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Landeshauptstadt Stuttgart

Bürgerbeteiligung

Bei der Einwohnerversammlung Degerloch diskutieren 450 Interessierte mit der Verwaltungsspitze

Volles Haus in der Internationalen Schule – die Sporthalle war bis auf den letzten Platz besetzt, als Oberbürgermeister Frank Nopper, die Fachbürgermeister und -bürgermeisterin am Montagabend in Austausch mit den Degerlochern gingen. Mehrere Wortmeldungen gab es unter anderem zur Lärmbelastung an Hauptverkehrsstraßen.

Stehen Rede und Antwort: OB Nopper am Pult, links von ihm Bildungsbürgermeisterin Isabel Fezer, Technikbürgermeister Dirk Thürnau, Bezirksvorsteher Colyn Heinze, Erster Bürgermeister Fabian Mayer, Baubürgermeister Peter Pätzold und Sportbürgermeister Clemens Maier.

Viel Wald und Grün, dazu ein starkes ehrenamtliches Engagement und zahlreiche Sportangebote: „Degerloch ist ein begeisternder und faszinierender Stadtbezirk, der in vielerlei Hinsicht ganz oben steht“, sagte Oberbürgermeister Frank Nopper zur Begrüßung bei der Einwohnersammlung in der Internationalen Schule. Die letzte ist fast auf den Tag genau zehn Jahre her, geschuldet einer Corona-Zwangspause. „Wer von Ihnen war damals schon dabei?“, fragte Bezirksvorsteher Colyn Heinze, der der Abend launig eröffnete. Einige Hände gingen hoch; ein Hinweis auf die Verbundenheit mit dem Stadtbezirk, in dem es laut Heinze ein „unglaublich vielfältiges“ Engagement gebe: „Danke für Ihren oftmals ehrenamtlichen Einsatz. Das ist die Degerlocher DNA!“ Die Stimmung war zugewandt, auch als es zur Fragerunde kam, bei der sich knapp drei Dutzend Interessierte zu Wort meldeten. Ein Schwerpunkt war Verkehrslärm: Mehrere Anwohner der Albsiedlung klagten über Belastung auch durch die Busse auf der Albstraße. „Nachts fährt mal zwei Stunden kein Bus. Wir leiden!“ Ähnliche Wortmeldungen kamen zur Gomaringer und Reutlinger Straße. Die Geschwindigkeit zu reduzieren, sei auf einer so genannten Vorbehaltsstraße keine Option, so Baubürgermeister Peter Pätzold: „Der Bus soll zügig von A nach B kommen.“ Dass auf mancher Hauptstraße in der Innenstadt Tempo 40 gelte, habe dagegen mit der Luftreinhaltung zu tun. Als zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der SSB zeigte der OB allerdings die Perspektive auf, dass Busse auf lange Sicht emissionsfrei und weniger lärmintensiv sein werden.

Zahlreiche Radverkehrsthemen diskutiert

Im Hinblick auf die Verkehrswende wünschte ein Redner sich mehr Stellplätze für Räder an der Haltestelle Degerloch: „Um acht Uhr morgens sind alle belegt.“ Drei Standorte rund um die Epplestraße würden derzeit geprüft, so Bezirksvorsteher Heinze: „Wir nehmen den ZOB mit auf in die Diskussion.“ Ein Einwohner sprach den Radweg in die Innenstadt an. Der Weg durch den Wald sei nicht adäquat, die Alte Weinsteige eigentlich zu steil: „Ich sehe den Bedarf, aber es gibt eine große Flächenkonkurrenz“, so Bürgermeister Pätzold. Dazu gehören wohl auch die brenzligen Situationen mit rücksichtslosen Radfahrern, die in der Epplestraße auf dem Fußweg unterwegs seien, wie ein Einwohner berichtete. Ordnungs- und Sportbürgermeister Clemens Maier stellte Schwerpunktkontrollen in Aussicht, appellierte aber auch an alle Verkehrsteilnehmer sich rücksichtsvoll zu verhalten: „Da ist jeder Einzelne gefragt.“

Mehrere Anliegen bei Schulen und Sport

Immer wieder gab es Kritik an der geplanten dritten Eishalle auf der Waldau. „Aus Sicht des Sports ist sie dringend notwendig“, so Bürgermeister Maier. Mehrere Vereine trainieren dort, hinzu kämen 135 000 Gäste im Publikumslauf pro Jahr: „Die Zwänge sind da.“ Der Standort der Montessori- Kita, der durch die Pläne bedroht ist, sei seinerzeit nur temporär genehmigt worden, so Pätzold, betonte aber: „Wir haben ein Interesse daran, dass die Kita einen dauerhaften Standort bekommt.“ Auch zur Sprache kam der Wildwuchs an einem Kleidercontainer, dessen Technikbürgermeister Dirk Thürnau sich annehmen will. Thema war ebenfalls die Sanierung des Schulcampus Albstraße. Bildungsbürgermeisterin Isabel Fezer zeigte am Beispiel des Wilhelmsgymnasiums die vier Bauabschnitte bis 2032 auf. „Warum dauert das so lange?“, fragte ein Einwohner. „Zum öffentlichen Bauen gehört eine umfassende Gremienbeteiligung“, erläuterte Erster Bürgermeister Fabian Mayer. Für eine Veranstaltung in näherer Zukunft warb Colyn Heinze: Die Degerlocher Weihnachtswochen sollen zum neuen Treffpunkt werden. „Merken sie sich schon mal den 7. Dezember!“

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Bildnachweise

  • Thomas Hörner/Stadt Stuttgart
  • Thomas Wagner/Stadt Stuttgart
  • Thomas Wagner/Stadt Stuttgart