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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Statistisches Amt stellt die Halbjahresbilanz vor

Bevölkerungszahl stagniert im ersten Halbjahr erneut – Wanderungsgewinne aus dem Ausland weiterhin rückläufig

Der Leiter des Statistischen Amts der Landeshauptstadt, Matthias Fatke, hat am 18. Juli die demografische Halbjahresbilanz für Stuttgart vorgestellt. Demzufolge sind nach der Einwohnerfortschreibung zum 30. Juni 2024 insgesamt 609.767 Einwohnerinnen und Einwohner mit Hauptwohnung in Stuttgart gemeldet.

Matthias Fatke erklärte: „Mit nur 302 gemeldeten Personen weniger als am 31. Dezember 2023 stagnierte die Bevölkerungszahl Stuttgarts erneut. Im ersten Halbjahr 2023 hatte die Bevölkerungszahl noch mit 553 leicht im Plus gelegen, war jedoch im zweiten Halbjahr 2023 um 495 gesunken.“ Dieser Rückgang setzte sich nun abgeschwächt fort.

Insbesondere der Wanderungssaldo, also die Differenz aus Fort- und Zuzügen, ist weiter zurückgegangen. Im ersten Halbjahr 2024 lag dieser Wert in Summe bei minus 150 Personen. Im ersten Halbjahr 2023 waren noch 990 Personen mehr nach Stuttgart zu- als fortgezogen. Dabei gewann Stuttgarts Bevölkerung aus dem Ausland und aus anderen Landesteilen Baden-Württembergs per saldo hinzu, verlor jedoch Bevölkerung an andere Bundesländer und an sein Umland.

Zuwanderung aus dem Ausland weiter zurückgegangen

Direkt aus dem Ausland zogen in den ersten sechs Monaten insgesamt 544 Personen mehr nach Stuttgart zu als fort. Das ist weniger als ein Viertel gegenüber dem Wert von plus 2387 des ersten Halbjahres 2023. Der Wanderungssaldo mit der Ukraine lag damals bei plus 636, in den ersten sechs Monaten dieses Jahres lag er nur noch bei plus 246. Darüber hinaus lag nur der Wanderungsgewinn mit der Türkei in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bei mehr als plus 100 Personen. Mehr als 100 Personen verloren hat die Stadt Stuttgart in diesem Zeitraum jeweils an Kroatien und die Schweiz.

Nochmals angestiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der Stuttgarter Wanderungsgewinn aus Baden-Württemberg ohne die Umlandregion. Dieser lag bei plus 1012 Personen. Im ersten Halbjahr 2023 waren es nur plus 874 Personen gewesen. Dieser Anstieg hängt vermutlich mit der Zuweisung von Geflüchteten aus den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes zusammen.

Die Wanderungsverluste Stuttgarts an andere deutsche Bundesländer fielen mit minus 53 Personen deutlich geringer aus als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Damals lag das Minus noch bei 391 Personen. In der Bilanz zogen am meisten Einwohnerinnen und Einwohner in die umgebenden Landkreise der Region Stuttgart fort. Mit 1624 Personen waren das jedoch weniger als zuletzt. Im ersten Halbjahr 2023 hatte Stuttgart noch 1800 Einwohnerinnen und Einwohner per saldo an sein Umland verloren.

Ausländische Bevölkerung nimmt immer noch deutlich zu

Zum 30. Juni 2024 lebten zirka 173.575 Ausländerinnen und Ausländer in Stuttgart. Das entspricht einem Anteil von 28,5 Prozent der Bevölkerung. Während der Anteil der ausländischen Bevölkerung in den vorangegangenen zwei Halbjahren noch um jeweils plus 0,42 bis 0,35 Prozentpunkte gewachsen war, ließ die Dynamik nun merklich nach und lag nur noch bei 0,05.

Weiterhin mehr Sterbefälle als Geburten

Wie im Jahr 2023 war in Stuttgart auch im ersten Halbjahr 2024 erneut ein Geburtendefizit zu beobachten. Schon im Vorjahreszeitraum wurden 437 Personen weniger geboren als gestorben sind. Im ersten Halbjahr 2024 lag dieser natürliche Saldo allerdings nur noch bei minus 152. Dies lag daran, dass in den ersten sechs Monaten dieses Jahres erneut wenig Geburten verzeichnet wurden. Mit 2695 waren es nur geringfügig mehr als im Vergleichszeitraum vergangenen Jahres. Die Zahl der Sterbefälle sank jedoch im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 von 3103 auf 2847.

Stärkstes Bevölkerungsplus 2024 bisher in Birkach, Stammheim und Mühlhausen

Der größte relative Bevölkerungszuwachs in den ersten sechs Monaten 2024 mit plus 1,3 Prozent war in Birkach festzustellen, gefolgt von Stammheim und Mühlhausen mit 0,5 Prozent. Weitere sechs Stadtbezirke gewannen im ersten Halbjahr leicht an Bevölkerung hinzu. Verluste von über einem Prozent traten in Hedelfingen, Stuttgart-Nord und Münster auf. Dabei ist zu beachten, dass die Belegungszahlen der städtischen Flüchtlingsunterkünfte stark die Bevölkerungszuwächse oder -verluste in den einzelnen Stadtbezirken prägen können.

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