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Landeshauptstadt Stuttgart

Ukraine‐Hilfe

Feuerwehrfahrzeuge und Schutzkleidung für Chmelnyzkyj

Sechs Vertreter des Katastrophenschutzes der Region Chmelnyzkyj haben am Donnerstag fünf Feuerwehrfahrzeuge, einen Anhänger und mehrere hundert Sätze Schutzkleidung entgegengenommen.

Von links: Dr. Clemens Maier, Valentyn Matiiash, Dr. Georg Belge, Iryna Driukova, Dr. Frédéric Stephan, Maksym Dmitriev sowie einige Vertreter des Katastrophenschutzes der Region Chmelnyzkyj bei der Übergabe auf dem Hof der Feuerwache 3 in Bad Cannstatt.

Die zwei Unimogs, zwei Mannschaftstransporter und ein LKW mit Ladekran inklusive Anhänger waren bei der Feuerwehr Stuttgart viele Jahre im Einsatz und sind zwischenzeitlich ausgemustert. Ebenfalls übergeben wurden 500 ausgemusterte Sätze Brandschutzkleidung und mehrere Garnituren Schnittschutzkleidung für Einsätze mit Kettensägen.

Die Übergabe erfolgte durch Ordnungsbürgermeister Dr. Clemens Maier, Feuerwehrkommandant Dr. Georg Belge und den Leiter der Abteilung Außenbeziehungen der Landeshauptstadt Stuttgart Dr. Frédéric Stephan auf dem Gelände der Feuerwache 3 in Bad Cannstatt.

Im Rahmen der Übergabe sagte Dr. Maier am Donnerstag in Stuttgart: „In Gesprächen mit unserer Solidaritätspartnerstadt Chmelnyzkyj berichteten die Kollegen immer wieder von dem dringenden Bedarf nach Feuerwehrfahrzeugen. Umso dankbarer bin ich, heute sechs Feuerwehrfahrzeuge für die Überführung in die Ukraine übergeben zu können. Diese Unterstützung war aufgrund der guten und intensiven Zusammenarbeit der unterschiedlichen Fachbereiche innerhalb der Landeshauptstadt Stuttgart möglich. Ich danke allen beteiligten Mitarbeitenden und Entscheidungsträgern für ihr großes Engagement und wünsche den Einsatzkräften unserer Solidaritätspartnerschaft stets eine gesunde Rückkehr von ihren sehr gefährlichen Einsätzen.“

Von Links: Dr. Clemens Maier, Valentyn Matiiash, Dr. Georg Belge, Iryna Driukova, Dr. Frédéric Stephan und Maksym Dmitriev bei der Schlüsselübergabe.

Zum Alltag von Einsatzkräften in der Ukraine sagte Dr. Belge: „Im Rahmen der Solidaritätspartnerschaft zwischen Stuttgart und Chmelnyzkyj tauschen sich unsere Feuerwehren seit Ende 2023 regelmäßig aus. Die Berichte unserer ukrainischen Kollegen sind erschreckend und der Einsatzalltag für uns unvorstellbar hart und grausam. Die heutige Fahrzeugübergabe ist die Weiterführung unserer Unterstützungsmaßnahmen für die Menschen in Chmelnyzkyi. Diese Hilfe umfasste neben Fahrzeugen und Geräten auch Ausbildungsmaßnahmen im vergangenen Sommer.“

Dr. Stephan ergänzte: „Großer Dank gebührt der Feuerwehr Stuttgart. Die projektbezogene und bedarfsorientierte Unterstützung mit Feuerwehrfahrzeugen ist ein weiterer wichtiger Baustein unseres Engagements für unsere Solidaritätspartnerstadt Chmelnyzkyj. Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation der Ukraine, ist es gerade jetzt wichtig, weiterhin unsere Solidarität zu zeigen und die Unterstützung aufrecht zu erhalten, wie es viele andere deutsche Kommunen auch tun“.

Wir sind unserer Solidaritätspartnerstadt Stuttgart sehr dankbar für die umfangreiche Unterstützung. Insbesondere die Feuerwehrfahrzeuge werden dringend benötigt, da wir immer wieder Verluste verzeichnen müssen. Die Schutzkleidung ist für unsere Einsatzkräfte bei den gefährlichen Einsätzen von hoher Bedeutung.

