Die Ehrenplakette der Stadt Stuttgart wird jedes Jahr im Rahmen des Bürgerempfangs durch den Oberbürgermeister verliehen. Sie ist Dank und Auszeichnung für bürgerschaftliches Engagement in Stuttgart, vor allem in den Bereichen Soziales und Kultur, Bildung und Sport sowie Umwelt und Sicherheit. Über die Vergabe entscheidet der Gemeinderat.
Beim Bürgerempfang am 22. November 2023 im Großen Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses hat Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper die Ehrenplakette der Landeshauptstadt 2023 an Clarissa Seitz und an Matthias Murjahn überreicht. Der Gemeinderat hatte in seiner Sitzung am 12. Oktober die Verleihung an die beiden Geehrten beschlossen. In diesem Jahr stand das ehrenamtliche Engagement im Bereich Klima- und Umweltschutz im Mittelpunkt.
Clarissa Seitz setzt sich seit fast 30 Jahren ehrenamtlich für die Arbeit des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ein, dessen Mitglied sie seit 1984 ist. Seit 1995 ist sie Vorstandsmitglied im Kreisverband Stuttgart, seit 2012 dessen Vorsitzende. Von 2009 bis 2014 war sie zudem Mitglied im Gemeinderat der Landeshauptstadt für die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN. Sie engagiert sich vor allem in den Bereichen Verkehrswende, Energiewende, Natur‐ und Artenschutz sowie Flächenschutz.
Matthias Murjahn engagiert sich unter anderem ehrenamtlich in der Rettung und Verteilung von Lebensmitteln, die ansonsten auf dem Müll landen würden. Gemeinsam mit anderen holt er von Kiosken, Bäckern oder Supermärkten übriggebliebene Lebensmittel ab und verteilt diese. Seit Sommer 2015 kocht die lose Initiative „Foodsharing Commons Kitchen“ in Bad Cannstatt in großer Runde mit geretteten Lebensmitteln aus den lokalen Supermärkten. Die Örtlichkeiten wechseln dabei, sei es ein Theater, ein ehemaliges Gemeindezentrum, ein Mehrgenerationenhaus oder ein Stadtteilzentrum. Bei rund 300 Veranstaltungen wurden mehr als 1200 Menschen mit 20 Tonnen Lebensmitteln bekocht.
Unsere Gesellschaft, sagte Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, brauche mehr eigenverantwortlich handelnde Bürgerinnen und Bürger. „Sie hat nur eine Zukunft, wenn sie Vereine, Institutionen und deren ehrenamtliche Mitarbeiter als Fundament hat. Das Ehrenamt ist praktizierte Eigenverantwortung. Viele im Ehrenamt tätige Mitbürgerinnen und Mitbürger leben uns diese Eigenverantwortung und diese bürgerschaftliche Mitverantwortung längst beispielhaft vor. Wir müssen dafür sorgen, dass diese guten Beispiele auf unsere gesamte Gesellschaft ansteckend wirken.“