Schon 1938 wurde das Ziel gefasst, die Luftschadstoffbelastung und die im Sommer häufig auftretende thermische Belastung zu reduzieren, um die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern.
Belastungen der Umwelt gehen meistens mit der Inanspruchnahme von Flächen einher. Der hohe Flächenverbrauch in Deutschland ist neben dem Klimawandel eines der größten Umweltprobleme unserer heutigen Zeit. Es ist daher sinnvoll, mit den Mitteln der Regional- und Stadtentwicklung eine vorsorgende Planung im Sinne des Umweltschutzes zu betreiben in der der Erhalt von Freiflächen ein wichtiges Ziel ist.
Klima-Regulierung durch Bauleitplanung und Rahmenplanung
Die kommunale Ebene der Bauleitplanung gilt als wichtiges Instrument, das zum Schutz des Klimas und zur Luftreinhaltung wesentlich beitragen kann. Mit dem aus dem Flächennutzungsplan einer Gemeinde entwickelten Bebauungsplan entscheidet sich rechtsverbindlich, ob Grund und Boden umweltverträglich genutzt werden.
In Stuttgart hat sich zudem die städtebauliche Rahmenplanung als Instrument einer erfolgreichen Klimaanpassung bewährt. Der Rahmenplan als eine zwischen Flächennutzungs- und Bebauungsplan liegende, nicht formalisierte Planstufe ermöglicht die Abbildung eines stadtklimatologisch sinnvollen Maßstabes, zugleich aber auch die Formulierung konkreter Entwicklungsziele und Vorgaben.
Um die Kaltluftschneisen und damit das lokale Durchlüftungssystem zu erhalten, hat die Stadt Stuttgart beispielsweise den Rahmenplan Halbhöhenlagen als informelles Planungsinstrument entwickelt, in welchem diese festgelegt sind. Der Rahmenplan kommt bei stadtplanerischen und bauleitplanerischen Fragestellungen, besonders im Zuge der Nachverdichtung zum Einsatz, um die Qualitäten der Hanglagen zu sichern.
Um die von den Hängen fließende Kaltluft im Talgrund ausreichend nutzen und um die Auswirkungen des Klimawandels in der Bauleitplanung berücksichtigen und diese daran anpassen zu können, wird derzeit ein Rahmenplan für den Talgrund West entwickelt. Weitere Rahmenpläne folgen.