Worum geht es beim Bahnprojekt Stuttgart–Ulm und bei Stuttgart 21?
Das „Bahnprojekt Stuttgart–Ulm“ umfasst die Projekte Stuttgart 21 und die Neubaustrecke zwischen Wendlingen und Ulm. Im Verkehrsprojekt Stuttgart 21 wird der Bahnknoten in und um Stuttgart neu geordnet. Bekanntestes Element des Projekts ist der Umbau des Kopfbahnhofs zu einem Durchgangsbahnhof mit neuer Bahnhofshalle. Aber auch 60 Kilometer neue Bahnstrecke, der Bahnhof Flughafen/Messe und die S-Bahnstation an der Mittnachtstraße gehören dazu.
Weitere Informationen der Stadt Stuttgart finden Sie auf der Übersichtsseite. Informationen rund um das Bahnprojekt finden Sie auf der Homepage der Deutschen Bahn (Öffnet in einem neuen Tab). Im InfoTurm Stuttgart (Öffnet in einem neuen Tab) am Hauptbahnhof können Sie sich in einer Ausstellung über das Projekt informieren.
Nach Inbetriebnahme des künftigen Durchgangsbahnhofs werden die heutigen Gleisflächen frei. Durch das Bahnprojekt eröffnet sich für die Stadt Stuttgart auf rund 85 Hektar Planungsfläche die Chance, einen völlig neuen Stadtteil zu entwickeln: Stuttgart Rosenstein. In der Ausstellung nahe dem Rathaus (Öffnet in einem neuen Tab)können Sie sich über die Planungen zum neuen Stadtteil informieren.
Was sind die Gäubahn und die Panoramabahn?
Als Gäubahn wird die Strecke von Stuttgart über Singen bis zur Schweizer Grenze bezeichnet. Mit ihrer Fortführung nach Zürich ist sie eine wichtige Nord-Süd-Verbindung. An der Gäubahnstrecke liegen unter anderem Böblingen, Herrenberg, Horb, Sulz am Neckar, Rottweil und Tuttlingen. Der Abschnitt von Stuttgart-Vaihingen in Richtung Stuttgarter Norden wird als "Panoramabahn" bezeichnet.
Welche Vorteile bietet der Erhalt der Panoramabahn?
Der Erhalt der Panoramabahn ist eine angedachte Erweiterung des Bahnknotens. Er soll den Regionalbahnhof in Stuttgart-Vaihingen direkt an den Stuttgarter Norden anbinden. Perspektivisch soll ein Anschluss in Richtung Feuerbach und Bad Cannstatt realisiert werden.
Die Details zum Erhalt der Panoramabahn finden Sie im Faktencheck 2022 zur Gäubahn-Anbindung an Stuttgart.
Kommt man in Zukunft mit der Gäubahn nicht mehr nach Stuttgart?
Die Gäubahn bleibt an Stuttgart direkt angeschlossen: Sie wird nach Fertigstellung der Führung über den Flughafen schnell und komfortabel in den Tiefbahnhof geführt. Allerdings können nach der aktuellen Planung die Gäubahnfernzüge in der Zeit kurz vor der Inbetriebnahme des Tiefbahnhofs und der Fertigstellung des Pfaffensteigtunnels nicht direkt in den Hauptbahnhof Stuttgart gelangen.
Auch in diesem Zeitraum bleibt eine schnelle Verbindung für die Fahrgäste der Gäubahn zum Stuttgarter Hauptbahnhof erhalten. Allerdings wird ein Umstieg in Stuttgart‐Vaihingen erforderlich. Die Station Stuttgart‐Vaihingen wurde deshalb zu einem leistungsfähigen Regionalbahnhof ausgebaut. Um diesen Interimszeitraum von voraussichtlich rund sieben Jahren bis zur Fertigstellung des Pfaffensteigtunnels geht es auch im Faktencheck.
Warum können die Züge der Gäubahn den Hauptbahnhof Stuttgart nicht ohne Unterbrechung erreichen?
Geplant Ende 2026 geht der Tiefbahnhof in Stuttgart in Betrieb und der heutige Kopfbahnhof verliert seine Funktion. Bereits Mitte 2026 soll die neue S-Bahnhaltestelle Mittnachtstraße an das Netz angebunden werden. Für diesen Anschluss werden Schienen zurückgebaut, auf denen die Züge der Gäubahn zum Hauptbahnhof gelangen. Das Projekt Stuttgart 21 sieht vor, die Gäubahn künftig über den Flughafen an den Stuttgarter Hauptbahnhof anzubinden. Diese geplante Streckenführung wird den bisherigen Verlauf gleichwertig ersetzen und ermöglicht für die Reisenden den direkten Ausstieg am Stuttgarter Flughafen.
Zur Anbindung des Flughafens soll, im Rahmen eines Projekts der Bundesrepublik Deutschland, der Pfaffensteigtunnel errichtet werden. Mit der Fertigstellung dieses Projekts kann die künftige Gäubahnführung in Betrieb gehen. Im Zeitraum zwischen dem Rückbau der Gleise im Bereich S-Bahnhaltestelle Mittnachtstraße und der Herstellung des Pfaffensteigtunnels wird eine alternative Verbindung für die Reisenden auf der Gäubahn geschaffen.
Welche Bedeutung hat das heutige Gleisvorfeld für die Stadt Stuttgart?
Für die Stadt Stuttgart eröffnet sich die Jahrhundertchance, mitten im Zentrum einen völlig neuen Stadtteil zu entwickeln: Stuttgart Rosenstein. Denn nach Inbetriebnahme des Tiefbahnhofs und Rückbau der heutigen Gleise werden rund 85 Hektar Planungsfläche frei.
Der heutige Gleisbogen soll abgeflacht werden und in den „Gleisbogenpark“ verwandelt werden. Es entstehen rund 20 Hektar Parkerweiterung, die den Schlossgarten mit dem Rosensteinpark verbinden. Ziel der Stadt Stuttgart ist, den neuen Stadtteil schnellstmöglich zu entwickeln. Der Rückbau der Gleisanlagen ist dafür eine wichtige Voraussetzung.
Sind der Stadt „Immobilien“ wichtiger als Mobilität?
Nein, denn mit dem neuen Pfaffensteigtunnel und der Gäubahnführung über den Flughafen wird eine leistungsfähige Anbindung an den künftigen Bahnhof geschaffen. Mit der Beteiligung an der Kooperation zum Erhalt der Panoramabahn unterstützt die Landeshauptstadt Stuttgart den Weiterbetrieb der Fortführung in Richtung Stuttgart-Feuerbach. Die Leistungsfähigkeit des Bahnknotens wird damit erhöht.
Beim geplanten Stadtteil Stuttgart Rosenstein handelt es sich nicht um ein privates Immobilienprojekt. Die heutigen Gleisflächen wurden von der DB 2001 an die Stadt Stuttgart verkauft. Sie sind damit ein wichtiger Baustein zur Schaffung neuen Wohnraums mit hohem Anteil an gefördertem Wohnen.