Unter dem Motto #2teliebe sensibilisieren Plakate und digitale Anzeigen dafür, noch essbaren Lebensmitteln eine zweite Chance zu geben. Auf einem Motiv sagt zum Beispiel eine überreife Banane: „Lass es uns noch einmal probieren, Liebling!“ Und neben einer krummen, schrumpeligen Paprika ist zu lesen: „Liebe auf den zweiten Blick“.
Sabine Weick, Koordinatorin für klimafreundliche Ernährung bei der Landeshauptstadt Stuttgart, erklärt: „Die Motive verdeutlichen, um was es uns geht: Eine braune Druckstelle, eine schrumpelige Schale oder ein abgelaufenes Mindesthaltbarkeitsdatum bedeuten nicht zwangsläufig, dass das Lebensmittel nicht mehr genießbar ist. Im Gegenteil: Je reifer das Obst, desto süßer der Smoothie! Zudem schont das Retten noch genießbarer Lebensmittel Ressourcen und das Klima.“ Das belegen Zahlen aus dem Sonderbericht des „Weltklimarats“ IPCC zu Klimawandel und Landsystemen: Der Verlust und die Verschwendung von Nahrungsmitteln verursachen global bis zu zehn Prozent der menschengemachten Treibhausgas-Emissionen. Zum Vergleich: Der Flugverkehr ist für rund 3,5 Prozent der Emissionen verantwortlich.
Auch Zahlen aus Stuttgart zeigen, wie wichtig es ist, auf einen achtsamen Umgang mit Lebensmitteln aufmerksam zu machen: In der Landeshauptstadt landen jährlich rund 80.000 Tonnen Lebensmittel im Abfall. Das ist eine kaum vorstellbare Menge, die dem Gewicht von 18 Stuttgarter Fernsehtürmen entspricht. 59 Prozent davon stammen aus privaten Haushalten. Deshalb können alle dabei mithelfen, dass weniger Lebensmittel weggeworfen werden.
Tipps zum Retten von Lebensmitteln
Teil der Sensibilisierungskampagne sind deshalb praktische Lösungsideen, wie noch genießbare Lebensmittel weiterverarbeitet oder geteilt werden können. Die Internetseite www.jetztklimachen.de/2teliebe (Öffnet in einem neuen Tab) bietet neben Zahlen und Fakten wertvolle Tipps, was Privatpersonen gegen Food Waste im Alltag tun können. Darüber hinaus informiert sie über Lebensmittel-Fairteiler: Was muss ich beachten, wenn ich eine Lebensmittel-Rettungsstation errichten möchte? Wie kann ich dabei von der Stadt Stuttgart unterstützt werden? Und wo genau befinden sich die Fairteiler im Stadtgebiet?
Anzeigen in verschiedenen Medien und bekannte Influencerinnen aus dem Food-Bereich sollen zudem helfen, möglichst viele Menschen zu erreichen. So zeigen Alina Khani und die Stuttgarter Foodbloggerinnen Maya Leinenbach (@fitgreenmind), Diana Scholl und trickytine auf ihren Kanälen ihre liebsten Reste-Rezepte und werben damit für mehr Wertschätzung für Lebensmittel.