Martina Heßler, promovierte Historikerin und Professorin für Technikgeschichte an der TU Darmstadt, liest dazu am Mittwoch, 2. April, um 19 Uhr im Stadtarchiv Stuttgart, Bellingweg 21, aus ihrem Buch „Sisyphos im Maschinenraum. Eine Geschichte der Fehlbarkeit von Mensch und Technologie“.
Bereits seit dem frühen 19. Jahrhundert wird versucht, fehlerhafte Menschen mit überlegenen Maschinen einzuhegen, zu ersetzen und zu übertreffen. Das Bild einer perfekten Maschine, die alle denkbaren Probleme lösen kann, hat seither den gesellschaftlichen Fortschritt maßgeblich geprägt. Es wird Zeit, diese unzeitgemäße Illusion zu verabschieden. Heßlers Buch handelt von Automaten in frühen Industriefabriken und den Ressentiments von Ingenieuren gegenüber Arbeitern, von Sicherheitsgurten, Lügendetektoren und netten Robotern bis zur Human‐Factor‐Forschung und Cyborg‐Reparatur in einer Welt künstlicher Intelligenz, die diese zu einem besseren Ort machen und menschliche Grenzen sprengen will.
Prof. Dr. Martina Heßler arbeitet zur Kulturgeschichte der Technik, zur Geschichte und Gegenwart des Mensch‐Maschinen‐Verhältnisses, der Geschichte von Technikemotionen und technologischen Fehlern.
Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit dem Internationalen Zentrum für Kultur‐ und Technikforschung (IZKT) und der Abteilung Wirkungsgeschichte der Technik der Universität Stuttgart.