Colonel Svirchuk, Temporärer Leiter der Hauptabteilung des State Emergency Service of Ukraine in Chmelnyzkyj

Für die Übergabe sind eigens sechs Einsatzkräfte für zwei Tage in Stuttgart und werden in die neuen Fahrzeuge eingewiesen. Diese Einweisungen führen ehrenamtliche Einsatzkräfte von drei Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Stuttgart durch, bei denen die Fahrzeuge viele Jahre lang stationiert und im Einsatz waren. Während eines kleinen Rahmenprogramms kommen die Einsatzkräfte aus Chmelnyzkyj und Stuttgart in einen guten Austausch und berichten von ihren jeweiligen Arbeitsweisen und Herausforderungen.

Städtische Abteilungen arbeiten Hand in Hand

Für die projektbezogene Überlassung der Fahrzeuge waren zahlreiche rechtliche und organisatorische Vorkehrungen zu treffen, welche mehrere Monate Vorlauf benötigten. Bei der Umsetzung arbeiteten mehrere Abteilungen der Landeshauptstadt Stuttgart Hand in Hand. Die Abteilung Außenbeziehungen unterstützte die Kommunikation und Organisation mit der Stadt Chmelnyzkyj.

Die Fahrzeuge vor der Übergabe im Hof der Feuerwache 3 in Bad Cannstatt.

Kolleginnen und Kollegen der KFZ‐Zulassungsstelle organisierten das komplexe Verfahren der Zulassung und Ausstellung von Überführungskennzeichen. Und innerhalb der Branddirektion waren ebenfalls mehrere Abteilungen beteiligt. So fand unter der Federführung der Feuerwache 2 gemeinsam mit der Dienstkleiderkammer die Vorbereitung der Übergabe von ausgemusterter Einsatzkleidung an die Ukraine statt. Durch die Abteilung Technik wurden die Feuerwehrfahrzeuge für die Überfügung vorbereitet und in der Pressestelle liefen die organisatorischen Fäden zusammen.

Hintergrund zur Solidaritätspartnerschaft

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 war es der Landeshauptstadt Stuttgart wichtig, Solidarität mit der Ukraine zu zeigen und das Land nicht nur temporär zu unterstützen, sondern eine langfristig ausgerichtete freundschaftliche Beziehung mit einer ukrainischen Stadt aufzubauen. Darunter fallen perspektivisch auch Maßnahmen, die im Zuge des Wiederaufbaus gebraucht werden.

Die Landeshauptstadt Stuttgart hat die Stadt Chmelnyzkyj mit Unterstützung der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) für eine sogenannte „Solidaritätspartnerschaft“ identifiziert und gemeinsam mit der Landeshauptstadt Dresden beschlossen, eine trilaterale Partnerschaft einzugehen. Als stabile Grundlage hierfür hat der Stuttgarter Gemeinderat am 2. März 2023 einen formellen Beschluss gefällt. Die Vereinbarung über die Solidaritätspartnerschaft wurde am 5. März 2024 von Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, Oberbürgermeister Dr. Oleksandr Symtschyschyn sowie Oberbürgermeister Dirk Hilbert feierlich unterzeichnet.

Ende 2023 fand auf Anfrage des Katastrophenschutzes der Region Chmelnyzkyj ein erster Fachaustausch in Stuttgart statt. Im Rahmen dieses Austausches übergab die Feuerwehr Stuttgart ausgemustertes Medizingerät für ein Kinderkrankenhaus in Chmelnyzkyj. Im Jahr 2024 fand eine Ausbildung für Einsatzkräfte aus der Region Chmelnyzkyj im Bereich der Ortung und Rettung von Verschütteten am TCRH in Mosbach statt. Die Hilfeleistungen orientieren sich stets an den gemeldeten Bedürfnissen der ukrainischen Kolleginnen und Kollegen. Koordiniert wird die Hilfe in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Außenbeziehungen der Landeshauptstadt Stuttgart, welche die städtischen Hilfsmaßnahmen bündelt und koordiniert.

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Bildnachweise

  • Michael Christ/Stadt Stuttgart
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  • Die Freiwilligenagentur
  • mediaphotos/Getty Images
  • PPFotodesign/Leif Piechowski