Zur Feier des Jubiläums besuchte eine hochrangige Delegation unter der Leitung der Straßburger Oberbürgermeisterin Jeanne Barseghian die Landeshauptstadt.
Im Mittelpunkt des Besuchs standen Fachgespräche zu den Themen Klimaschutz, Energie und Stadtentwicklung, aber auch die Jugendbeteiligung und der Jugendaustauch. Der Delegationsbesuch wurde von einem Treffen zwischen den Stuttgarter und Straßburger Jugendräten begleitet, da beide Städte das Ziel verfolgen, den Jugendaustausch und die Jugendbeteiligung auszubauen.
Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper erklärte anlässlich des Delegationsbesuchs: „Stuttgart und Straßburg verstehen sich als aktive Gestalter der deutsch-französischen Zusammenarbeit und damit der europäischen Integration. Neben bilateralen Projekten sind sie auch beide aktive Mitglieder von EU-Netzwerken wie Energy Cities, EUROCITIES oder CLIP (European Network of Cities for Local Integration Policies for Migrants) und Partner in verschiedenen EU-Projekten.“
Einweihung des Straßburg-Weinbergs
Am Sonntag, 27. März weihten Nopper und die Straßburger Oberbürgermeisterin Jeanne Barseghian einen „Straßburg-Weinberg“ am „Cannstatter Zuckerle“ ein und pflanzten dort zwei Reben. Perspektivisch werden dort rund 500 Riesling-Reben (Klone) aus Straßburg und dem Elsass angepflanzt. Sie sollen in den nächsten Jahren einen Cuvée „Riesling d’Alsace“ des Weinguts der Landeshauptstadt ergeben. OB Nopper sagte: „Der Straßburg-Weinberg möge in den nächsten Jahren genauso gut gedeihen, wie es die Partnerschaft in den letzten 60 Jahren getan hat. Dann haben wir in ein paar Jahren eine intensive und exzellente Spitzen-Cuvée mit vielfältigen Aromen aus Straßburger/Elsässer Riesling-Reben“.
Stadtbahn-Taufe und Eintrag ins Goldene Buch
Nach einem Austausch der Straßburger Delegation mit Bürgermeister Peter Pätzold und dem Amt für Umweltschutz zum Thema Klima- und Umweltschutz tauften Oberbürgermeisterin Barseghian und Bürgermeisterin Dr. Alexandra Sußmann am Montag, 28. März, im SSB-Zentrum eine Stadtbahn auf den Namen „Straßburg“. Um die Partnerstädte im Stuttgarter Stadtbild sichtbarer zu machen, werden seit 2015 im Rahmen runder Jubiläen Stadtbahnen mit Wasser aus dortigen Gewässern auf die Namen der Partnerstädte getauft. Das Wasser für die Taufe der Straßburg-Stadtbahn hatte die Delegation vor der Abreise nach Stuttgart aus der Ill geschöpft.
Bürgermeisterin Sußmann sagte: „Mit der Stadtbahn ‚Straßburg‘ sind jetzt alle zehn Stuttgarter Partnerstädte auf Stadtbahnen in der Stuttgarter Öffentlichkeit sichtbar. Ich freue mich sehr, dass ab sofort auch die aktive Städtepartnerschaft zwischen Stuttgart und Straßburg diese Aufmerksamkeit erfährt. Beide Städte organisieren mit vielen engagierten Menschen in Stuttgart und Straßburg im Jubiläumsjahr trotz anhaltender Pandemie ein beeindruckendes Begegnungs- und Austauschprogramm.“
Oberbürgermeisterin Barseghian trug sich später in Anwesenheit von Mitgliedern des Stuttgarter Gemeinderats sowie des Straßburger und Stuttgarter Jugendrats im Stuttgarter Rathaus ins Goldene Buch der Landeshauptstadt Stuttgart ein.
OB Nopper: „Friedliches Zusammenleben keine Selbstverständlichkeit“
Beide Stadtoberhäupter würdigten im Rahmen des Delegationsbesuchs die langjährige intensive, fruchtbare und vielfältige Partnerschaft. OB Nopper: „Aktuell sehen wir ganz deutlich, dass friedliches Zusammenleben keine Selbstverständlichkeit ist. Die Bewahrung und Intensivierung der deutsch-französischen Freundschaft, die nach dem Zweiten Weltkrieg durch das Engagement vieler Menschen entstand, ist gegenwärtig und für die Zukunft ganz besonders wichtig, für Europa, für unser friedliches Zusammenleben! Verständigung kann gelingen, wenn sie eine Herzensangelegenheit ist. Städtepartnerschaften sind heute noch oder wieder, das Herzstück der Europäischen Zusammenarbeit mit all ihren Verbindungen und engen Verflechtungen.“
Am zweiten Tag des Delegationsbesuchs traf sich die Straßburger Delegation mit dem Ersten Bürgermeister Dr. Fabian Mayer und den Jugendräten beider Städte zu einem Austausch zu den Themen Klimaschutz, Stadtentwicklung und Beteiligung. Außerdem besuchten die Gäste aus Frankreich das Literaturhaus Stuttgart. Hintergrund ist, dass Straßburg sich als „Unesco-Welthauptstadt des Buches 2024“ bewerben und in diesem Zusammenhang mit Stuttgart zusammenarbeiten möchte.