Förderprogramm E-Lastenrad

Gefördert werden ausschließlich Stuttgarter Familien und Alleinerziehende, die ihre Mobilitätsgewohnheiten im Alltagsleben ändern wollen und Wege suchen, ohne Auto oder Zweitwagen auszukommen. Pro Haushalt wird nur ein E-Lastenrad gefördert.

Dabei müssen folgende Bedingungen erfüllt sein: 

• Hauptwohnsitz in Stuttgart
• Mindestens ein Kind im eigenen Haushalt (unter 18 Jahre)
• Einwilligung zum Anbringen eines Aktionslogos auf dem geförderten E-Lastenrad
• Der Haushalt hat noch keine Förderung aus dem Förderprogramm „E-Lastenräder für Stuttgarter Familien“ erhalten
• Der Zuwendungsempfänger verpflichtet sich, das geförderte E-Lastenrad mindestens drei Jahre vom eigenen Stuttgarter Haushalt aus zu nutzen.

Förderanträge können fortlaufend eingereicht werden. Die zur Verfügung stehenden Fördergelder werden nach dem Eingang der Anträge verteilt. Der Antrag ist rangwahrend gestellt, wenn er vollständig bei der Bewilligungsstelle eingegangen ist. Als Eingangsdatum gilt das Datum im Eingang des elektronischen Postfachs.

Die Anträge werden nach dem sogenannten Windhundprinzip behandelt. Das heißt, die Anträge werden in der Reihenfolge ihres Eingangs geprüft. Stuttgarter Familien werden gefördert, solange Fördermittel zur Verfügung stehen.

Gefördert wird pro Stuttgarter Haushalt einmalig der Kauf oder das Leasing eines neuen, elektrisch unterstützen Lastenrades (E-Lastenrad).
E-Lastenräder sind zwei- oder dreirädrige Fahrzeuge, die durch Muskelkraft fortbewegt werden und mit einem elektromotorischen Hilfsantrieb mit einer maximalen Motorleistung von 250 W und einer Tretunterstützung bis 25 km/h (Anfahrhilfe bis 6km/h erlaubt) ausgestattet sind. Sie gelten nach § 1 Abs. 3 StVG nicht als Kraftfahrzeuge und sind damit zulassungsfrei. Sie müssen:

• serienmäßig und fabrikneu sein
• eine Nutzlast von mindestens 120 kg aufweisen (Nutzlast = zulässiges Gesamtgewicht – Eigengewicht des E-Lastenrades)
• einen verlängerten Radstand von mindestens 124 cm haben
• besondere Transportmöglichkeiten aufweisen, die fest mit dem E-Lastenrad verbunden sind *
• ein Transportvolumen von mindestens 140 Liter besitzen oder die verkehrssichere Mitnahme von mindestens zwei Kindern ermöglichen.

*Die Transportmöglichkeiten müssen zum Einsatz als echtes Lastenrad befähigen, sodass diese sich dadurch klar und eindeutig von einem normalen Pedelec unterscheiden. Sofern diese Transportmöglichkeiten nicht in der Grundausstattung des E-Lastenrades enthalten sind, sind diese als fahrzeugtypische Komponenten mit zu beschaffen. Zu diesen fahrzeugtypischen Komponenten zählen u.a. Ladeflächen, Transportwannen, festverschraubte Transportbehälter am Lenker, Sitzmöglichkeiten für Kinder oder sonstige Ladevorkehrungen. Fahrradtaschen und -anhänger sind explizit keine fahrzeugtypischen Komponenten im Sinne dieser Richtlinie.

Ein einfacher Kindersitz reicht zur Erlangung der Förderfähigkeit nicht aus. Die Förderung von reinen Pedelecs (E‐Bikes) ist nicht Gegenstand der Förderrichtlinie.

Der Kauf oder das Leasing eines neuen E-Lastenrades wird 2024 und 2025 mit bis zu 1.100 Euro gefördert - 600 Euro werden sofort nach Eingang des vollständigen Beschaffungsnachweises ausbezahlt. 500 Euro werden nach drei Jahren als Nachhaltigkeitsbonus auf Antrag ausgezahlt, wenn im geförderten Haushalt seit Übernahme des E-Lastenrades entweder kein Auto angemeldet war oder in den letzten drei Jahren ein Auto ersatzlos abgemeldet wurde und nach der Abmeldung über einen Zeitraum von mindestens drei Jahren kein weiteres Auto angemeldet wurde.

Familien, die Inhaber einer Bonuscard oder FamilienCard sind, bekommen eine zusätzliche Förderung für den Kauf eines Lastenrads. Genaue Angaben dazu finden Sie bei der Frage "Wie viel Zuschuss erhalten Inhaber einer FamilienCard oder Bonuscard?"

