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Landeshauptstadt Stuttgart

Kunst und Design / Galerien / Ausstellung

Einzelausstellung Rebecca Pokua Korang

27. September 202419:30Uhr23:00Uhr

Was bedeutet es, „Ausländer*in“ zu sein, in einem Land, in dem man geboren wurde?

Rebecca Pokua Korang

Im Kontext der medial kritisierten Identitätspolitik und des zunehmenden Rechtsdrucks bietet Stuart Halls Diskurs über Identität eine tiefgehende Perspektive darauf, wie wir unser sich ständig veränderndes Selbst in einer sich kontinuierlich wandelnden Welt verstehen können. Sein Werk dient als Leitfaden für jene, die sich in der komplexen und oft turbulenten Landschaft der Identität zurechtfinden müssen. Was bedeutet es, "Ausländer*in" zu sein, in einem Land, in dem man geboren wurde?

"Call me STR-Anger" ist die erste Solo-Ausstellung von Rebecca Pokua Korang. Der Titel verweist auf einen Bruch innerhalb der deutschen Narrative von Vergangenheit und Gegenwart, die oft eine selektive Perspektive auf ihre Akteur*innen und Szenarien werfen.

Das Wortspiel „STR-Anger“ verknüpft verschiedene kulturelle und theoretische Konzepte zu einer Reflexion über Subjektivität, Identität und Widerstand. Inspiriert von Stuart Halls „Familiar Stranger“ und erweitert durch die Idee des Hyphens von John Akomfrah, symbolisiert es die Spannung zwischen Zugehörigkeit und Entfremdung. Der Bindestrich steht sowohl für Verbindungen als auch für Trennungen und reflektiert hybride Identitäten und die ständige Bewegung zwischen verschiedenen Welten. Ähnlich dem Bindestrich symbolisiert er die Brüche und Kontinuitäten innerhalb der Geschichten der afrikanischen Diaspora und darüber hinaus. Der Ausstellungsraum wird so zu einem Spannungsfeld des Erinnerns und Erzählens, der Wut und der Zelebrierung.

Ausgehend von ihrer eigenen afro-deutschen Biografie spiegeln Korangs Arbeiten die Komplexität der diasporischen Erfahrung wider und beleuchten die Wechselwirkungen zwischen Raum, Macht und Erinnerung im Kontext neokolonialer Strukturen. Sie zieht Parallelen zwischen historischen Ereignissen und gegenwärtigen sozialen sowie politischen Realitäten und hinterfragt, wie Widerstand immer wieder neu formuliert werden muss. Geschichte wird nicht als lineare Temporalität verstanden, sondern als Konstrukt, durchsetzt mit Kontinuitäten und Brüchen, die sich wie ein roter Faden durch ihre Arbeiten ziehen. In einem Klangspiel aus persönlichen und kollektiven Erinnerungen, symbolischen Repräsentationen und audiovisuellen Medien schafft Korang einen Raum zur Reflexion über Identität, Macht und die eigene Positionierung.

Anmeldung

Termine & Öffnungszeiten

Geöffnet:

von Fr, 20.09.2024 bis einschließlich So, 03.11.2024
täglich von 19:30 - 23 Uhr

Haftungsausschluss

Dies ist keine Veranstaltung der Stadt Stuttgart. Ohne Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Rechtmäßigkeit der Information.

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Bildnachweise

  • Rebecca Pokua Korang