Literatur

Mit über einer Million gedruckter und digitaler Medien ist die Stadtbibliothek Stuttgart nicht nur ein zentraler Informations- und Bildungsort in Stuttgart, auch als Veranstalter von Vorträgen, Kursen und Lesungen ist sie einer der wichtigsten Vermittler von Literatur in der Stadt. Am Mailänder Platz und in den 18 Stadtteilbibliotheken finden jährlich rund 4.000 Veranstaltungen zu kulturellen und gesellschaftlichen Themen statt. Für Kinder und Jugendliche gibt es ein spezielles Programm, so zum Beispiel das Vorleseprojekt  Leseohren e.V. (Öffnet in einem neuen Tab)  

 Stadtbibliothek Stuttgart (Öffnet in einem neuen Tab)

Als Ort der Gegenwartsliteratur genießt das Literaturhaus einen exzellenten Ruf und setzt überregionale Standards: Von Lesungen, Schreibwerkstätten und Vorträgen bis Fachtagungen, Ausstellungen und Themenabenden zu alten und neuen Medien ist alles geboten. Darüber hinaus wirkt das Literaturhaus als Erlebnisraum für Literatur und deren Grenzbereiche zu Kunst, Musik, Theater, Film und Technologie. In anregendem Salon-Ambiente können Literaturinteressierte mit Gleichgesinnten ins Gespräch kommen und sich über das aktuelle Geschehen im Literaturbetrieb austauschen.

 Literaturhaus Stuttgart (Öffnet in einem neuen Tab)

Das Stuttgarter Schriftstellerhaus besteht seit 1983 und ist damit eine der ältesten Literatureinrichtungen der Stadt. Als Treffpunkt für Autorinnen und Autoren aus Stuttgart und der Region sowie Veranstaltungsort hat das Schriftstellerhaus einen festen Platz im Kulturleben der Stadt. Lesungen, Tagungen und Schreibwerkstätten gehören ebenso zum Angebot wie Netzwerkarbeit, Beratung und Unterstützung bei Fragen zu Publikationsmöglichkeiten. Daneben organisiert das Schriftstellerhaus mit großem Erfolg das im zweijährigen Turnus stattfindende Literaturfestival „Stuttgart liest ein Buch“. Und wer sich für  eines der drei Stipendien des Schriftstellerhauses qualifiziert, findet in der Wohnung in der Kanalstraße für drei Monate einen Ort des kreativen Rückzugs. 

 Stuttgarter Schriftstellerhaus (Öffnet in einem neuen Tab)

Ein weiteres Segment im literarischen Leben Stuttgarts ist die Akademie für gesprochenes Wort. Als interdisziplinär angelegtes Forum zum Thema Stimme schafft die Akademie Raum für Begegnungen mit gesprochener Sprache und Dichtung. Im Fokus ist der bewusste Umgang mit Stimme und Sprache als primäre Ausdrucksform der Persönlichkeit. Mit Lese- und Erzählreihen, Sprechseminaren und Meisterklassen sowie literarischen Exkursionen vermittelt die Akademie die Kultur der freien Rede, des Dialogs und der Diskussion. Damit bildet sie eine Schnittmenge zwischen Kunst und Kultur und Wissenschaft und Bildung. 

 Akademie für gesprochenes Wort (Öffnet in einem neuen Tab)

Ziel des Stuttgarter Vorleseprojekts ist es, kleinen "Leseohren" den Zugang zur faszinierenden Welt der Literatur zu ermöglichen und dabei Lesekompetenz zu fördern und die Freude am Lesen zu wecken. Über 550 ehrenamtliche Vorlesepatinnen und -paten des  Vereins Leseohren e. V. (Öffnet in einem neuen Tab) lesen Kindern und Jugendlichen in kleinen Gruppen vor und binden sie zusätzlich dabei aktiv in das Geschehen mit ein. Der Verein Leseohren ist in zahlreichen Stadtteilbüchereien, in ausgewählten Kindertagesstätten, und Schulen im gesamten Stadtgebiet Stuttgarts aktiv.

