Unterhalt für Kinder

Ist es Ihnen trotz Beratung nicht möglich, die Unterhaltsansprüche selbst durchzusetzen, können Sie beim Jugendamt eine Beistandschaft für Ihr Kind beantragen. Der Beistand wird Sie unterstützen und in erster Linie versuchen, mit dem anderen Elternteil zu einer außergerichtlichen Lösung zu gelangen. Ist das nicht möglich, vertritt der Beistand das Kind auch vor Gericht. 

Voraussetzung für die Beistandschaft ist, dass Sie entweder das alleinige Sorgerecht haben oder sich das Kind bei gemeinsamer elterlichen Sorge in Ihrer Obhut befindet. Außerdem muss die Einrichtung der Beistandschaft schriftlich beim Jugendamt beantragt werden.

Die Beistandschaft können Sie telefonisch erreichen: 0711 216-55806. Die Sprechzeiten sind Montag und Dienstag von 9 bis 12 Uhr, Mittwoch von 10.30 bis 12 Uhr und Donnerstag von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 15.30 Uhr. Auch Erklärungen über den Unterhalt werden vom Jugendamt kostenlos beurkundet.

Alternativ können Sie sich auch direkt an den zuständigen Ansprechpartner wenden:

Alleinerziehende Mütter und Väter können für ihre minderjährigen Kinder Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz beantragen.
  
Ein Kind kann Unterhaltsvorschuss unter anderem dann erhalten, wenn es 

• das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hat,
• bei einem alleinerziehenden Elternteil lebt, der ledig, verwitwet oder geschieden ist oder von seinem Ehegatten oder Lebenspartner dauernd getrennt lebt
• nicht mit dem anderen (barunterhaltspflichtigen) Elternteil in einem Haushalt lebt,
• von dem anderen Elternteil keinen, zu wenig oder nicht regelmäßig Unterhalt bekommt.
• der andere Elternteil verstorben ist und die Halbwaisenrente geringer ist als Unterhaltsvorschuss.

Nach Vollendung des 12. Lebensjahres kann der Anspruch darüber hinaus davon abhängen, ob das Kind und/oder der alleinerziehende Elternteil Leistungen des Jobcenters beziehen und wie hoch deren Einkommen ist.

Nach Vollendung des 15. Lebensjahres werden Einkünfte Ihres Kindes teilweise von den Unterhaltsvorschussleistungen abgezogen.

Alle wichtigen Informationen zum Anspruch auf Unterhaltsvorschuss finden Sie in den Merkblättern zum Unterhaltsvorschussgesetz.

Für die Unterhaltsvorschussleistungen müssen Sie schriftlich einen Antrag stellen. Sie können den Antrag per Post schicken oder direkt vor Ort beim Jugendamt ausfüllen.

Folgende Unterlagen legen Sie bitte Ihrem Antrag bei oder bringen Sie zum Termin mit:

• Geburtsurkunde des Kindes
• Vaterschaftsanerkennung mit Zustimmung der Mutter zur Vaterschaftsanerkennung
• Kopie des Personalausweises oder des Reisepasses
• Kopie des Aufenthaltstitels (sofern vorhanden)
• Eine Kopie des Scheidungsurteils ohne Entscheidungsgründe (sofern Sie geschieden sind)
• Bei über 12-Jährigen eine Kopie Ihres aktuellen Jobcenterbescheides
• Bei über 15-Jährigen eine Kopie der Schulbescheinigung

Das Formular ist ausgelegt für bis zu drei Kinder. Sollten Sie einen Antrag für mehr als drei Kinder stellen wollen, verwenden Sie bitte ein weiteres Antragsformular. Für den Fall, dass Ihre Kinder verschiedene Väter haben, verwenden Sie bitte jeweils gesonderte Formulare.

Für jedes Kind ab 12 Jahren benötigen Sie jeweils zusätzlich den Ergänzungsantrag.

Sollten Sie Hilfe beim Ausfüllen der Anträge benötigen, vereinbaren Sie bitte einen Termin. Die Zeiten für Terminvergaben, zur Abgabe von Anträgen sowie die zuständigen Ansprechpartner finden Sie im Formular Unterhaltsvorschusskasse: Buchstabengruppen und Ansprechpartner.

Die Antragsformulare für Unterhaltsvorschuss finden Sie hier.

Die Unterhaltsvorschussleistung beträgt für die Zeit ab 01.01.2023:

Hiervon werden abgezogen:

• Eingehende Unterhaltszahlungen des anderen Elternteils oder die Waisenbezüge, die das Kind nach dem Tod des anderen Elternteils oder des Stiefelternteils erhält,
• Einkünfte des Kindes aus Arbeit und Vermögen, wenn das Kind keine allgemeinbildende Schule mehr besucht (gilt ab 12 Jahren).

Der zuständige Ansprechpartner richtet sich nach den Anfangsbuchstaben des Nachnamens Ihres Kindes.

Ihren zuständigen Sachbearbeiter sowie deren persönliche und telefonische Sprechzeiten entnehmen Sie bitte diesem Formular:

Allgemeine Informationen oder Informationen zur Antragsstellung erhalten Sie von Montag in der Zeit von 9 bis 11 Uhr und Donnerstag 13 bis 15 Uhr unter folgenden Telefonnummern:

• 0711 216-55388
• 0711 216-55389

Änderungen, die für die Leistung nach dem Unterhaltsvorschussgesetz von Bedeutung sind, sind der Unterhaltsvorschusskasse unverzüglich mitzuteilen, insbesondere wenn:

• Sie umziehen,
• das Kind nicht mehr bei Ihnen lebt, auch wenn es sich z. B. vorübergehend in einer Pflegefamilie oder in einem Heim aufhält,
• Sie heiraten, auch wenn der Partner nicht der andere Elternteil des Kindes ist, oder wenn Sie eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen,
• Sie sich die Betreuung Ihres Kindes mit dem anderen Elternteil teilen, insbesondere jede Erhöhung des Betreuungsanteils des anderen Elternteils
• Sie sich mit Ihrem Ehepartner bzw. Vater Ihres Kindes wieder versöhnen oder die Trennung aufheben,
• Sie mit dem anderen Elternteil zusammenziehen,
• vom anderen Elternteil Unterhaltszahlungen direkt bei Ihnen eingehen oder
• der andere Elternteil Bereitschaft zeigt, regelmäßig Unterhalt für das berechtigte Kind zu leisten,
• Sie eine Beistandschaft für Ihr Kind einrichten lassen oder Sie einen Rechtsanwalt mit der Geltendmachung des Unterhalts beauftragt haben,
• wichtige Informationen über den anderen Elternteil, die Ihnen bekannt werden, z. B. Arbeitsstelle, Adresse, sofern der Aufenthalt des anderen Elternteils bisher unbekannt war und Änderungen der persönlichen und finanziellen Verhältnisse,
• im Fall des Todes des anderen Elternteils/Stiefelternteils mit Rücksicht hierauf dem Kind Waisenbezüge bewilligt werden oder stattdessen eine Abfindung gewährt wird,
• eine Verpflichtungserklärung nach dem Ausländergesetz besteht,
• bei Beginn, Änderung oder Beendigung der allgemeinbildenden Schule (ab dem 15. Lebensjahr) oder einer Ausbildung, Erwerbstätigkeit, eines Freiwilligendienstes u.Ä. (ab dem 15. Lebensjahr)
• das Kind eigenes Einkommen (z.B. Ausbildungsvergütung) oder Einkommen aus Vermögen hat (gilt ab 12 Jahren)