Die soziale Komponente sieht die Erhöhung des städtischen Zuschusses um maximal 2.000 Euro für Haushalte mit einer Bonuscard + Kultur beziehungsweise maximal 1.300 Euro für Haushalte mit einer FamilienCard (nicht Familienpass des Landes Baden‐Württemberg) vor, jeweils zuzüglich der Grundförderung von 600 Euro.

Damit sichergestellt wird, dass die Antragstellenden immer einen gewissen Eigenanteil selber aufbringen, wird mit der Bonuscard+Kultur maximal 90 Prozent des Grundpreises (voraussichtliche Beschaffungkosten ohne Zubehör einschließlich Mehrwertsteuer) gefördert, mit der FamilienCard maximal 70 Prozent.

Beispiel: Wenn der Kaufpreis eines privaten E-Lastenrades bei 2300 Euro liegt, wäre ein Eigenanteil von 230 Euro von Haushalten mit Bonuscard+Kultur selber zu zahlen. Dieser Eigenanteil kann bei Bedarf bspw. über eine Ratenzahlungsvereinbarung mit dem Fahrradhandel geleistet werden. Die prozentuale Regelung kommt bei E-Lastenrädern mit einem Grundpreis bis 2.889 Euro bei Bonuscard+Kultur bzw. bis 2.714 Euro bei Familiencard zur Anwendung.

Der Nachhaltigkeitsbonus von 500 Euro ist bei den Erhöhungsbeträgen bereits eingerechnet und wird zur Vermeidung einer Überkompensation später nicht mehr zusätzlich ausgezahlt.

Zur Vermeidung von Fehlentwicklungen wurde der Grundpreis förderfähiger E‐Lastenräder mit Sozialbonus auf maximal 7.000 Euro festgelegt. Das heißt, die voraussichtlichen Beschaffungskosten (ohne Sonderausstattung und Zubehör) eines E-Lastenrads mit Sozialbonus dürfen maximal 7.000 Euro betragen. Sofern die benötigten Transportmöglichkeiten nicht in der Grundausstattung des E-Lastenrades enthalten sind, müssen fahrzeugtypische Komponenten mitbeschafft werden und sind Bestandteil des Grundpreises.

Für die Lastenradförderung steht jährlich ein Budget von 500.000 Euro zur Verfügung. Sobald die Fördersumme ausgeschöpft ist, wird dies auf dieser Internetseite kommuniziert.

Das ist ärgerlich, aber leider dann nicht zu ändern. Sollten Sie bei der Förderung leer ausgehen, lassen sich bei verschiedenen Läden, Initiativen und Organisationen E-Lastenräder ausleihen.

Mit  RegioRadStuttgart (Öffnet in einem neuen Tab) stehen 20 E-Lastenräder jedem zur einfachen Ausleihe in Stuttgart zur Verfügung. 15 weitere Lastenpedelecs stehen seit Neuestem in den Kommunen Aalen, Bietigheim-Bissingen, Böblingen, Ditzingen, Leinfelden-Echterdingen, Ludwigsburg und Nürtingen zur Verfügung. Manche Einkaufszentren und Baumärkte bieten ebenfalls Leih-Lastenräder an.

Beim  "Stuttgarter Rössle" können Sie ein Lastenrad langfristig mieten, ohne sich selber eines anschaffen zu müssen. Es stehen 100 E-Lastenräder zur Verfügung. Sollten alle vermietet sein, können Sie sich auf die Warteliste setzen lassen. 

Nein, das ist leider nicht möglich. Es geht darum, diejenigen Stuttgarter Familien und Alleinerziehende zum Umstieg vom Auto auf ein E-Lastenrad zu bewegen, die bisher noch keines haben.

Für die Anschaffung von gewerblich genutzten E-Lastenrädern gibt es Förderprogramme bei folgende Stellen:

•  Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) (Öffnet in einem neuen Tab)
•  Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg (L-Bank) (Öffnet in einem neuen Tab)
•  Aktion Mensch.  (Öffnet in einem neuen Tab)

Diese Programme bieten finanzielle Unterstützung für den Kauf oder das Leasing von E-Lastenrädern und E-Lastenanhängern.

Das Förderprogramm „E‐Lastenräder für Stuttgarter Familien“ stößt auf großes Interesse. Seit der Einführung im Jahr  2018 bis Ende 2023 sind fast 1.900 Anträge eingegangen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden an mehr als 1.500 Familien Förderungen ausgezahlt. 

