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Landeshauptstadt Stuttgart

Tag des Gesundheitsamtes 2025

Herausforderungen für die Gesundheit der Bevölkerung durch den Klimawandel

Der Klimawandel bringt neue gesundheitliche Herausforderungen auch für die Menschen in Stuttgart mit sich. Auf was sich die Bevölkerung künftig einstellen muss und wie die Stadt sie dabei unterstützt, steht am Mittwoch im Fokus des nationalen „Tags des Gesundheitsamtes“.

Wie vielschichtig die globale Erwärmung das Leben in Stuttgart beeinträchtigt, zeigt das Gesundheitsamt der Stadt auf. (Archivfoto)

Wegen zunehmender Phänomene wie häufiger Hitze, vermehrter Unwetter oder des Einzugs der Tigermücke lautet das aktuelle Motto „Klimawandel und Gesundheit“. Jedes Jahr rückt der 19. März die Bedeutung des Öffentlichen Gesundheitsdiensts (ÖGD) für die Gesellschaft in den Blickpunkt. Den besonderen Jahrestag hat das Robert Koch‐Institut (RKI) 2019 deutschlandweit ins Leben gerufen.

Wie vielschichtig die globale Erwärmung das Leben in Stuttgart beeinträchtigt, zeigt das Gesundheitsamt der Stadt auf. Der Klimawandel stellt eine der größten Herausforderungen für die öffentliche Gesundheit dar: Extreme Wetterereignisse, wie Hitzewellen, Starkregen und Überschwemmungen, aber auch indirekte Folgen, wie die Ausbreitung von Krankheitserregern und invasive Tier‐ und Pflanzenarten, beeinflussen zunehmend die Gesundheit der Bevölkerung.

Davon ist Stuttgart nicht ausgenommen und hat spezielle Gegebenheiten: Die Talkessel‐Lage ist in Bezug auf die Hitzeentwicklung und den mangelnden Luftaustausch von großem Nachteil. Zudem liegt Stuttgart in einer vergleichsweise windschwachen Gegend, so dass die Hitzebelastung in den Sommermonaten für vulnerable Menschen nicht nur unangenehm, sondern gesundheitsschädlich und sogar lebensgefährlich werden kann. All dies erweitert das Aufgabenspektrum des Gesundheitsamts erheblich.

Vorsorge verbessern und Eigenschutz fördern

Dr. Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales, Gesundheit und Integration, erklärt: „Wir arbeiten intensiv daran, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit der Stuttgarter Bürgerinnen und Bürger zu reduzieren, sie mit Informationen für den Eigenschutz auszustatten und insbesondere für die verwundbarsten Menschen in unserer Stadt zur Vorsorge beizutragen.” Die städtischen Fachleute entwickeln zum Beispiel Maßnahmenpläne und betreiben Aufklärung über gesundheitliche Risiken von Hitze. Auch gehen sie der Frage nach, wie die öffentliche Trinkwasserversorgung im Stadtgebiet sicherzustellen ist.

Doch nicht nur die zunehmende Sommerhitze, sondern auch die milderen Wintermonate verändern die Lebensbedingungen bei uns: Seit einigen Jahren fühlt sich die  Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) auch in Stuttgart‐Weilimdorf heimisch. Die intensive Bekämpfung konnte die Populationsdichte reduzieren. Dennoch breitet sich die exotische Insektenart weiter aus. Die Bekämpfung dieser sehr stechfreudigen Mückenart setzt voraus, dass die Bürgerinnen und Bürger mitmachen. Denn am effektivsten ist es,  Brutstätten zu vermeiden und zu beseitigen.

Bisher übertragen Tigermücken in Deutschland keine Krankheiten. Aber über kurz oder lang steigt mit ihrer Ausbreitung das Risiko, dass die Asiatische Tigermücke zum Beispiel einen infizierten Reiserückkehrer sticht und die Infektionserreger über das Blutsaugen weiterverbreitet: Als Überträger von Dengue‐, Chikungunya‐ oder West‐Nil‐Viren ist die Asiatische Tigermücke ein sogenannter Vektor für diese ursprünglich aus den Tropen stammenden Infektionskrankheiten.

Anstrengungen verstärken

Das Stuttgarter Gesundheitsamt setzt sich deshalb dafür ein, seine Aktivitäten in den Bereichen des Hitzeschutzes und der Umweltmedizin zu verstetigen und auszubauen. Der Leiter des Gesundheitsamts, Professor Stefan Ehehalt, betont: „Die Herausforderungen des Klimawandels, mit denen wir uns bereits heute konfrontiert sehen, wachsen in den kommenden Jahren weiter an. Unser Einsatz und unsere Ressourcen für den Schutz der öffentlichen Gesundheit müssen mitwachsen, um den Bedürfnissen der Stuttgarter Bevölkerung auch in Zukunft gerecht zu werden.”

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Den 19. März als bundesweiten „Tag des Gesundheitsamts“ hat das Robert Koch‐Institut 2019 ins Leben gerufen, um die Aufgaben des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) als eine zentrale Säule für den Schutz der Gesundheit der Bevölkerung öffentlich bewusst zu machen. Die Initiatoren haben das Datum gewählt, an dem 1745 Johann Peter Frank in Rodalben bei Pirmasens geboren wurde. Der Arzt und Sozialmediziner gilt als Begründer des Öffentlichen Gesundheitsdienstes.

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