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Landeshauptstadt Stuttgart

Nahverkehr

Die SSB-Challenge des OB: 280 Kilometer in zwölf Stunden

Im Rahmen seiner Sommertour hat Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper am Samstag, 26. August, das gesamte Stuttgarter Stadtbahnnetz abgefahren. Begleitet wurde er bei der gut zwölfstündigen Fahrt von SSB-Vorstand Thomas Moser und von Nils Himmelmann, Leiter des Unternehmensbereichs Betrieb bei der SSB.

Rund zwölf Stunden lang ist OB Nopper gemeinsam mit SSB-Vorstand Moser das SSB-Netz abgefahren - hier beim Umstieg am Berliner Platz/Hohe Straße.
Unterwegs gab es auch Gelegenheit zum Austausch mit den Fahrgästen - wie hier mit Stadträtin Dr. Maria Hackl (SPD), die zufällig in der gleichen Bahn fuhr.
Die Fahrscheine, bitte: Der Oberbürgermeister war mit einem EinzelTagesTicket unterwegs.
OB Nopper hatte auch Gelegenheit, mit Mitarbeitenden der SSB zu sprechen - Ivan Colakovac (li.) beispielsweise ist seit zwei Monaten Stadtbahnfahrer bei der SSB.
Auch für die kleinen Fahrgäste nahm sich der Oberbürgermeister Zeit.

OB Nopper ist auch Aufsichtsratsvorsitzender der SSB. Auf der Rundfahrt verschaffte er sich einen Eindruck vom kompletten Netz, ließ sich Ausbaumaßnahmen vor Ort erklären und informierte sich über den Zustand der Haltestellen, insbesondere auch, was die Sauberkeit anbelangt.

„Die Stadtbahnen und Busse der SSB sind das Rückgrat der Mobilität in unserer Stadt für alle Bevölkerungs- und Altersgruppen, das zu allen Jahreszeiten auch bei Wind und Wetter genutzt werden kann“, sagt OB Nopper. „Wir wollen die Menschen motivieren, den ÖPNV deutlich stärker zu nutzen und wollen bis zum Jahr 2030 gegenüber dem Jahr 2022 die Fahrgastzahlen um jährlich bis zu 60 Millionen erhöhen. Es ist unser erklärtes Ziel, dass die SSB emissionsfrei, verlässlich und qualitätvoll, sicher und sauber ist.“

Mit EinzelTagesTicket unterwegs

Nopper startete seine Tour um 9.08 Uhr an der Haltestelle Rathaus, Endpunkt war um 21.17 Uhr die Haltestelle Schlossplatz. Dazwischen lagen zwei kurze Pausen im Fahrerstützpunkt Charlottenplatz, die der Oberbürgermeister zu Gesprächen mit der Belegschaft nutzte. Per Zufall wurde er in der U1 kurz vor Fellbach kontrolliert und zeigte sein Ticket vor, das er am Morgen aus dem Automaten gezogen hatte: ein EinzelTagesTicket für zwei Zonen zum Preis von 7,80 Euro (ab dem 1. September: 8 Euro). Als Oberbürgermeister hat Nopper, obwohl er Angestellter der Landeshauptstadt ist, kein kostenloses Deutschlandticket. Der Grund dafür ist, dass diejenigen von der Regelung ausgenommen sind, die über einen städtischen Parkplatz verfügen – der Dienstwagen des Oberbürgermeisters parkt im Rathaus-Innenhof.

Das erste bauliche Projekt, das SSB-Vorstand Moser auf der Fahrt erklärte, war die Möhringer Kurve, die eine Direktverbindung von Plieningen in die Innenstadt bringen soll, womit der Umstieg am Möhringer Bahnhof entfällt. Das zweite bauliche Großprojekt: die Verlängerung der Stadtbahnlinie U13 über Weilimdorf nach Ditzingen. An der momentanen Endhaltestelle der U6 (Rastatter Straße) zeigte Moser dem Oberbürgermeister, wie die Linie künftig verlaufen wird. 210 Millionen Euro wird der Ausbau der Strecke bis nach Ditzingen kosten, weitere 230 Millionen Euro sind für den neuen Betriebshof Weilimdorf kalkuliert. Bei der Nennung dieser Zahlen verwies Moser auf eine Untersuchung aus Köln: „Danach kommt jeder investierte Euro in die Stadtbahnen mit fünf Euro für die Aufgabenträger zurück.“ Einig waren sich Nopper und Moser darüber, dass die Instandhaltung der bestehenden Infrastruktur genauso wichtig wie der weitere Ausbau sei. Gefragt nach der Auslastung der Bahnen, stellte Moser fest: „Immer mehr Menschen steigen um auf die SSB. Das sehen wir daran, dass die Auslastung trotz der gestiegenen Zahl an Arbeitstagen im Homeoffice fast wieder so gut ist wie vor Corona.“

Viele Gespräche mit Fahrgästen

Nopper nutzte den Tag in der Stadtbahn auch für Gespräche mit Fahrgästen, die ihn teilweise gezielt auf einzelnen Strecken begleiteten wie zwei junge Vertreter der Klima-Kampagne „Wir fahren zusammen“. Sie wollten vom Oberbürgermeister wissen, weshalb er seine Rundfahrt ausgerechnet an einem Samstag mache. Er erklärte ihnen, dass aus terminlichen Gründen für ihn überhaupt kein anderer Tag möglich gewesen wäre und verwies darauf, dass er der erste Stuttgarter OB sei, der eine solche Fahrt überhaupt unternehme.

Im Gespräch mit Fahrgästen tauschten sich Nopper und Moser auch über einen häufig geäußerten Kritikpunkt aus: die überfüllten Bahnen zwischen 7 und 9 Uhr morgens. Moser verwies auf die dichte Abfolge von Stadtbahnzügen an zentralen Kreuzungspunkten wie dem Charlottenplatz und erklärte, dass sich die Frequenz im Fahrplan nicht weiter steigern lasse. „Deshalb setzen wir auf die 80 Meter lange Doppeltraktion.“ Die Linien U6, U7, U11 und U12 sind dafür schon ausgestattet. Ab Dezember soll auch die U1 mit solchen Doppelzügen fahren, doch dafür müssen noch Bahnsteige verlängert werden. Aktuell laufen die Bauarbeiten am Uff-Kirchhof in Bad Cannstatt und die Planungen für den Bihlplatz in Heslach. Moser berichtete dem OB, dass die SSB über zusätzliche Abstellanlagen verfüge, um nach Großveranstaltungen Menschen schneller befördern zu können. Eine solche Abstellanlage sah Nopper im Tunnel vor der Haltestelle Messe/Flughafen. Der SSB-Vorstand erklärte dem Oberbürgermeister auch, weshalb die Bahnen nachts nicht einfach länger fahren könnten. Hauptgrund sei die „Konkurrenz zwischen dem Nachtverkehr und den nötigen Zeiträumen für Wartung und Sauberkeit.“

Rückblickend auf den Tag bilanzierte OB Nopper seine Eindrücke: „Die Fahrgäste sind zufrieden mit Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit und die Beschäftigten identifizieren sich in hohem Maße mit der SSB. Wir nehmen die Anregung mit, insbesondere an den größeren Haltestellen wie dem Wilhelmsplatz in Bad Cannstatt oder dem Charlottenplatz für mehr Sauberkeit zu sorgen durch regelmäßige Grundreinigung und kürzere Reinigungsintervalle. Und wir behalten die Sicherheit aller Fahrgäste auch in den Abend- und Nachtstunden fest im Auge.“

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