Zu Zeiten des Herzogtums Württemberg wurde das Stadtoberhaupt nicht Oberbürgermeister, sondern „Vogt“ genannt. Die Amtsbezeichnungen änderten sich mit der Gründung des Königreichs Württemberg. Das Stadtoberhaupt hieß ab 1811 „Stadtdirektor“ und ab 1819 „Schultheiß“. Die Bezeichnung Oberbürgermeister war zwischen 1819 und 1918 ein königlicher Ehrentitel. Mit der Verabschiedung der Württembergischen Gemeindeordnung von 1930 wurde schließlich die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister eingeführt.
Fritz Kuhn
Fritz Kuhn war vom 7. Januar 2013 bis 6. Januar 2021 Oberbürgermeister in Stuttgart. Seine Vision von einer nachhaltigen und weltoffenen Stadt, in der die Bürgerinnen und Bürger gerne leben, prägte seine Amtszeit. Kuhn legte einen Schwerpunkt auf den Klimaschutz, war Initiator eines in Deutschland einmaligen Klimaschutzprogramms, vergünstigte mit der VVS‐Tarifzonenreform den ÖPNV in der Region und arbeitete für eine nachhaltige Verbesserung der Stuttgarter Luftqualität. Zum Ende seiner Amtszeit war er während der Corona‐Pandemie vor allem als Krisenmanager gefragt. Verabschiedung von Fritz Kuhn
Wolfgang Schuster
Professor h. c. Dr. Wolfgang Schuster war von 1997 bis 2013 Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart. In seiner Amtszeit hat sich die Landeshauptstadt zu einem der bedeutendsten Wirtschaftsstandorte in Europa weiterentwickelt. Stuttgart wurde zudem eine der führenden deutschen Großstädte im Bereich Integration, Bildung und Kultur. Zu seinen herausragenden Projekten zählten der Bau des Kunstmuseums und der neuen Stadtbibliothek.
Manfred Rommel
Prof. Dr. h.c. Manfred Rommel war von 1974 bis 1996 Oberbürgermeister der Landeshauptstadt. Der begnadete Redner prägte das Klima der Stadt durch Toleranz und Liberalität. Rommel verbesserte mit zukunftsweisenden Projekten die Standortbedingungen der Region Stuttgart, etwa mit dem Bau der Hanns-Martin-Schleyer-Halle sowie der Gründung des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart. Manfred Rommel starb am 7. November 2013.
Arnulf Klett
Dr. Arnulf Klett wurde 1945 zwei Wochen vor Kriegsende Stuttgarter Oberbürgermeister. Dem Dritten Reich hatte er kritisch gegenübergestanden, was ihn zeitweise in Haft brachte. Als Oberbürgermeister der Nachkriegszeit setzte Klett auf Wiederaufbau und Wachstum. Zu seinen Verdiensten zählen der Ausbau des Nahverkehrs, der Bau des Neckarhafens und die Entwicklung des Stuttgarter Flughafens. Klett verstarb 1974 in seinem 30. Amtsjahr.
Karl Strölin
Karl Strölin war von 1933 bis 1945 der Oberbürgermeister der Nationalsozialisten. Er drängte 1933 Karl Lautenschlager aus dem Amt. Gegen Ende des Krieges übergab er die Stadt kampflos an die Franzosen. In der Entnazifizierung wurde Strölin als "minder belastet" eingestuft. Bis zu seinem Tod am 21. Januar 1963 äußerte er sich niemals bedauernd oder selbstkritisch über seine Vergangenheit.
Karl Lautenschlager
Karl Lautenschlager wurde 1911 Oberbürgermeister. Er wurde zweimal mit großer Mehrheit im Amt bestätigt - bis ihn die Nationalsozialisten 1933 aus dem Amt drängten. Lautenschlager führte Stuttgart durch die schwierigen Jahre des Ersten Weltkriegs und der Weltwirtschaftskrise. Unter seiner Regie entwickelte sich Stuttgart zur modernen Großstadt mit der ersten Kläranlage und dem Bau des Stuttgarter Hauptbahnhofs.