Der Zoologisch-Botanische Garten erhält die diesjährige Spende von 5603 Euro: 50 Cent pro teilnehmendem Kind. Das Geld fließt in die Nahrungsbeschaffung für die Koalas. Denn die neuen Publikumslieblinge haben einen exklusiven Geschmack: Sie fressen nur Eukalyptus.
Die jeweils zwei Aktionswochen pro Jahr haben sich seit 2016 als Erfolgsprojekt etabliert. Entstanden ist die Idee in der Sicherheitspartnerschaft von der Stadt Stuttgart mit der Polizei, dem Staatlichen Schulamt und dem Förderverein Sicheres und Sauberes Stuttgart e.V. Der Förderverein stiftet auch mit der Württembergischen Gemeinde-Versicherung (WGV) das „Startgeld“, das die Kinder zusätzlich motiviert, durch ihr Mitmachen etwas Gutes zu tun, indem sie den vier niedlichen Beuteltieren, die seit 2023 die „Terra Australis“ bewohnen, die Futterkasse etwas füllen. Unter den 42 Schulen, die in den 23 Stadtbezirken mitgemacht haben, haben vier Klassen eine Exkursion in die Wilhelma gewonnen, wo sie sich überzeugen können, wie die Leib- und Magenspeise dem Quartett Aero, Navy, Scarborough und Auburn schmeckt.
Elterntaxis schaffen auch Verkehrsprobleme
„Man merkt bei den Aktionswochen, welchen Spaß die Kinder daran haben, selbstständiger zu werden“, sagte Ordnungsbürgermeister Dr. Clemens Maier. „Zusammen zur Schule und zurück zu laufen, schafft Gemeinschaft und macht Freude.“ Zur Unterstützung der Eltern gibt es für jede staatliche Grundschule in Stuttgart einen Schulwegplan, der die empfohlene Route zeigt. Erarbeitet haben sie die Schulwegbeauftragten des Amts für öffentliche Ordnung mit den Schulen und der Polizei. „Man sollte nicht vergessen, dass viele Gefahren im Verkehr rund um Grundschulen erst durch die vielen ankommenden, abfahrenden und kreuz und quer haltenden Elterntaxis entstehen“, betonte der Bürgermeister weiter. „Insgesamt ist der Schulweg mit dem Auto daher nicht sicherer als zu Fuß.“ Der Leiter des Staatlichen Schulamts, Thomas Schenk, ergänzte: „Unsere Schulen profitieren sehr von der Aktion und dem Miteinander der beteiligten Institutionen. Wir hoffen, dass sich die Eltern von der Motivation der Kinder anstecken lassen und das eine oder andere Mal ihr Auto stehen lassen, damit ihre Kinder schrittweise selbstbewusster werden und in Bewegung bleiben. Das fördert die Gesundheit. Der achtsame Fußweg kann außerdem helfen, den morgendlichen Stress abzubauen, bevor der Unterricht beginnt.“
Einen großen Zusatznutzen sieht der Vorstand vom Förderverein Sicheres und Sauberes Stuttgart: „Mit unseren Partnern der Aktion ,Gute Fee‘ können wir so die Sicherheit auf dem Schulweg erhöhen und damit die Bereitschaft der Eltern stärken, ihre Kinder selbstständig den Schulweg meistern zu lassen“, sagte Klaus Thomas. „Die Kinder üben das korrekte Verhalten im Verkehr ein, lernen durch tägliche Erlebnisse, Gefahrensituationen selbst zu erkennen und immer besser damit umzugehen. Das fördert zugleich die körperliche und geistige Entwicklung der Kleinen.“
Sicher im Verkehr: auf dem Schulweg und in der Freizeit
Hermann Volkert, Leiter des Referats Prävention der Stuttgarter Polizei, merkte dazu an: „Als Polizei sind wir von den vielfältigen positiven Effekten überzeugt, die der Schulweg zu Fuß mit sich bringt. Daher machen unsere Beamtinnen und Beamten mit den Erstklässlern zum Schuljahresbeginn ein Schulwegtraining.“ Dabei lernen die Kinder auch, wie wichtig gut sichtbare Kleidung auf der Straße ist und wie sie sich untereinander unterstützen können.
Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin dankte für die Spende für seine tierischen Schützlinge und betonte seine Unterstützung für die Aktion: „Die Wilhelma ist ein ganz wichtiger außerschulischer Lernort, der Kinder für Natur und Tiere begeistert“, so der Direktor. „Jedes Jahr kommen hunderte Schulklassen zu uns – und unzählige Kinder besuchen die Wilhelma mit ihren Familien. Die Zusammenarbeit für mehr Sicherheit auf dem Schulweg und im Straßenverkehr insgesamt ist für uns daher eine große Herzenssache.“