Stuttgart zählt weltweit zu den Pionieren der Berichterstattung der Nachhaltigkeitsziele. Grundlage sind die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs). In „Lebenswertes Stuttgart“ werden diese anhand von 103 Indikatoren und rund 40 Praxisbeispielen messbar gemacht.
Stadtdirektorin Andrea Klett-EiningerDie Bestandsaufnahme liefert eine fundierte Informationsgrundlage und Orientierungsrahmen für Politik und Verwaltung. Damit haben wir ein Instrument, um Zukunftsstrategien für eine lebenswerte Stadt zu entwickeln. Das regelmäßige Monitoring schafft Transparenz, ist Grundlage für Analysen und unterstützt politische Entscheidungen.
Aus der Bestandsaufnahme lässt sich beispielsweise ablesen, dass sich eine Mehrzahl der Indikatoren bei den Zielen Klimaschutz, Arbeit und Wirtschaftswachstum sowie Innovation und Infrastruktur positiv entwickelt haben. Sie zeigt auch, wo weiter Handlungsbedarf besteht.
Auswirkungen aktueller Krisen messbar
Stuttgart leistet mit der Bestandsaufnahme zur Umsetzung der Agenda 2030 einen wichtigen methodischen und praktischen Beitrag zum Erfahrungsaustausch zwischen den Kommunen, um Beispiel bei der diesjährigen Urban Future Conference in Stuttgart.
Darüber hinaus legt die Landeshauptstadt die Entwicklung der Nachhaltigkeitsziele über den Deutschen Städtetag auch regelmäßig den Vereinten Nationen vor. Ein zusätzlicher Nutzen der generellen Messung über Zeit besteht darin, dass auch die Auswirkungen aktueller Krisen wie der Covid-19-Pandemie und des Ukraine-Kriegs messbar werden.
Die „Bestandsaufnahme "Lebenswertes Stuttgart – die globale Agenda 2030 auf lokaler Ebene“ steht als Download zur Verfügung.
Globale Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung
Im Jahr 2015 haben die Vereinten Nationen die Agenda 2030 verabschiedet. Sie soll eine Grundlage für die Transformation zu einer Welt schaffen, in der wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, ökologische Verträglichkeit und soziale Gerechtigkeit miteinander in Einklang stehen. Die Agenda 2030 adressiert alle Staaten auf internationaler, nationaler ebenso wie auf regionaler und lokaler Ebene.
Ein wesentlicher Bestandteil der Agenda 2030 sind die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung. Im Vordergrund der Agenda stehen Partnerschaften zwischen unterschiedlichen Akteuren aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zur Erreichung der Ziele.
Bei der Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie orientiert sich die Bundesregierung ebenfalls an der Agenda 2030. Darüber hinaus hat auch ein Großteil der Bundesländer Strategien entwickelt, die an der Agenda 2030 ausgerichtet sind, so auch Baden-Württemberg.
Bedeutung der Kommunen für die Umsetzung
Den Kommunen mit ihrer Bürgernähe kommt bei der Umsetzung der Agenda 2030 eine besondere Rolle zu. Die Landeshauptstadt Stuttgart unterstützt mit ihrem Beschluss von 2018 die Musterresolution des Deutschen Städtetags „2030-Agenda für Nachhaltige Entwicklung: Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten“.
Innerhalb der Verwaltung tragen alle Fachbereiche der Landeshauptstadt zur Verankerung der Agenda bei. Der Prozess der Verankerung der Nachhaltigkeitsziele wird unter anderem über die dauerhafte Einrichtung einer Koordinierungsstelle Internationale Nachhaltigkeit und Entwicklung sowie eine fachbereichsübergreifende Lenkungsgruppe vorangebracht.
Auch in der Stadtgesellschaft setzt sich ein breites Bündnis für die Nachhaltigkeitsziele ein. Dies zeigen auch die Ergebnisse der repräsentativen Bürgerumfrage 2021. Beinahe 90 Prozent der Bürgerinnen und Bürger gaben an, dass „Nachhaltigkeit“ für sie ein sehr oder eher wichtiges Thema sei.