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Landeshauptstadt Stuttgart

Haushalt

Stuttgart verstärkt den Klimaschutz

Mit weiteren wichtigen Beschlüssen verfolgt Stuttgart das Ziel, die Stadt klimaneutral zu machen und auf Klimaveränderungen vorzubereiten. Die städtischen Liegenschaften sollen bis 2030 ohne fossile Energien versorgt werden, dafür stellt der zukünftige Doppelhaushalt zusätzlich 50 Millionen Euro bereit.

Bis 2030 sollen die städtischen Liegenschaften ohne fossile Energien versorgt werden.

Zudem erhalten Bürgerinnen und Bürger in Stuttgart Förderprogramme im Energiebereich und durch Aufstockung der Beratungsleistung beim Stuttgarter Energieberatungszentrum e.V. (EBZ) Unterstützung bei der Energiewende. Gleichzeitig wird ein Bereich in den Blick genommen, der mehr Aufmerksamkeit verdient: die Ernährung. Sie trägt einen sehr großen Teil zu den klimaschädlichen Treibhausgasen bei. Und auch das Thema Klimaanpassung rückt verstärkt in den Fokus.

50 Millionen Euro zusätzlich für die Sanierung städtischer Gebäude

Um bestehende städtische Gebäude bis 2030 klimaneutral zu bekommen, muss der Umfang energetischer Sanierungen in den über 1300 städtischen Liegenschaften zunehmen. Mit den bereits in den vergangenen Jahren getätigten und den in den kommenden beiden Jahren geplanten Sanierungen ist beziehungsweise wird dies bereits für einen Teil der Liegenschaften umgesetzt. Allerdings besteht im Blick auf die Zielerreichung 2030 für die Gesamtheit der städtischen Liegenschaften nun die Aufgabe, den Status der Gebäude differenziert für die einzelnen Ämter und Eigenbetriebe zu betrachten. So muss analysiert werden, wie viele Gebäude schon klimaneutral sind oder durch bereits begonnene oder beschlossene Maßnahmen in den nächsten Jahren klimaneutral werden, und wie viele Liegenschaften noch saniert werden müssen.

Weitere Mittel werden für den Ausbau innovativer Anlagentechnik bei städtischen Liegenschaften, für Untersuchungen im Zusammenhang mit der Abwasserwärmenutzung und zur thematischen Stärkung des Themas Klimaschutz beim Handwerk zur Verfügung gestellt.

Stärkung des Energieberatungszentrums

Die energetische Gebäudesanierung spielt eine wichtige Rolle, um den Energieverbrauch in Stuttgart zu senken und Energie- und Klimaziele zu erreichen. Deshalb wird das EBZ mit 387.500 Euro pro Jahr unterstützt, um den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt eine neutrale und unabhängige Beratung bei der energetischen Sanierung von Wohngebäuden anzubieten. Damit wird das EBZ in die Lage versetzt, sich personell zu verstärken.

Strategie für klimafreundliche Ernährung

Die Ernährung ist laut Umweltbundesamt für bis zu 15 Prozent des persönlichen CO2-Fußabdrucks verantwortlich. Hier will die Stadt Stuttgart ansetzen: Eine neue Koordinierungsstelle wird gemeinsam mit vielen Beteiligten eine Gesamtstrategie für klimafreundliche Ernährung in Stuttgart entwickeln. Außerdem fördert die Stadt den Verein Ernährungsrat StadtRegion Stuttgart mit 230.000 Euro pro Jahr in 2022 und 2023.Dieser bringt Akteure von der Erzeugung bis zu den Endverbrauchern zusammen und wird eng mit der Stadt zusammenarbeiten.

Klimaanpassung

Der Klimawandel führt unter anderem dazu, dass Hitzeperioden in Stuttgart häufiger und intensiver werden. Die Stadt wird nach einer Studie des Deutschen Wetterdienstes zukünftig an bis zu 70 Tagen im Jahr mit Temperaturen von 30 Grad und mehr rechnen müssen. Das sind mehr als doppelt so viele Hitzetage, wie im Hitzesommer 2018 oder im „Jahrhundertsommer“ 2003. Ebenso ist zukünftig mit mehr Starkregenereignissen zu rechnen, die Notfallmaßnahmen und zukunftsorientierte Vorkehrungen zum Schutz vor Überflutungen erforderlich machen. Um verstärkt gegensteuern zu können, wird die Stuttgarter Klimawandel-Anpassungsstrategie (KLIMAKS) zielgerichtet weiterentwickelt und operationalisiert. Hierfür sind ein Maßnahmenmonitoring und weitere Wirkungsanalysen entscheidend. Der Gemeinderat hat dafür 120.000 Euro im Doppelhaushalt 2022/2023 bereitgestellt. Damit kann die Ausrichtung der Strategie angepasst und gegebenenfalls die Umsetzungsgeschwindigkeit von Maßnahmen entscheidend beeinflusst werden.

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Bildnachweise

  • Karl Semle/Stadt Stuttgart