Sieben Künstler*innen haben Entwürfe für ihr Kunstprojekt in Stuttgart entwickelt. Paulo Nazareth hat keinen Entwurf eingereicht. Die Entwürfe repräsentieren die Pluralität zeitgenössischer künstlerischer Praxis und nutzen die Offenheit der Wettbewerbsbedingungen. Die Bandbreite ist groß: Die gewählten Orte reichen von repräsentativen Plätzen wie dem Schlossplatz über urbane Verkehrsknotenpunkte wie dem Österreichischen Platz, bis hin zu Industriebrachen am Stadtrand oder dem Rosensteinbunker als historischem Baudenkmal. Gemeinsam ist den Entwürfen, dass sie nach nachhaltigen Gesichtspunkten konzipiert sind, Teilhabe und barrierearme Zugänge mitdenken und mehrere Sinne ansprechen – kurz: „Große Kunst für Stuttgart“ denken.
Anne Duk Hee Jordan: Swampy, Sexy, Dirty
ist ein künstlerisch-ökologisches Konzept, das die Natur in das urbane Zentrum Stuttgarts bringt. Es entsteht ein Ökosystem, das die Bewohner*innen mit der lokalen Fauna & Flora verbindet.
Asad Raza: Zyklus
ist ein Kunstprojekt an drei Orten: ehemaliger Kaufhof, St. Maria Kirche und Schlossplatz. Die Installationen „Absorption“, „Untitled (Plot for Dialogue)“ und „Crater“ regen die Besucher*innen an, über die Beziehung zwischen Mensch, Stadt und Natur nachzudenken und natürliche Prozesse neu zu denken.
Henrike Naumann: R U I N E N
inszeniert an der Fassade des Rosensteinbunkers ein historisches und drei neu geschaffene Reliefs sowie einen Scheinwerfer. Diese thematisieren die vergangene und gegenwärtige Rolle Deutschlands im europäischen Kriegsgeschehen.
Lina Lapelytė: Wir Machen Jahre aus Stunden
ist eine groß angelegte Performance im Eckensee, die Tanz und Gesang mit Bauarbeiten verbindet. Sie mündet in einer neuen, gemeinschaftlich errichteten Skulptur im öffentlichen Raum.
Monster Chetwynd: Velvet Worms
zeigt ein bis zwei riesige mobile Skulpturen an wechselnden Orten, die aus biologisch abbaubaren Materialien gefertigt sind.
Ruth Ewan: The Green Fuse
ist ein neu gepflanzter Baumkalender im Stuttgarter Stadtgebiet. Durch die 366 verschiedenen, kuratierten Bäumen entsteht ein neuer Ort des Zusammenkommens, dessen Elemente persönlich mitgestaltet werden können.
Samson Young: Many Small Openings
ist ein mehrteiliges Kunstprojekt, das 63 bestehende Kunstobjekte im öffentlichen Raum neu inszeniert. Es besteht aus 63 Mini-Konzerten im öffentlichen Raum, thematischen Konzertführungen mit Audioguide, einer Online-Ausstellung und einem Songbook.