Inhalt anspringen

Landeshauptstadt Stuttgart

Soziales

Mehr Teilhabe für ältere Menschen mit Migrationshintergrund

Die Stadt Stuttgart will die Teilhabe älterer Menschen mit Migrationsgeschichte verbessern. Anlass sind die Ergebnisse einer umfassenden Befragung in Stuttgart‐Wangen, die die Sozialverwaltung kürzlich dem Sozial‐ und Gesundheitsausschuss vorstellte.

Es ist das Ziel der Stadt Stuttgart, die Gesundheit aller Einwohnerinnen und Einwohner zu erhalten.

Die Befragung wurde durch das Amt für Soziales und Teilhabe initiiert und in Zusammenarbeit mit verschiedenen städtischen und zivilgesellschaftlichen Partnern umgesetzt. Wangen war für diese Befragung besonders geeignet, da dort – analog zur Gesamtstadt – 30 Prozent der älteren Menschen eine Migrationsgeschichte haben. Der Anteil älterer Menschen in Stuttgart wird in den kommenden Jahren deutlich steigen, deshalb ist es wichtig, ihre Bedarfe und Informationslücken besser zu kennen, um dann darauf reagieren zu können.

Im vergangenen Jahr wurden rund 600 ältere Personen befragt – etwa die Hälfte mit Migrationsgeschichte. Ein zentrales Ergebnis: Mehr als 50 Prozent der migrantischen Befragten nutzen keine der in der Befragung genannten sozialen Angebote wie Vereine oder Treffpunkte. Zudem bewerten Migrantinnen und Migranten aus Griechenland und der Türkei ihren Gesundheitszustand deutlich schlechter als die Vergleichsgruppe ohne Migrationshintergrund. Die Ergebnisse der Befragung zeigen zudem, dass der Wunsch nach mehr sozialen Kontakten umso größer ist, je schlechter die Befragten ihren eigenen Gesundheitszustand einschätzen. Besonders auffällig: Die Hilfe im Alltag erfolgt bei älteren Menschen mit Migrationsgeschichte häufig aus dem familiären Umfeld. Ein Wegfall dieser Unterstützung hätte gravierende Folgen.

Verbesserung des Angebots

Dr. Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales, Gesundheit und Integration, betont die Bedeutung der Befragung: „Das Amt für Soziales und Teilhabe hat mit dieser Studie bereits im vergangenen Jahr genau das in den Blick genommen, was der 9. Altersbericht der Bundesregierung, der Anfang 2025 veröffentlicht wurde, aufzeigt. In dem Bericht wird ein innovativer Zugang zu den Bürgerinnen und Bürgern gefordert, mehrsprachige Befragungen und damit ein besseres Abbilden der Vielfalt migrantischer Lebenswelten und Teilhabechancen. Daran werden wir in Stuttgart auf Basis dieser Befragung arbeiten.

Die Stadt reagiert mit konkreten Maßnahmen: So sollen Sofortübersetzungsgeräte die Beratung erleichtern, mehrsprachige Informationen zu Pflege und Demenz auf der städtischen Website bereitgestellt und die aufsuchende Beratung ausgebaut werden. Zudem entstehen neue Austauschformate wie Runde Tische, um die Bedarfe besser zu erfassen und Unterstützungsangebote bekannter zu machen. Um die Gesundheit der älteren Menschen mit Migrationsgeschichte beziehungsweise den individuellen Blick darauf zu verbessern, werden vom Gesundheitsamt mithilfe von interkulturellen Lotsen die Angebote zum Älterwerden und zum Thema Bewegung ausgebaut. Auch strebt die Stadtverwaltung die Einrichtung einer Clearingstelle zum Wiedereinstieg in die Krankenversicherung an. Diese soll den Zugang zur medizinischen Versorgung verbessern.

Das könnte Sie auch interessieren

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Getty Images/ipopba
  • Verena Müller
  • Getty Images/FatCamera
  • Getty Images/CherriesJD