Seit 2003 entwickeln Fachkräfte in Erziehungspartnerschaft mit Eltern und bürgerschaftlich Engagierten ein richtungsweisendes, neues Bildungs- und Erziehungskonzept. Ganz im Sinne des genialen Wissenschaftlers Albert Einstein, der seine Überzeugung so formulierte: "Das Schönste und Tiefste, was ein Mensch erleben kann, ist das Gefühl des Geheimnisvollen."
Das Konzept erfährt bundesweit große Anerkennung: So 2005 durch den Gewinn beim bundesweiten Wettbewerb "Alle Talente fördern", durch die dreimalige Auszeichnung der Einstein-Kita Bismarckstraße 6 mit dem Stuttgarter Innovationspreis und 2008 durch die Auszeichnung der Einstein-Kita Daimlerstraße 103 mit dem bundesweiten Präventionspreis.
Individuelle Förderung
Jedes Stuttgarter Kind wird mit seinen individuellen Interessen und Gefühlen, seinem Entwicklungsprofil und dem sprachlichen, kulturellen und sozialen Hintergrund seiner Familie wahrgenommen.
Jedes Kind hat einen individuellen Bildungsplan und wird aktiv an der Alltagsgestaltung und Projekten beteiligt. Bei gemeinsamen Bildungserlebnissen wie Kinderkonferenzen sollen die Bildungsprozesse aller Kinder vertieft und neue Bildungsbereiche erschlossen werden.
Die Bildungsbereiche umfassen Sprache - Kommunikation - Literatur, Körper und Bewegung, Musik - Soziales Lernen - Experimente sowie Naturphänomene - Mechanik - Konstruktion. Korrespondierend dazu sind die Räume in den Kitas unterschiedlich gestaltet.
Sprachförderung
Seit 2016 nehmen 78 städtische Kitas am Bundesprojekt Sprach-Kitas teil. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Leitungen in den Kitas entwickeln im Rahmen des Projektes kontinuierlich ihre Qualität in den Schwerpunktbereichen alltagsintegrierte sprachliche Bildung, inklusive Pädagogik und Zusammenarbeit mit Familien weiter und sichern diese.
Fachlich und methodisch unterstützt werden sie dabei von der kitaintegrierten Praxisberaterung. Im Mittelpunkt steht die Sensibilisierung der pädagogischen Fachkräfte zur Gestaltung einer sprachförderlichen Lernumgebung und einer sensiblen Dialoghaltung.
Besonderer Wert wird darauf gelegt, dass die Kinder all ihr Tun sprachlich differenziert in Worte fassen und dabei durch die Fachkräfte im Dialog unterstützt und gefördert werden. Zusätzlich wird die Präsenz der deutschen Sprache durch andere Sprachvorbilder wie Vorlesepatinnen und -paten bewusst gesichert. Regelmäßige Sprachstandserhebungen erlauben die gezielte Förderung und auch die Beratung der Eltern.
Sprachbildung und Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen
Der Erwerb sprachlicher Kompetenzen hat einen erheblichen Einfluss auf eine gelingende Bildungsbiografie von Kindern. Damit ist er eine Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und Integration.
Kinder aus anregungsarmen Familien, Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder Kinder mit Migrationshintergrund, die Deutsch als weitere Sprache lernen, benötigen oft eine intensivere Unterstützung ihrer Sprachbildungsprozesse. Diese gezieltere Unterstützung findet im Rahmen einer alltagsintegrierten Sprachbildung und -förderung in der Kindertageseinrichtung statt und orientiert sich am individuellen Entwicklungsstand des Kindes, an seinen Fähigkeiten und Interessen.
Zu diesem Zweck gibt es derzeit drei Sprachförderprogramme, an denen Stuttgarter Kindertageseinrichtungen beteiligt sind:
1. Bundesprogramm Sprach-Kitas
2. Zuwendungen des Landes Baden-Württemberg
3. Fördergrundsätze des Jugendamtes
Erziehungspartnerschaft wird großgeschrieben
Die wichtigsten Beobachtungen und Erfahrungen in der Bildungsgeschichte der Mädchen und Jungen werden für jedes Kind in einem persönlichen Bildungs- und Entwicklungsbuch - Portfolio genannt - festgehalten und regelmäßig mit den Eltern besprochen und ausgewertet.
Auch sonst wird eine intensive Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Kita gepflegt, die bereits mit der Anwesenheit von Mutter und Vater während der Eingewöhnungszeit beginnt. Später gehören dazu vielfältige gemeinsame Aktivitäten im Rahmen von Projekten und Festen sowie eine alle zwei Jahre stattfindende Elternbefragung mit gemeinsamer Auswertung durch Kita-Leitung und Elternbeirat. Außerdem entwickeln sich die Kitas immer mehr zu Familien-Treffpunkten mit Beratungs- und Bildungsangeboten. So können Eltern zum Beispiel Kinderbücher und Spiele ausleihen.