängig zum Ausdruck bringen können.
Diese gemeinsame „Plattform“, dieses „Experimentierfeld“ möchten wir begleiten und mitgestalten. Mit den diversen Beiträgen der Planungspraxis STADTPLANUNGSTUTTGART zu städtischen Planungen und Projekten in Stuttgart, die ab 2012 zunächst als „Newsletter“ veröffentlicht wurden, sollen auch künftig die Auseinandersetzung mit unserer Stadt und der Dialog mit ihren Bürgerinnen und Bürgern vorangetrieben werden.
