Das städtische Kulturprojekt „Haus für Film und Medien“ rückt mit dem Projektbeschluss des Gemeinderats vom 16. Mai 2024 der Realisierung näher. Der Baubeginn ist für 2026 geplant, die Eröffnung für 2029. Stuttgart investiert für das moderne und mit Photovoltaik und Fassadenbegrünung nachhaltig konzipierte Gebäude 115 Millionen Euro. Bei der Planung des Gebäudes wird auch eine möglichst barrierefreie Umsetzung berücksichtigt. Bis zur IBA’27 soll sich das HFM als sichtbares Hängehaus in einer Rohbau- und Stahlkonstruktion präsentieren.
Das offene Haus soll als Produktions-, Präsentations- und Lernort, die digitalen Kompetenzen der Menschen und damit die gesellschaftliche Teilhabe stärken. Es ist als analoger und digitaler Ort konzipiert, an dem sich die Bevölkerung aktiv mit dem Bewegtbild in all seinen Formen auseinandersetzen kann. Bisher sind folgende vier Geschäftsfelder definiert: Vermittlung/Bildung, Digitales HFM, Ausstellung/interaktives Bewegtbild und Kino.
Derzeit wird beim Kulturamt ein Planungsstab eingerichtet. Dr. Lars Henrik Gass wird als Gründungsdirektor und Leiter des Planungsstabs die Planungen inhaltlich, konzeptionell und organisatorisch weiterentwickeln und das bisherige Konzept zusammen mit dem Verein Haus für Film und Medien in ein detailliertes Betriebskonzept überführen
Das Konzept
Mit dem Haus für Film und Medien entsteht auf dem Areal der Breuninger Parkgarage in Stuttgart-Mitte ein lebendiger, urbaner Begegnungsort. Neben dem Film sollen hier auf rund 4.500 Quadratmetern sämtliche Formate des Bewegtbildes von Animation über Games und Software bis hin zu Virtual Reality, Augmented Reality und Künstlicher Intelligenz ein Zuhause finden. Mit seinem interdisziplinären, medienpädagogisch und kulturell hochwertigen Programm sowie offenen Werkstatt-Charakter richtet sich das Haus an alle Bürger*innen. Als Elemente sind daher Labs, Studios und Workshop-Räume für die aktive Medienarbeit sowie Kinosäle, Veranstaltungs- und Ausstellungsbereichen als Räume der Präsentation und des Diskurses geplant. Die Partizipation der Stuttgarter*innen ist ausdrücklich erwünscht.
Der geplante Bau bietet die städtebauliche Chance, durch die Neuentwicklung des gesamten Grundstücks die Quartierskante des Bohnenviertels zur Hauptstätter Straße hin völlig neu zu gestalten und die Entfaltung der Leonhardsvorstadt als attraktives, gemischt genutztes und urbanes Innenstadtquartier weiterzuentwickeln. Zudem eröffnet das Haus die Möglichkeit, den Medienstandort Stuttgart und das Potenzial der Kulturmetropole Stuttgart zu stärken.
Der Realisierungswettbewerb
Der Verein Haus für Film und Medien (Öffnet in einem neuen Tab) unterstützt die Landeshauptstadt als Partner bei der Erarbeitung des Betreiberkonzepts.
Am 2. Februar 2022 entschied eine Jury aus Fachleuten, Gemeinderatsmitgliedern und der Verwaltung den europaweiten hochbaulichen Realisierungswettbewerb für das Haus für Film und Medien. Aus insgesamt 16 eingereichten Arbeiten wurde der Entwurf von Delugan Meissl Associated Architects aus Wien mit Wenzel+Wenzel Freie Architekten PartmbB aus Karlsruhe von der Jury einstimmig als Sieger ausgewählt. Der Siegerentwurf sowie die 15 weiteren Entwürfe werden auf stuttgart.de präsentiert.
Der Beginn
Mit einem Grundsatzbeschluss am 5. März 2020 bereitete der Gemeinderat den Weg zur Planung und Realisierung für das Haus für Film und Medien Stuttgart. Der Beschluss ist das Ergebnis einer rund zehnjährigen gemeinschaftlichen Arbeit von Kulturverwaltung und dem Verein „Haus für Film und Medien Stuttgart e. V.“ (Öffnet in einem neuen Tab) (vormals „Neues Kommunales Kino e. V.“), einem Zusammenschluss von 24 nicht kommerziellen Stuttgarter und regionalen Institutionen. Nach der Insolvenz des Kommunalen Kinos Stuttgart im Jahr 2008 wurde schnell offensichtlich, dass eine zeitgemäße Nachfolgeeinrichtung nicht nur für das Bewegtbild, sondern den gesamten aktuellen Medienbereich gefunden werden musste.