Neben den ca. 850 Wohneinheiten, den gewerblichen Baufeldern, dem Bildungszentrum und dem Sportbad, werden attraktive Freiflächen errichtet, die zum Aufenthalt und zur Kommunikation einladen.
Modellprojekt für nachhaltige Stadtentwicklung
Das Areal des ehemaligen Güterbahnhofs hat die Stadt im Jahr 2000 anlässlich der Bewerbung der Region Stuttgart für die Olympischen Spiele 2012 erworben. Als Teil der „Olympia-Aue“ war es für die Errichtung des Olympischen Dorfes vorgesehen. Die Bewerbung für das sportliche Großevent war zwar erfolglos, doch dadurch eröffneten sich ganz neue Möglichkeiten. So entsteht nun ein vielfältig genutztes Stadtquartier mit hoher Lebensqualität – urban, lebenswert und nachhaltig.
Neben der Schaffung von Wohn- und Geschäftsräumen soll das neue Stadtquartier auch energetische und umweltpolitisch eine Vorreiterrolle einnehmen. So wird für den NeckarPark ein zukunftsorientiertes Energiekonzept entwickelt, das eine möglichst umfangreiche Versorgung mit lokal vorhandenen regenerativen Energieträgern wie Solarenergie, Erdwärme oder Abwasserwärme gewährleistet. Dadurch soll der Energieverbauch umfassend reduziert und der lokale Ausstoß von Schadstoffen vermieden werden. Außerdem ist ein zukunftsfähiger Schul- und Bildungsstandort, der zentral in das Projekt integriert wird, eingeplant. Die Lebensqualität soll durch bezahlbaren Wohnraum und attraktive Freiflächen im neuen Stadtquartier zudem erhöht werden.
Ausführliche Details zum neuen Stadtquartier können finden Sie im Beteiligungsportal der Stadt Stuttgart (Öffnet in einem neuen Tab) und im folgenden Flyer.
Verlegung der Benzstraße
Bevor die Bebauung des Areals beginnen konnte, musste der Abwasserhauptsammler erneuert und die Benzstraße im NeckarPark Richtung Norden verlegt werden. Dadruch entstehen 21.000 Quadratmeter Straßen und 12.600 Quadratmeter verkehrsberuhigte Bereiche sowie Geh- und Radwege, die überwiegend versickerungsfähige Beläge für die ökologisch wichtige Rückhaltung von Regenwasser bekommen. Große Bereiche des Quartiers werden den Fußgängern und Radfahrern vorgehalten. Die Wohn- und Arbeitsgebiete sollen über sogenannte Erschließungsschleifen erreicht werden. Das Ziel ist jedoch, die Freiräume vom Autoverkehr größtenteils freizuhalten und Schleichwege zu unterbinden.
Quartierspark „Grüne Mitte“ (Veielbrunnenpark)
Rund 10.000 Quadratmeter Fläche umfasst der im Juli 2017 eingeweihte Park, davon sind rund 8.000 Quadratmeter unversiegelt. Eine Besonderheit ist die entlang der nördlichen Parkkante verlaufende Wiesenmulde. Hier versickert das Oberflächenwasser und wird in einem unter der Parkfläche liegenden Speicher gesammelt. Von dort aus wird es nach oben gepumpt und verdunstet wieder über die Oberfläche. Auch das Niederschlagswasser aus den aufgesiedelten Quartieren wird später so abgeleitet und auf diese Weise das Abwassernetz entlastet. Diese Längsseite des Parks betont eine Reihe von Zitterpappeln. Auf der gegenüberliegenden Seite entlang der Wasenpromenade wurden zu kleinen Gruppen angeordnet Kiefern gepflanzt, die als immergrüne Bäume, mit knorrigem Wuchs und strukturierter Borke, einen starken Kontrast zu den biegsamen Pappeln bilden.
Kinder und Jugendliche können sich auf jede Menge Platz und vielfältige Spielmöglichkeiten freuen. Ein Wasserspielplatz für jüngere Kinder, diverse Spielgeräte und Sportangebote wie Slackline und Tischtennis für die Älteren sind auf drei im Park verteilten Spielplätzen eingerichtet. Die großen Wiesenflächen stehen allen für die ganze Bandbreite der Spiel- und Freizeitaktivitäten im Freien zur Verfügung. Ein Teil davon wird als Spielfeld regelmäßig gemäht.
In einem bürgerschaftlichen Gremium wurde über zahlreiche Vorschläge zum Namen des Parks beraten und entschieden. Der Veielbrunnenpark ist ein Projekt im Rahmen der Sanierung Bad Cannstatt 17-Neckarpark, Spatenstich war im Oktober 2016. Die Gesamtkosten von rund 2,23 Millionen Euro wurden vom Land im Rahmen des Landessanierungsprogramms mit 1,25 Millionen Euro aus Fördermitteln bezuschusst.
Kulturinsel – ein Areal mit besonderem Charakter
Innerhalb des NeckarParks ist das Areal mit dem ehemaligen Zollamt ein wichtiger Identitätsfaktor für das künftige Wohngebiet. Neben der gemeinnützigen Kulturinsel ist auch die Gemeinwesenarbeit des Jugendamts zu einem wichtigen Faktor für den Zusammenhalt und für Transparenz bei der Entwicklung des Quartiers geworden. Deshalb sollen beide Angebote künftig auf dem Zollamt-Areal ihren Platz behalten beziehungsweise Platz bekommen. Seitens der Stadterneuerung ist es das Ziel, bei einer baulichen Sanierung oder Ergänzung den besonderen Charakter des Orts weitest möglich zu erhalten und zu unterstützen.
Mit der geplanten Wohnbebauung und den damit einhergehenden Anforderungen an den Lärmschutz ändern sich die Rahmenbedingungen für das Zollamt-Areal. Deshalb wird ein Betriebskonzept für das Areal entwickelt, das diese Entwicklung berücksichtigen und dabei den besonderen Charakter dieses soziokulturellen Angebots bestmöglich unterstützen soll. Im Rahmen des Sanierungsgebiets Bad Cannstatt 16-Veielbrunnen können die dafür notwendigen bauliche Maßnahmen gefördert werden.
Neues Sporthallenbad
Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat am 6. Oktober 2015 die Planung des Bades des Architektenwettbewerbs vom Juli 2015 beschlossen. Den ersten Preis des europaweit ausgeschriebenen Planungswettbewerbs hatte die Bewerbergemeinschaft aus Arke, Häntsch, Mattmüller-AHM Architekten mbH sowie Berlin und Lehmann Architekten GmbH gewonnen. Nach einer Bauzeit von 3 Jahren, wurde das Sporthallenbad im Sommer 2022 eröffnet.
Das neue Bad steht vorwiegend dem Schul-, Vereins- und Leistungssport zur Verfügung. Es ist zudem möglich, nationale Titelkämpfe auszutragen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, den Bürgerinnen und Bürgern ein sportliches Schwimmen anzubieten. Entstanden ist ein 50-Meter‐Becken mit acht Bahnen sowie ein 25-Meter‐Becken mit Hubboden und einer Tribüne mit 900 Sitz‐ und Stehplätzen.