Seit Dezember 2022 bietet die Stadt Stuttgart den  E-Lastenrad-Verleih "Stuttgarter Rössle" über das Sozialunternehmen Neue Arbeit gGmbH an. Die Ausleihe ist langfristig angelegt und beträgt mindestens 6 Monate.

Für kurzfristige Ausleihen bieten sich die  E-Lastenräder von RegioRadStuttgart (Öffnet in einem neuen Tab) an.

1. Sie stellen den Antrag auf Förderung bei der Stadt Stuttgart und warten die schriftliche Förderzusage (Zuwendungsbescheid) ab bevor Sie einen Kaufvertrag abschließen oder den Leasingvertrag unterzeichnen - entweder  online über Service BW (Öffnet in einem neuen Tab), per E-Mail oder postalisch. Eine Antragstellung per Mail richten Sie an  lastenradstuttgartde oder per Post an die Landeshauptstadt Stuttgart. Dazu versenden Sie den vollständig ausgefüllten und unterschriebenen Förderantrag zusammen mit allen erforderlichen Anlagen in einem PDF-Dokument mit maximal fünf MB an die Landeshauptstadt Stuttgart.
2. Sobald die Stadt Stuttgart Ihren Antrag geprüft und für positiv befunden hat, erhalten Sie den Zuwendungsbescheid mit Ihrer Fördersumme auf digitalem Wege. Per Post erhalten Sie den ausgedruckten Zuwendungsbescheid und Aufkleber „Stuttgart fährt elektrisch“.
3. Sie bestellen Ihr E-Lastenrad oder unterzeichnen den Leasingvertrag – dafür haben Sie einen Monat Zeit. Diese Frist beginnt ab dem Erhalt des Zuwendungsbescheids. Im Anschluss schicken Sie uns eine Auftragsbestätigung oder den unterzeichneten Leasingvertrag zu.
4. Nach Auslieferung/Übernahme Ihres E-Lastenrades stellen Sie den Antrag auf Auszahlung der Fördersumme bei der Stadt Stuttgart – entweder  online über Service BW (Öffnet in einem neuen Tab), per E-Mail oder per Post. Dazu verwenden Sie Anlage 1 Ihres Förderbescheides (Verwendungsnachweis/Auszahlungsantrag) mit sämtlichen Nachweisen. Der Bewilligungszeitram endet fünf Monate nach Bestellung bzw. Vertragsschluss bei Leasing des E-Lastenrades. Danach kann die Auszahlung des bewilligten Zuschusses nicht mehr beantragt werden.
5. Die Stadt Stuttgart überweist Ihnen die Fördersumme, nachdem alle Nachweise vollständig übermittelt wurden.

Wenn Sie bei der elektronischen Übersendung keine Fehlermeldung erhalten haben, können Sie davon ausgehen, dass uns der Antrag vorliegt. Sollte Ihr Antrag unvollständig sein, werden wir uns bei Ihnen melden.

Für die Beantragung des Nachhaltigkeitsbonus werden folgende Unterlagen benötigt:

Anlage 2 Ihres Zuwendungsbescheides:

•  Antrag auf Gewährung und Auszahlung des Nachhaltigkeitsbonus

Anlage 3 zur Eigenerklärung:

• Eigenerklärung über den Nicht-Besitz und Nicht-Verwendung eines Autos in Ihrem Haushalt (Kategorie 1)
• Eigenerklärung über Abmeldung eines Autos in den vergangenen 3 Jahren (Kategorie 2)

Nachweis bei Abmeldung eines Autos (Kategorie 2): 

• Bei Außerbetriebnahme oder Verkauf gilt ein entwerteter Fahrzeugschein mit Stempel der Zulassungsstelle oder der Kraftfahrzeugsteuerbescheid Hauptzollamt Ulm. 
• Bei Firmen- oder Dienstwagen wird die Bestätigung der Firma über die ersatzlose Abgabe des Dienstwagens benötigt.
  
  

Für die Auszahlung des Nachhaltigkeitsbonus gilt folgendes:

Entscheiden Sie sich innerhalb eines Jahres nach Erhalt des Förderbescheides für den dauerhaften Verzicht eines Autos und setzen Ihre Entscheidung in dieser Zeit in die Tat um, dann reicht Ihnen die im Förderbescheid festgelegte Antragsfrist. Melden Sie allerdings erst nach mehr als einem Jahr ein Auto ab, gelingt es Ihnen zeitlich nicht mehr, innerhalb der festgelegten Antragsfrist die drei Jahre ohne ein abgemeldetes Auto zu absolvieren. Für diesen Fall müssen Sie zwingend vor Fristablauf eine Verlängerung für die Beantragung und Auszahlung des Nachhaltigkeitsbonus stellen, die wir Ihnen bereits heute gerne in Aussicht stellen.