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Landeshauptstadt Stuttgart

Kunst und Design / Kunst / Vortrag / Präsentation

Nadelöhr – Bunker.Resonanz

8. Mai 2025

Die Intervention thematisiert die unscheinbaren Zugänge zum Tiefbunker. Eine Linie zeichnet Richtungswechsel nach und bringt den Bewegungsablauf aus dem Inneren des Bauwerks nach oben. Die Bodengrafik wird durch eine klangliche Ebene erweitert und lädt ein, sich dem Erinnerungsort auf unterschiedliche Weise zu nähern.

Grafik zum Projekt Nadelöhr – Bunker.Resonanz

Infos und Tickets

Eintritt frei

08.5.‐ 10.5., ganztags

Die Intervention von Anna Lehrer, Aida Nejad (Studio Malta), Eva Dörr und Lena Meinhardt steht im Kontext des BUNKER.RESONANZ‐Ideenwettbewerbs.

Visuell und klanglich nähern wir uns dem Tiefbunker und seiner Materialität über die unscheinbaren Zugänge, welche als Kontaktstellen jeweils als eine Art Nadelöhr ausgebildet sind.

Die Intervention setzt als Bodengrafik in der Nähe des Zugangs an, der als solcher gar nicht mehr erkennbar ist. Dieser unterirdische Eingang (Schleuse Nr. 3 *) in den Bunker bildet das Gegenüber zum oberirdischen Eingangsgebäude auf der anderen Seite der Bahngleise. Im Original‐Maßstab wird die darunter liegende Eingangstüre und deren Position auf dem Bodenbelag des Platzes angedeutet und so die gesamte Länge des Tiefbunkers und dessen axiale Ausrichtung ersichtlich.

Von der Türe ausgehend setzt sich die Zeichnung weiter fort. Die Linie biegt mehrmals um die Ecke und zeichnet die Richtungswechsel nach, die bei der Begehung des Bauwerks gemacht werden. Der körperliche Bewegungsablauf, Anordnung und Ausprägung einzelner Elemente verdeutlichen die Gestaltungsintentionen, die dem Bauwerk zugrunde liegen und verweisen gleichzeitig auf Merkmale, die alle Tiefbunker in Stuttgart gemeinsam haben.

Als konkrete Form der „Schwelle“ und des „Übergangs“ werden komprimiert die verschiedenen Türen durch den Linienverlauf versammelt und deren Staffelung in der Abfolge von dicker gebogener Stahltüre hin zum einfachen Vorhang nachvollzogen. Jedoch ist längst nicht mehr ganz klar, wo eigentlich innen und außen ist – was Türe war und was abstrakte Linie, die sich immer spielerischer fortsetzt und letztlich als befreite Form eine grafisch visuelle Überleitung zur Fußgängerunterführung herstellt.

Hier, auf ähnlicher Tiefe wie dem Fußbodenniveau des Bunkers, wird eine Soundinstallation abgespielt, welche ihre Parameter durch die gemessene Raumimpulsantwort bezieht.

Gleichzeitig werden Klänge hinzu addiert, die versuchen die emotionale Ebene widerzuspiegeln. Hierzu wurden Impressionen bei Passantenbefragungen gesammelt. Die Installation kann während drei Tagen erfahren werden.

* Schleuse Nr. 3 ist für Publikum unzugänglich. Der Raum unter dem Wiener Platz dient als Sammelstelle und Lager für relevantes historisches Inventar, Materialien und Fundstücke und verschließt so den hinteren Zugang zum Tiefbunker wie eine Zeitkapsel. Über einen Stollen ist der Eingang zum Bunker mit der Fußgängerunterführung verbunden.

Weitere Informationen

Haftungsausschluss

Ohne Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Rechtmäßigkeit der Information.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Anna Lehrer