Bibliotheken sind Zeugnisse des Wissens - und oft Perlen der Architektur. Das gilt auch für den minimalistischen Neubau der Stadtbibliothek Stuttgart, der 2011 eröffnet wurde. Das quadratische Gebäude erhebt sich rund 40 Meter in die Höhe. Die Fassade ist ein monolithischer Würfel aus grauem Beton und mattem Glas, die eine gewisse Härte ausstrahlt. Das Innere der Bibiliothek dagegen ist ganz in Weiß gestaltet - von der Wand über den Boden bis zur Treppe. Der Effekt: Alles wirkt leicht, klar, in sich ruhend.
Wer die Stadtbibliothek betritt, den erwartet zunächst ein hoher, leerer Raum, das so genannte Herz der Bibliothek, das die hektische Außenwelt hinter sich lässt. Von dort erstrecken sich über mehrere Stockwerke der Lesesaal, der durch Freitreppen verbunden ist. Auf jeder Ebene befinden sich Galerien mit Bücherregalen und Leseplätzen. Rund 500.000 Medien stehen in den Regalen, sofern sie nicht ausgeliehen sind. Weil alles in Weiß gehalten ist, bringen die vielen bunten Buchrücken Farbe in den futuristischen Bau. Das Glasdach über dem Atrium sorgt für viel Tageslicht auf den Galerien.
Auszeichnung als „Bibliothek des Jahres“
Zum Verweilen laden das Café „Lesbar“ und im Sommer die Dachterrasse ein. Von hier aus hat man einen der schönsten Ausblicke über die Stadt. Eine Besonderheit bietet die Stadtbibliothek abends: Dann leuchtet die Fassade in einem kräftigen Blau in die Dunkelheit.
Ein Besuch lohnt sich. Der "Büchertempel" ist ein Solitär unter den Bibliotheken weltweit. Das Architekturbüro Eun Young Yi erhielt für das beeindruckende Werk viele Preise, darunter auch die Auszeichnung „Bibliothek des Jahres“ im Jahr 2013. Die Stadtbibliothek am Mailänder Platz ist eine Zentralbibliothek mit 16 Zweigstellen.
Stadtbibliothek Stuttgart
