Bei diesem zweiten Treffen des Forums für das Freizeitkonzept Stuttgarter Wald wurden zunächst die Grundlagen der Zusammenarbeit besprochen und mit allen Anwesenden vereinbart. Betont wurden ein wertschätzender Umgang miteinander sowie das Zulassen von unterschiedlichen Sichtweisen.
Ein Zukunftsbild für den Stuttgarter Wald stand als nächstes auf der Tagesordnung. Moderiert durch Dr. Thomas Uhlendahl wurden in kleinen Gruppen mit unterschiedlicher Besetzung die Anforderungen an ein Zukunftsbild skizziert. Dies beinhaltet vor allem die Berücksichtigung aller Interessen, die Anerkennung der besonderen Funktionen des Waldes und somit auch dessen besondere Schutzbedürftigkeit sowie Respekt aller Waldnutzer untereinander. Das Konzept soll attraktive und gut zugängliche Angebote für alle Nutzergruppen bieten sowie Klarheit über Angebote und Regeln bringen. Die Stuttgarter Bürgerschaft soll sich mit der Freizeitkonzeption identifizieren können. Derzeit wird das Zukunftsbild fertig ausformuliert und anschließend auf der Infoseite zur Freizeitkonzeption der Stadt Stuttgart ( https://www.stuttgart.de/leben/natur/wald/freizeitkonzept/freizeitkonzept-stuttgarter-wald.php (Öffnet in einem neuen Tab)) veröffentlicht.
Weiterhin gab es einen Konsens darüber, dass schon für die Saison 2021 Verbesserungen für alle Interessensgruppen angestrebt werden sollen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde unmittelbar eine Akteursgruppe gebildet, die bereits Mitte Februar die Arbeit aufnimmt. Hier werden Lösungsvorschläge gesammelt, bewertet und soweit möglich für die Umsetzung vorbereitet. In der Akteursgruppe werden sich Vertreter des Gemeinderats, der Mountainbiker, des „Haus des Waldes“, des behördlichen und ehrenamtlichen Naturschutzes, von ForstBW sowie der Forstverwaltung engagieren. „Unser Ziel ist ganz klar ein besseres Miteinander von Natur und Nutzern sowie der Nutzer untereinander gegenüber der Saison 2020“, umreißt Dr. Matthias Holzmann, Projektleiter für die Freizeitkonzeption vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt die Zielsetzung an diese Akteursgruppe.
Die Erwartungen an eine schnelle Legalisierung von Mountainbike-Trails werden jedoch vom beauftragten Planungsbüro gedämpft: „Jegliche Änderungen am geltenden rechtlichen Rahmen unterliegen bestimmten Vorgaben und Vorschriften und sind somit aufwändig und vor allem langwierig“, so Andrea Wagner von Tour Konzept. „Bis zum Beginn der Saison 2021 im März wird das nicht möglich sein. Aber es gibt einen Konsens innerhalb des Forums, dass diese Planungen in einem abgestuften Verfahren gleich zu Beginn der Freizeitkonzeption vorangetrieben werden sollen, da attraktive und zeitgemäße Angebote auch für Mountainbiker benötigt werden.“
Die Arbeit im Forum wird Ende Februar bei einer weiteren Videokonferenz fortgesetzt. Nach erfolgter Themenfeldanalyse wird es darum gehen, die Themen für die Bearbeitung in den Akteursgruppen zu definieren und diese Gruppen mit allen relevanten Perspektiven auf den Stuttgarter Wald zu besetzen. Die Akteursgruppen werden ab März die inhaltliche Arbeit an der Konzeption aufnehmen. Aufgrund der Fülle der Themenfelder ist es notwendig, Prioritäten in der Bearbeitung festzulegen. Die priorisierten Themenfelder werden als Erstes bearbeitet. Für Mai 2021 ist ein erstes Zwischenfazit durch das Forum geplant.
Die Landeshauptstadt Stuttgart hat unter www.stuttgart.de eine eigene Infoseite zum Prozess erstellt, auf der laufend über die Arbeit berichtet wird, Ergebnisse veröffentlicht werden und Protokolle abrufbar sind. „Der Prozess wird transparent dargestellt werden, alle Bürger sollen sich umfassend informieren können. Denn der Wald geht uns alle an“, so Jan Minges von der Beteiligungsstelle der Landeshauptstadt Stuttgart.