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Seit Gottlieb Daimler 1886 in Stuttgart das Automobil erfunden hat, ist hier das weltweit bedeutendste Kompetenzzentrum für Mobilität der Welt entstanden. Neben den international bekannten Marken Daimler und Porsche haben auch zahlreiche Zulieferer der Automobilbranche ihren Sitz in der Landeshauptstadt.

Stuttgart ist zudem Standort der wichtigsten Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsbereiche der Mobilitätsbranche. Bedeutende Unternehmen der Zulieferindustrie wirken eng mit Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen vor Ort zusammen. Diese Firmen sind meist führend auf dem Weltmarkt – allen voran die Robert Bosch GmbH.

Die weltweit steigenden Anforderungen an die Mobilität und die Zusammenhänge mit dem Klimawandel sind Herausforderungen, denen sich Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen in besonderer Weise stellen, um hier einen  Leitmarkt für Elektromobilität und neuen Mobilitätsdienstleistungen zu entwickeln.

Die Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik der Universität Stuttgart ist mit zwölf Instituten die größte Europas. Bundesweit befindet sich in der Landeshauptstadt die einzige staatliche Hochschule mit einer eigenen Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik. Kein Wunder also, dass 80 Prozent aller Luft- und Raumfahrtingenieure Deutschlands an der Universität Stuttgart ausgebildet werden und wurden. Von Aerothermodynamik über Kleinsatelliten bis zur Staubastronomie – die Forschungsbreite am Institut für Raumfahrsysteme in Vaihingen ist breit. 

Das  Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (Öffnet in einem neuen Tab) hat seinen Standort in Stuttgart-Vaihingen, ganz in der Nähe zur Universität. Dort wird unter anderem an innovativen Fahrzeugkonzepten und an Technologien für das Speichern und Wandeln von Energie getüftelt. Rund 700 Mitarbeiter sind an den insgesamt sechs Instituten beschäftigt.

Weltweit führende Unternehmen der Luft- und Raumfahrt sind in Stuttgart ebenso präsent wie bedeutende Zulieferer: Tesat-Spacecom, Fichtner, Thales ATM, in-innovative-navigation, Bosch und Mahle Behr.

Mit innovativen Hightech Produkten und Dienstleistungen ist Stuttgart Standort für Zukunftstechnologien. Im europäischen Kompetenzzentrum für Maschinenbau und Elektrotechnik werden weltweit führende Produkte in den Bereichen Werkzeugmaschinen, Industrielaser, Hochleistungselektronik, Medizintechnik und Umwelttechnik hergestellt. Neben bedeutenden Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen sowie Bildungseinrichtungen finden sich im Cluster Engineering auch Planungs- und Beratungsunternehmen.

Mit der Landesbank Baden-Württemberg befindet sich in Stuttgart die größte und ertragsstärkste öffentliche Bank und Sparkasse in Deutschland. Über 100 Bankinstitute haben ihren Sitz in Stuttgart, dadurch liegt die Stadt auf Platz drei der größten Finanzzentren in Deutschland. Zudem zählt Stuttgart 29 Versicherungsunternehmen. Mit 11.250 Beschäftigten gehört die Landeshauptstadt damit zu den sechs größten Versicherungsstandorten bundesweit und überbietet in diesem Sektor Berlin und Frankfurt (Main). Mit der Allianz Lebensversicherungs-AG befindet sich in Stuttgart-West sogar der zweitgrößte Standort der Allianz weltweit.

Die  Börse Stuttgart (Öffnet in einem neuen Tab) ist nach Frankfurt der führende Handelsplatz in Deutschland und die Privatanlegerbörse in der Bundesrepublik. Private Investoren können mit Aktien, verbrieften Derivaten, Anleihen, Fonds und Genussscheinen handeln – zu Bedingungen, die sonst nur institutionellen Investoren vorbehalten sind. Mit einem jährlichen Handelsvolumen von rund 90 Milliarden Euro in allen Anlageklassen belegt die Börse Stuttgart im europäischen Vergleich den zehnten Rang.

Gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg und der Stiftung Kreditwirtschaft der Universität Hohenheim hat die Vereinigung Baden-Württembergische Wertpapierbörse e.V. 2007  Stuttgart Financial (Öffnet in einem neuen Tab) gegründet. Ziel der zentralen Plattform ist die Stärkung des Finanzplatzes Stuttgart.

Stuttgart gehört zu den führenden IT-Standorten in Deutschland und wartet mit der höchsten Anzahl Beschäftigter in der Hightech Branche europaweit auf. In der  Landeshauptstadt sitzen unter anderem die Zentralen von bedeutenden IT-Unternehmen wie der Vector Informatik GmbH oder GFT SE. Einer der acht deutschen Standorte des Hard- und Softwareentwickler Microsoft befindet sich zudem im Stadtbezirk Vaihingen.

Seit Februar 2020 ist im  Höchstleistungsrechenzentrum (HLRS) (Öffnet in einem neuen Tab) an der Universität Stuttgart ein neuer Supercomputer in Betrieb. Er heißt Hawk, seine Leistung beträgt 24 Petaflops und er ist 3,5 mal schneller als sein Vorgänger. Daher auch sein Name Hawk, auf Deutsch Falke. Der Supercomputer ist weltweit das schnellste Computersystem für die industrielle Produktion. Er unterstützt die Forschung in Wissenschaft und Industrie insbesondere im Engeneering, um Anwendungen in den Bereichen Energie, Klima, Mobilität, Medizin und Gesundheit voranzubringen. Herstellung und Installation von Hawk kosten 38 Millionen Euro. 

In der deutschen Medienlandschaft hat Stuttgart mit rund 400 Verlagen traditionell seinen Platz als Standort für Fachbücher, Fachzeitschriften und wissenschaftliche Publikationen. Konzerne wie die Ernst Klett AG, die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck und die Motor Presse Deutschland haben ihren Sitz in der Landeshauptstadt. Für publizistische Vielfalt sorgen die Zeitungsgruppe Stuttgart mit der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten sowie der Südwestrundfunk. Die reichhaltige Medienlandschaft macht Stuttgart zu einem attraktiven Umfeld für eine Vielzahl von Dienstleistern der Kommunikationsbranche. Der Medien-Nachwuchs findet in der Hochschule der Medien, der Merz Akademie, der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg und weiteren Instituten hervorragende Ausbildungsmöglichkeiten.

Die Stuttgarter Kreativwirtschaft ist ein bedeutender Bestandteil der lokalen Unternehmenslandschaft. Architektur, Design, Werbung, Verlagswesen, Film, Musik, Kunstmarkt, Fotografie, Events, Software, Games – aktuell gibt es rund 4.500 Betriebe im kreativen Bereich. Die Kreative Wirtschaft in Stuttgart ist dadurch im europäischen Vergleich auf einem Top-Level.

Den größten Teilbereich macht die Software- und Games-Industrie in Baden-Württemberg aus – rund 40 Prozent der Unternehmen sind in Stuttgart angesiedelt. Das macht sich auch im Umsatz bemerkbar: Von den geschätzten 6,2 Milliarden Euro Gesamtbranchenumsatz werden 44 Prozent im Raum Stuttgart erwirtschaftet. An mehreren Hochschulen und Akademien kann in Stuttgart der sogenannte „Game Degree“ abgeschlossen werden.

Auch im Bereich Film- und Animationsbranche, Visual Effects und Virtual Reality genießt Stuttgart einen weltweiten Ruf. Mehrere renommierte Festivals, wie das Trickfimfestival oder das SWR Doku Festival, sind feste Größen in der Landeshauptstadt. Unterstützt werden die Veranstaltungen von der städtischen Wirtschaftsförderung.