So drang fast nur die einseitige Interpretation der RAF‐Anwälte in die deutsche Öffentlichkeit – und wirkt bis heute fort. Sie lässt das Verfahren nach Aussage von Otto Schily als „systematische Zerstörung aller rechtsstaatlichen Garantien“ erscheinen.
Am Mittwoch, 9. April, 19 Uhr stellt Sven Felix Kellerhoff aus Berlin im Vortragssaal des Stadtarchivs Stuttgart, Bellingweg 21, sein Buch „Der Stammheim‐Prozess. Die RAF und das Baader‐Meinhof‐Verfahren 1975 bis 1977“ vor. Ein halbes Jahrhundert später beleuchtet er das Verfahren und will damit dem Rechtsstaat auf Grundlage vielfältigster Quellen Gerechtigkeit widerfahren lassen und darlegen, dass die Richter ein ordentliches Strafverfahren gewährleistet haben. Der Bogen spannt sich von der Ankunft der RAF‐Führung in der Untersuchungshaft 1972 bis zum Selbstmord von Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan‐Carl Raspe am 18. Oktober 1977.
Sven Felix Kellerhoff, geboren 1971 in Stuttgart, studierte Zeitgeschichte, Alte Geschichte und Medienrecht. Seit mehr als 20 Jahren ist er Leitender Redakteur für Zeit‐ und Kulturgeschichte der Welt. Er ist Autor zahlreicher zeithistorischer Sachbücher, unter anderem über Hitlers „Mein Kampf“ und über die NSDAP.
Die Veranstaltung findet live im Vortragssaal statt. Zusätzlich wird ein Stream über den YouTube‐Kanal des Stadtarchivs Stuttgart angeboten unter @stadtarchivstuttgart7583 (Öffnet in einem neuen Tab).
Die Buchvorstellung ist eine gemeinsame Veranstaltung des Stadtarchivs Stuttgart und der Bibliothek für Zeitgeschichte in der Württembergischen Landesbibliothek.
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