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Landeshauptstadt Stuttgart

Erinnerung und Begegnung

Neugestalteter Joseph-Süß-Oppenheimer-Platz in Stuttgart eröffnet

Der Joseph-Süß-Oppenheimer Platz in der Stuttgarter Innenstadt ist wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Er ist in den vergangenen Monaten umfassend saniert und neugestaltet worden: Die Stadt hat einen Ort geschaffen, der an Joseph Süß Oppenheimer erinnert und einladende Möglichkeiten zum Aufhalten bietet.

(v.l.n.r.:) Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, Landtagspräsidentin Muhterem Aras, in der Mitte der Holocaust-Überlebende Garry Fabian.

Ehrengast bei der Einweihung des Platzes am 22. November war Garry Fabian, einer der letzten Überlebenden des Konzentrationslagers Theresienstadt.

Der Erinnerungsort für Joseph Süß Oppenheimer fordert uns auf, Wächter für eine friedliche und freundschaftliche Koexistenz der Religionen, Nationen und Kulturen zu sein. Auf dass dieser Platz ein Ort der Erinnerung und der Mahnung, aber vor allem auch ein Ort der Hoffnung wird.

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper

Prof. Barbara Traub, Vorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW), dankte persönlich, wie auch im Namen der jüdischen Gemeinde und überbrachte die Grüße von Zentralratspräsident Dr. Josef Schuster. „Mit dem neugestalten Platz wird ein Ort geschaffen, der einlädt zur Begegnung mit Joseph Süßkind Oppenheimer und der Person hinter dem allseits bekannten Zerrbild. Doch treten wir einen Schritt zurück, dann sehen wir nicht nur einen jüdischen Mann und seine vier Jahre des Wirkens als Hoffaktor in Stuttgart. Es eröffnen sich Perspektiven, um im Lichte seiner Geschichte Entwicklungen in unserer Gesellschaft bewusst zu reflektieren und zu erkennen, wie vielfältig die Geschichte ist - dass es Raum für diese Vielfalt bedarf, wenn wir unsere Menschlichkeit bewahren wollen.“

Die Neugestaltung des Platzes erfolgte unter der Federführung des Kulturamts Stuttgart in Zusammenarbeit mit der Stiftung Geißstraße 7 und dem Planungsbüro „Design und mehr GmbH“. Die Platzumgestaltung übernahm das Büro g2 Landschaftsarchitekten Gauder + Gehrin. Das zeitgemäße Konzept verbindet Erinnerung, Information und Aufenthaltsqualität. Die Stadt investierte hierfür 2,5 Millionen Euro.

Hintergrund des Platzes

Der Platz hat nun eine beigefarbene Epoxidharzbeschichtung, welche bis zur Straße „Neue Brücke“ reicht. Das Zentrum sind drei Cortenstahl-Wandscheiben, auf denen die Geschichte von Joseph Süß Oppenheimer zu lesen ist. Von der Erinnerungsstätte breiten sich graue Farbstreifen über den Platz aus. Die Stadt hat auf dem Platz fünf Baumtröge bereitgestellt – Anpflanzungen waren wegen der Tiefgarage nicht möglich. Die Bäume sollen Schatten spenden und für Kühle sorgen. Die Baumtröge dienen gleichzeitig als Bänke, die zum Verweilen einladen. Zudem befindet sich am Platz-Entree ein neuer Trinkbrunnen. Eine durchdachte Beleuchtung sorgt für Sicherheit und eine schöne Atmosphäre.

Joseph Süß Oppenheimer, der als Geheimer Finanzrat und Berater von Herzog Karl Alexander wirkte, wurde 1737 einem judenfeindlich motivierten Justizmord zum Opfer. Bereits 1996, anlässlich seines 300. Geburtstags, suchte die Landeshauptstadt Stuttgart nach einem geeigneten Ort, um an ihn zu erinnern. Drei Jahre später wurde der Platz hinter dem damaligen Karstadt-Gebäude in Stuttgart-Mitte nach ihm benannt.

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Bildnachweise

  • Thomas Niedermüller/ Stadt Stuttgart
  • Thomas Wagner/Stadt Stuttgart
  • Getty Images/simonidadjordjevic
  • Arnim Kilgus