Eine Institution in der Poetry Slam Szene ist ausdrucksreich e.V. Als anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und außerschulischen Jugendbildung führt der Verein kulturpädagogische Projekte durch und bietet Poetry Slam Workshops in Schulen und Fortbildungen für Lehrer an. Rap Workshops und kreative Schreibkurse ergänzen das Angebot. Ein Highlight für Freunde des literarischen Vortragswettbewerbs ist der große Poetry Slam für Schülerinnen und Schüler. Für sein Engagement im Bereich Kultur erhielt ausdrucksreich e.V. den Förderpreis der Region Stuttgart. 

 ausdrucksreich e.V. (Öffnet in einem neuen Tab)

Die Stuttgarter Buchwochen gehören zu den größten regionalen Buchausstellungen Deutschlands. Seit der ersten Ausstellung im Jahr 1949 haben sie sich von einer reinen Leistungsschau für Verlage zu einem Kulturevent für die Region Stuttgart und weit darüber hinaus entwickelt. 

Die Präsentation von rund 25.000 Büchern, Lesungen namhafter Autorinnen und Autoren, Podiumsdiskussionen sowie weitere Veranstaltungen locken jedes Jahr zur Vorweihnachtszeit über 110.000 Besucher an. Ein Teil ist dem Sektor elektronisches Publizieren und Lernsoftware gewidmet. Veranstalter der Stuttgarter Buchwochen sind der Börsenverein des deutschen Buchhandels, Landesverband Baden-Württemberg und das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg.

 Stuttgarter Buchwochen (Öffnet in einem neuen Tab)

Die Stuttgarter Kinder- und Jugendbuchwochen sind das größte Literaturfestival für Kinder und Jugendliche in der Region und präsentieren jedes Frühjahr um die 4.000 Kinder- und Jugendbücher, darunter Neuerscheinungen und beliebte Klassiker, von rund 80 Verlagen. 

Das umfangreiche Veranstaltungsprogramm beinhaltet unter anderem Ausstellungen, Lesungen von renommierten Autorinnen und Autoren, Kindertheater und Mitmachkonzerte, Bilderbuchkino und Bastelnachmittage für die Kleinsten sowie Kunstwerkstätten und Workshops. Auch für Eltern sowie Pädagoginnen und Pädagogen bieten die Kinder- und Jugendbuchwochen Inspirationen und zudem eine Orientierungshilfe im großen Markt der Kindermedien. 

 Stuttgarter Kinder- und Jugendbuchwochen (Öffnet in einem neuen Tab)

Mit Lesungen, Musik, Theater, Filmen und vielem mehr hat sich die Reihe „Stuttgarter Kriminächte“ zu einem Treffpunkt für Krimifreunde aus Stuttgart und der Region etabliert. Das vom Verein Stuttgarter Kriminächte durchgeführte zweiwöchige Festival ist ein Kooperationsprojekt, bei dem unter anderem auch das Jugendamt Stuttgart beteiligt ist. Zu Gast sind Autorinnen und Autoren aus dem In- und Ausland, und gelesen wird oft an außergewöhnlichen Orten. Ein Highlight der Kriminächte ist die Verleihung des Stuttgarter Krimipreises, der aus vier Sparten-Preisen besteht, darunter bester Kriminalroman und bester Debütkriminalroman. 

 Stuttgarter Kriminächte (Öffnet in einem neuen Tab)

Der Literatursommer ist ein landesweites Festival, das alle zwei Jahre von der Landesstiftung Baden-Württemberg initiiert wird und jeweils einem neuen Thema gewidmet ist. Dazu richtet die Landesstiftung Ausschreibungen an Kommunen und gemeinnützige Institutionen. So können diese sich mit Ideen am Literatursommer beteiligen. Ergänzend findet zeitgleich der Kinder- und Jugendliteratursommer statt. 

Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, die Sparte Literatur einem breiten Publikum aller Altersstufen näher zu bringen und die Lust auf Literatur und Lesen zu wecken. Dabei stehen nicht nur klassische Lesungen auf dem Programm, sondern auch spartenübergreifende Veranstaltungen im Bereich Theater, Tanz und Musik. Spannend sind auch Performance-Darbietungen, die einen außergewöhnlichen Zugang zur Literatur bieten.

 Literatursommer (Öffnet in einem neuen Tab)

Das jährlich stattfindende Lit.Fest.Stuttgart möchte Literaturinteressierten Raum für Austausch und Begegnung bieten – und bisher unentdeckten Autorinnen und Autoren die Möglichkeit, ihre Texte vor Publikum zu präsentieren. Ziel dabei ist, die Begeisterung für Literatur gemeinsam zu feiern. Außergewöhnlich ist auch die lauschige Kulisse inmitten der Stuttgarter Weinberge. 

 Lit.Fest Stuttgart (Öffnet in einem neuen Tab)

Das Dragon Days Fantastik Festival überschreitet mediale Grenzen und präsentiert das Genre als literarische, filmische, digitale, soziale und grafische Kunstform. Es erschließt dem Besucher die weite Welt der Fantastik und ihren Einfluss auf Kultur. Das Literaturfestival ist für ein breites Publikum angelegt. Für Fachpublikum dienen die Dragon Days auch als Schaufenster und Kommunikationsplattform.

 Dragon Days (Öffnet in einem neuen Tab)

Welcher Roman soll es dieses Jahr sein? Diese Frage stellt sich die fachkundige Jury der Aktion „Stuttgart liest ein Buch“. Das Ergebnis ist dann Thema einer Veranstaltungsreihe, bei der vor und mit Publikum besprochen, betrachtet und diskutiert wird. Organisiert wird „Stuttgart liest ein Buch“ vom Stuttgarter Schriftstellerhaus in Kooperation mit anderen literarischen Einrichtungen der Stadt. 

 Stuttgart liest ein Buch (Öffnet in einem neuen Tab)

Im 18. und 19. Jahrhundert galt Stuttgart als Mekka deutscher Dichter und Denker. Berühmte Literaten wie Friedrich Schiller, Eduard Mörike, Hans Christian Andersen oder Johann Wolfgang von Goethe waren hier wohnhaft oder zu Gast. Zwei prominente Vertreter der Schwäbischen Dichterschule sind gebürtige Stuttgarter: Wilhelm Hauff, der vor allem für seine Märchen bekannt ist, und Gustav Schwab, der antike Sagen und Mythen in den deutschen Sprachraum vermittelt hat. Ebenfalls in Stuttgart geboren sind Johann Friedrich Cotta, einflussreicher Buchhändler und bedeutender Verleger von Goethe, Schiller, Schelling und anderen literarischen Größen der deutschen Literatur, sowie der weltbekannte Philosoph und wohl berühmteste Sohn der Stadt Georg Wilhelm Friedrich Hegel. 

Weltbekannte Stuttgarter sind auch das kleine Gespenst, der Räuber Hotzenplotz und Momo. Diese und andere Kinderbuchklassiker der Autoren Otfried Preußler und Michael Ende wurden im Stuttgarter Thienemann Verlag erstmals veröffentlicht. Und der Schöpfer der Raupe Nimmersatt Eric Carle ging in Stuttgart zur Schule und besuchte die Akademie der bildenden Künste Stuttgart.  

Im Jahr 1966 kam der irische Dichter, Dramatiker und Autor Samuel Beckett nach Stuttgart, um für den Süddeutschen Rundfunk sein Fernsehspiel „He, Joe“ zu inszenieren. Offenkundig hat ihm die Zusammenarbeit und das Leben in der Schwabenmetropole zugesagt, denn über die Jahre kam er immer wieder in die Landeshauptstadt, um Stücke zu produzieren. Außerdem vermittelte er weitere bekannte Schriftsteller wie Claude Simon und Marguerite Duras an den SDR.