Unter anderem werden Prof. Barbara Traub, Vorstand der IRGW, Baubürgermeister Peter Pätzold und Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler bei der Feier sprechen. Der ehemalige Leiter des Stadtarchivs, Prof. Dr. Roland Müller, wird gemeinsam mit dem Ortsrabbiner Yehuda Pushkin die Stelentexte erläutern. Das Albertus-Magnus-Gymnasium (AMG) übergibt sein überarbeitetes Kunstprojekt. Gemeinsame Lieder, angestimmt von Kantor Nathan Goldman runden das Programm ab. Treffpunkt für die Einweihung ist die König-Karl-Straße neben dem Gebäude Nr. 49.
Bereits zu Beginn der Planungen für die Neuausrichtung des Gedenkplatzes beteiligten sich zahlreiche Akteure, die sich mit diesem Ort verbunden fühlen: die IRGW, der Bezirksbeirat, örtliche Vereine, aber auch das AMG, dessen Schülerinnen und Schüler bereits 2004 ein Kunstprojekt zum Anlass nahmen, sich intensiv mit den Geschehnissen in der Reichspogromnacht am Standort der damaligen Synagoge der jüdischen Gemeinde Bad Cannstatts auseinanderzusetzen. Die eindrückliche Darstellung der angebrannten Holzbalken und die verfremdeten Verkehrsschilder regetn zum Nachdenken und kritischen Auseinandersetzen an.
Mit der Neuausrichtung des Gedenkens wird nun erläutert, in welchem Kontext diese Installation steht: auf hohen Glasstelen sind sowohl das einzig erhaltene historische Foto des Synagogenbaus, als auch Texte zu den Geschehnissen in der Nacht vom 9. auf 10. November 1938 abgebildet. Prof. Dr. Roland Müller hat die Inhalte der Stelentexte recherchiert und formuliert.
Neuer Aufenthaltsbereich mit Kunstprojekt
Neben der eigentlichen baulichen Umgestaltung der kleinen Grünfläche mit dem Gedenkstein wurde ein gepflasterter Weg zum Parkplatz angelegt. Pflanzhochbeete begrenzen einen neu entstandenen kleinen Aufenthaltsbereich vor dem Abgang zum früheren Tiefbunker. Auf dessen Außenwänden befinden sich die ebenfalls vom Kunstprojekt des AMG geschaffenen Namenstafeln jüdischer Cannstatter Bürger. Die Tafeln wurden gereinigt und sind nun wieder gut lesbar.
Die über einen Teil des Parkplatzes aufgebrachte rote Linie war abgenutzt. Sie stellt den Grundmauerverlauf des ehemaligen Synagogengebäudes dar. Alte Bauakten zeigten, dass die Linie um zwei Meter verschoben werden muss, um den historisch exakten Verlauf zu markieren. Auch die kleine Grünfläche erhielt ein neues Erscheinungsbild: der Gedenkstein wurde an die Seite gerückt, damit mehr Platz für kleine Feiern zur Verfügung steht, eine wassergebundene Pflasterfläche ersetzt die schlechtwüchsige Rasenfläche, Sträucher und weiß blühende Rosen fassen die Fläche ein.
Die anspruchsvolle landschaftsplanerische Aufgabe hat das Büro Blank aus Bad Cannstatt gemeinsam mit Firma Hörr, Landschaftsbau, und dem städtischen Garten-, Friedhofs- und Forstamt erbracht. Für die Organisation des Einweihungstermins wird um eine Anmeldung an E-Mail synagogenplatzstuttgartde gebeten.