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Deponie Erbachtal in Waiblingen-Neustadt/Hohenacker Ziel: 88 Prozent weniger Treibhausgase ausstoßen

Auf Deponien entsteht ganz natürlich Gas. Um möglichst wenig davon auszustoßen, baut die Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) ab Juli 2024 das Entgasungssystem der Deponie Erbachtal um.

Wir modernisieren die Entgasungsanlage auf der Deponie Erbachtal. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative.

Projektbeschreibung

Treibhausgas, das 93.000 Tonnen Kohlendioxid entspricht: So viel lässt sich einsparen, lautet das Ergebnis einer Studie für die von der AWS betriebenen Deponie Erbachtal in Waiblingen-Neustadt/Hohenacker. Ein wichtiges Klimaziel, für das die AWS das Entgasungssystem der Deponie ab Juli 2024 umbaut und ergänzt.

Zum einen optimieren wir grundsätzlich die Gaserfassung. Weil sich dadurch die Verhältnisse im anfallenden Gas verändern, errichten wir außerdem eine dazu passende neue Anlage. Fertig sein wollen wir im Januar 2025. Die Baukosten betragen voraussichtlich 1,15 Millionen Euro.

Begründung

Eine Deponie beinhaltet auch organische Abfälle. Bauen sich diese ab, entsteht Gas. Wie viel Gas die Deponie Erbachtal noch produzieren wird, hat das Ingenieurbüro Klinger und Partner aus Stuttgart im Jahr 2021 untersucht. Das Ergebnis: etwa 10,65 Millionen Kubikmeter. Die Entgasungstechnik, die wir momentan verwenden, kann 0,8 Millionen Kubikmeter erfassen. Das steigern wir deutlich: Dank der Optimierungen, die wir von Juli 2024 bis voraussichtlich Januar 2025 umsetzen, steigt dieser Wert auf 9,5 Millionen Kubikmeter. Das bedeutet, dass wir den Ausstoß von Treibhausgas um eine Menge senken, die 93.000 Tonnen Kohlendioxid entspricht. Das ist die Menge, die, laut Umweltbundesamt, acht- bis neuntausend Bundesbürgerinnen und Bundesbürger durchschnittlich im Jahr verursachen. 

Unsere Maßnahmen haben ein Minderungspotenzial von 88 Prozent. 
Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele im Rahmen der Klimaschutzinitiative. Das ist der Hauptgrund für das Projekt. Gleichzeitig steigern wir damit den Gaserfassungsgrad, beschleunigen den Abbauprozess, stabilisieren den Deponiekörper und verkürzen den Nachsorgezeitraum.

Hauptziele

  • Klimaschutz – wir verringern massiv den Ausstoß von Treibhausgas.
  • Die neue Anlage erlaubt, mehr Gas zu erfassen als bisher. Je mehr Gas behandelt werden kann, desto besser.
  • Wir führen dem Deponiekörper mehr Sauerstoff zu, was den Abbau von organischen Stoffen beschleunigt – was wiederum den Deponiekörper stabilisiert und den Nachsorgezeitraum verkürzen kann.

Daten und Fakten

  • Standort: Brückleswald 1, 71336 Waiblingen
  • Zweck: Optimierung Entgasungssystem der Deponie Erbachtal
  • Baubeginn: Juli 2024
  • Fertigstellung und Inbetriebnahme: Januar 2025
  • Kosten: voraussichtlich 1.150.000,- € Brutto
  • Drei Bohrungen in den Deponiekörper, Tiefe je ca. 40 Meter und Ausbau der Bohrungen als Gasförderbrunnen
  • Errichtung einer Gasregelstation als Fertigteilgebäude (2,5 x 1,2 x 1,2 Meter)
  • Verlegung von rund 500 Metern Gasleitungen
  • Außerbetriebnahme und Abtransport der derzeit betriebenen CHC-10 Schwachgasbehandlungsanlage
  • Errichtung und Inbetriebnahme einer Göbel RTOX 0.1 MW Schwachgasbehandlungsanlage (Containeranlage 6,0 x 2,6 x 2,6 Meter)

Fördermittel

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert die Maßnahme zu 60 Prozent. Hintergrund ist die Nationale Klimaschutzinitiative.

Projektbezeichnung: KSI: in-situ-Stabilisierung der Deponie Erbachtal
Förderkennzeichen: 67K17910 (vormals 03K13397),
Laufzeit des Vorhabens: 01.12.2021 - 31.05.2023 (verlängert bis 31.01.2025),
Beteiligte Partner: Keine
Begleitendes Ingenieurbüro: Ingenieurgruppe RUK GmbH, 70597 Stuttgart

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • AWS