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Neubau der Sport- und Kulturmitte (SKM) Hedelfingen: Preisgericht verkündet Siegerentwürfe des Realisierungswettbewerbs

Ein moderner Bau für die Sport- und Kulturmitte Hedelfingen soll künftig den Stadtbezirk am linken Ufer des Neckars aufwerten. Im Wettbewerb überzeugten das Preisgericht gleich zwei Architekturbüros mit ihren Entwürfen.

Bürgermeister Dr. Clemens Maier (2.v.l.), Peter Holzer, Leiter des Hochbauamtes (l.), Birgit Kolb-Ruthardt, stellv. Leiterin der Abteilung Städtebauliche Planung Neckar (3.v.l.), Kai Freier, Bezirksvorsteher Hedelfingen (2.v.r.) und Katinka Emminger, Leiterin der Stadtbibliothek bei der Vorstellung der beiden zweitplatzierten Entwürfe für die neue Sport- und Kulturmitte (SKM) Hedelfingen.

Aus 18 fristgerecht eingereichten Arbeiten wurden die Beiträge von zwei Planungsteams einstimmig zu den Favoriten erklärt.

Dr. Clemens Maier, Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, war selbst Teil der Jury und freut sich über die Entscheidung: „Bis in die späten Abendstunden haben wir gestern intensiv um die beste Lösung gerungen. Jetzt steht fest: Hedelfingen kann sich auf einen vielseitigen Ort für Bewegung und kulturelle Erlebnisse freuen. Sportflächen sind in Stuttgart stark nachgefragt, der Bedarf kann gerade mal zu 70 Prozent gedeckt werden. Wir schaffen nun ein neues und lang ersehntes Angebot, das vielen Menschen und Vereinen zugutekommt.“

Prof. Jörg Aldinger, Vorsitzender des Preisgerichts, ergänzte: „Beide Entwürfe erfüllen die Wettbewerbsanforderungen in hohem Maße und haben das Preisgericht städtebaulich, architektonisch und funktional überzeugt. Die neue Sport- und Kulturmitte Hedelfingen lässt die Vielfalt des Stadtbezirks mit seinem historischen Ortskern und großem Gewerbegebiet in neuem Glanz erstrahlen. Die Sport- und Kulturmitte bietet uns die große Chance, Sport, Kultur und Veranstaltungen an einem Ort mit hoher Aufenthaltsqualität für die Menschen zu verbinden.“ 

Planungsteams werden Anregungen verarbeiten

Peter Holzer, Leiter des Hochbauamtes, sagte: „Zwei hervorragende Entwürfe liegen jetzt auf dem Tisch. Beiden fehlt noch ein bisschen zum Optimum. Daher haben wir den Planungsteams Hausaufgaben aufgetragen. Wir wissen, wie anspruchsvoll es ist, eine gemischte Nutzung auf begrenztem Raum zu planen, die unterschiedlichen Interessen gerecht wird: Vom Kicken auf dem Spielfeld bis zum Bücher lesen Stadtteilbibliothek. Wir sind gespannt auf die Überarbeitungen und werden dann aus zwei guten den besten Vorschlag wählen.“

Katinka Emminger, Leiterin der Stadtbibliothek, sagte: „Mit den beiden zweitplatzierten Entwürfen haben wir zwei zukunftweisende und wandlungsfähige Modelle für eine moderne Stadtteilbibliothek. Neben ihrem Bildungsauftrag ist deren Fokus auch, Gemeinschaft zu fördern und Menschen mit unterschiedlichen Interessen zusammenzubringen. Auf dieser Basis gilt es jetzt, die Entwürfe aktiv weiterzuentwickeln.“ 

Die Jury unter Vorsitz von Architekt Prof. Jörg Aldinger setzte sich zusammen aus Fachleuten, Gemeinderatsmitgliedern und Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung. Der Wettbewerb wurde im März 2024 europaweit ausgeschrieben. 

