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Landeshauptstadt Stuttgart

Gesundheit

Jetzt gegen die Tigermücke vorgehen

Die aktuelle Mückensaison ist fast überwunden. Aber jetzt gilt es, für das kommende Jahr vorzusorgen, indem mögliche Ablagestellen für winterharte Mückeneier beseitigt werden.

Das Gesundheitsamt ruft dazu auf, gegen die Tigermücke vorzugehen.

Lange war die Tigermücke ein unfreiwilliges Mitbringsel von Fernreisen aus Südostasien. Doch durch die schleichende Klimaerwärmung hat sie sich inzwischen auch in Stuttgart ansiedeln können. Ein Monitoring hat die „Aedes albopictus“ im Stadtbezirk Weilimdorf nachgewiesen. Um die Verbreitung des invasiven Insekts einzudämmen und zurückzudrängen, ruft das Gesundheitsamt Stuttgart die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, in ihrem Umfeld auch in Herbst und Winter Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Denn das aggressive Anfliegen und tagaktive Stechverhalten macht die Asiatische Tigermücke nicht nur lästig. Sie könnte künftig zur Verbreitung von bisher noch exotischen Krankheiten beitragen.

Nach der Mückensaison von Mai bis Oktober gibt es Handlungsbedarf

Im Herbst legen Tigermücken „Überwinterungseier“, die auch Minustemperaturen und Trockenperioden überstehen. Aus ihnen können im nächsten Sommer wieder Larven schlüpfen. Das Gesundheitsamt rät deshalb dringend dazu, potenzielle Ablagestellen für Mückeneier zu beseitigen und dafür sicherheitshalber alle in diesen Wochen für den Winter geleerten Wasserbehältnisse im Garten oder auf der Terrasse und dem Balkon grob zu reinigen und auszuschrubben. „Das ist sehr wichtig, um die Eier zu beseitigen und dadurch die Zahl der Tigermücken in der nächsten Saison zu reduzieren“, betont der Abteilungsleiter für Infektionsschutz und Umwelthygiene, Dr. Florian Hölzl. Oft sind die nur einen halben Millimeter großen Eier mit dem bloßen Auge kaum zu entdecken.

Kein Wasser stehen lassen

Den anspruchslosen Tigermücken reichen schon kleinste Mengen stehendes Wasser: Typisch sind hier Regentonnen, aber auch Igel- und Vogeltränken sowie Gießkannen, wenn deren Wasser nicht regelmäßig ausgetauscht wird. Dies sollte wenigstens alle fünf Tage geschehen. Gereinigte Gefäße brauchen einen Deckel, Netze oder andere Abdeckung, um eine neue Ablage von Tigermücken-Eiern zu verhindern. Auch unabsichtlich entstandene Wasseransammlungen können als Brutstätten dienen wie Restwasser in Topfuntersetzern, Eimern oder verstopften Regenrinnen – sogar Schirmständern und Autoreifen. Ungenutzte Untersetzer und Eimer sollten gar nicht oder wenigstens nur umgedreht im Garten oder auf dem Balkon bleiben. Belebte Gartenteiche und Tümpel sind dagegen keine Brutstätten.

Die Tigermücke kann Krankheiten übertragen

Die Asiatische Tigermücke selbst ist nicht gefährlich. Doch ist ein gründliches und konsequentes Vorgehen gegen das Stechinsekt notwendig, weil die Mücke beim Blutsaugen Krankheitserreger aufnehmen und beim nächsten Stich weitergeben kann. Dazu zählen potenziell auch Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren, die schwere gesundheitliche Folgen haben können. Dieses Risiko ist hierzulande bislang sehr gering, denn die genannten Infektionskrankheiten sind in Deutschland noch nicht heimisch: Sie werden zum Beispiel von Erkrankten von Urlaubsreisen mitgebracht. Da jedoch mit dem Klimawandel die Sommertemperaturen auch in Deutschland steigen und die Winter immer häufiger mild bleiben, würde das Risiko durch eine massenhafte Ausbreitung der Mückenpopulation begünstigt.

Die genannten Ratschläge richten sich an die gesamte Stadtgesellschaft, nicht nur an die Bewohnerschaft von Weilimdorf. Auch im übrigen Stadtgebiet sind die Hinweise zur Brutstätten-Bekämpfung zu beherzigen, damit die Tigermücke in anderen Teilen Stuttgarts möglichst gar nicht erst Fuß fassen kann.

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