Neubau mit freiräumlichem Ideenteil für eine „Grüne Mitte“

Die Turn- und Versammlungshalle in Hedelfingen ist stark sanierungsbedürftig. Weil eine Sanierung oder Erweiterung der bestehenden Halle als unwirtschaftlich gilt, entsteht am bisherigen Standort auf insgesamt circa 3.000 Quadratmetern ein multifunktionaler Neubau der Zwei-Felder-Sporthalle mit zusätzlichen Veranstaltungsräumen, einer Tiefgarage mit circa 40 Stellplätzen und einer Stadtteilbibliothek. Die Idee, unterschiedliche Nutzungen in einem Gebäude zu verbinden, schöpft die Potenziale des Areals ideal aus. Das neue Bauwerk soll künftig die hohe Nachfrage nach einem Ort für Sport und Kultur in Hedelfingen decken. 

Entwurf: Steimle Architekten GmbH mit Pfrommer + Roeder GbR Freie Landschaftsarchitekten BDLA IFLA

Die Arbeit des Planungsteams aus Steimle Architekten GmbH (Stuttgart) zusammen mit Pfrommer + Roeder GbR Freie Landschaftsarchitekten BDLA IFLA (Stuttgart) überzeugt vor allem durch ihre Strahlkraft, die das neue Gelände inmitten des Stadtbezirks zu einem klaren Anziehungspunkt macht. Eine Besonderheit ist der offene und einladende „Stadtbalkon“, der zur „Grünen Mitte“ und den Otto-Hirsch-Brücken hin orientiert ist.

Außenvisualisierung Steimle Architekten GmbH/ Pfrommer + Roeder GbR Freie Landschaftsarchitekten BDLA IFLA

Entwurf: a+r Architekten GmbH mit Gänßle + Hehr Landschaftsarchitekten Part GmbB

Den Entwurf des Planungsteams von a+r Architekten GmbH (Stuttgart) zusammen mit Gänßle + Hehr Landschaftsarchitekten Part GmbB (Esslingen am Neckar) kennzeichnet die klare und stimmige Konzeption des Gebäudeentwurfs mit einer durchdachten Erschließung der Ortsmitte.

Beide Entwürfe haben die Nutzungskombination aus Sport und Kultur in herausragendem Maß erfüllt. Vorgesehen ist in beiden Modellen auch der Bau eines Spielplatzes, eines Spielfelds für verschiedene Sportarten und eine Festwiese.

Außenvisualisierung a+r Architekten GmbH/ Gänßle + Hehr Landschaftsarchitekten Part GmbB

Für den 4.400 Quadratmeter umfassenden freiräumlichen Ideenteil sticht der Entwurf des Planungsteams von Gänßle + Hehr Landschaftsarchitekten Part GmbB (Esslingen am Neckar) und a+r Architekten GmbH (Stuttgart) heraus, indem er die benachbarten und aktuell kaum genutzten öffentlichen Freiflächen einbezieht und wiederbelebt. Die Außenflächen sollen restrukturiert werden und den Neubau mit dem bestehenden Bürgerhaus verbinden. Auch an die Otto‐Hirsch‐Brücken und die Hedelfinger Ortsmitte wird die SKM angebunden werden. 

Wie geht es weiter?

Im nächsten Schritt werden die Planungsteams die Anregungen des Preisgerichts verarbeiten. Sobald die Entscheidung über den besten Vorschlag getroffen wurde, folgt die weitere Planung unter kontinuierlicher Begleitung durch das Hochbauamt.

Wer sich schon jetzt einen Eindruck von dem neuen Areal verschaffen möchte, wird im Bezirksamt Hedelfingen fündig: Dort sind die Entwürfe der teilnehmenden Planungsteams vom 30. September bis 11. Oktober für die Öffentlichkeit ausgestellt. Die Beiträge sind Montag bis Freitag von 8.30 bis 13 Uhr sowie Dienstag von 14 bis 16 Uhr und Donnerstag von 14 bis 18 Uhr einsehbar. Zudem wird die Ausstellung im Rahmen des „Knausbira-Sonntags“ am 13. Oktober von 12 bis 16 Uhr geöffnet sein. 

Der Baubeginn ist für 2027 geplant. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme soll voraussichtlich Anfang 2029 erfolgen.

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Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Ferdinando Iannone/Stadt Stuttgart
  • Steimle Architekten GmbH/ Pfrommer + Roeder GbR Freie Landschaftsarchitekten BDLA IFLA
  • a+r Architekten GmbH/ Gänßle + Hehr Landschaftsarchitekten Part GmbB
  • Getty Images/vitranc
  • Gonzalez/Kunstmuseum Stuttgart
  • Ferdinando Iannone©