Inhalt anspringen

Landeshauptstadt Stuttgart

Verwaltung

Strategie gegen Fachkräftemangel

„Werden auch Sie Stuttgart von Beruf“, mit diesem Slogan wirbt die Stadt auf dem umkämpften Arbeitsmarkt um dringend benötigte Fachkräfte. Am Dienstag, 19. September, ist unter dem Titel „workSTUgether“ eine neue Personalstrategie vorgestellt worden.

Die Landeshauptstadt setzt auf ganzheitliche Lösungen bei der Suche nach neuem Personal.

Warum nur in einer Stadt leben, wenn man das Leben darin aktiv mitgestalten kann? Hinter dem Versprechen einer sinnstiftenden Tätigkeit steckt eine ganzheitliche und stadtweite Strategie, die die Stadt jetzt im Personalbeirat unter dem Titel „workSTUgether“ vorgestellt hat.

Das Image eines Beschäftigten in der öffentlichen Verwaltung sehen nicht alle Bürgerinnen und Bürger positiv, mitunter schwingen Vorurteile mit. Dafür sorgen Probleme bei der Aufgabenbewältigung in wichtigen Dienstleistungen. Und dennoch arbeiten mehr als 16. 000 Mitarbeitende für die Landeshauptstadt – viele mit Begeisterung. Gerade für junge Menschen scheint ein Job bei der Stadt attraktiv zu sein: 329 Auszubildende und Studierende haben in diesem Jahr ihre Ausbildung begonnen. Damit steht sie im Vergleich zu anderen Arbeitgebern sehr gut da.

Der Erste Bürgermeister Fabian Mayer weiß, dass die Arbeitgeberattraktivität alles andere als ein Selbstläufer ist: „Der Arbeitsmarkt ist hart umkämpft, viele Beschäftigte können es sich aussuchen, wo und für wen sie arbeiten möchten.“ Warum sich viele Menschen gerade für die Landeshauptstadt entscheiden, sieht Mayer in den Vorteilen dort: „Eine sinnstiftende Tätigkeit, das Gefühl, etwas Gutes bewirken zu können, gepaart mit attraktiven Arbeitsbedingungen. Insbesondere bei der Vereinbarkeit von Beruf und persönlichen oder familiären Interessen punktet die Stadt bei ihren Mitarbeitenden.“

Wir sind eine Arbeitgeberin mit Herz, für uns stehen die Menschen im Mittelpunkt. Das gilt ebenso für Bürger wie für Mitarbeitende.

Erster Bürgermeister Fabian Mayer

Dass dies nicht nur leere Worte sind, hat die Stadt in den vergangenen Jahren eindrucksvoll bewiesen. Mehr als 70 Angebote hat sie für ihre Mitarbeitenden geschaffen. Vom kostenfreien Deutschlandticket über eine individuelle Karriereförderung, Führungspositionen in Teilzeit, betriebliche Gesundheitsangebote bis hin zur Beratung und Unterstützung für Mitarbeitende mit pflegebedürftigen Angehörigen, finden sich dort „Benefits“, die selbst etablierte große Unternehmen nicht bieten.

Doch damit gibt sich die Stadtverwaltung nicht zufrieden. Die Prognosen sind deutschlandweit besorgniserregend: „Viele unserer Mitarbeitenden werden in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen“, weiß Bernd Reichert, Leiter des städtischen Haupt- und Personalamts. Trotz großer Erfolge bei der Personalgewinnung gibt es Aufgabenbereiche in der Verwaltung, für die die Stadt bereits jetzt schon nicht mehr ausreichend qualifizierte Mitarbeitende findet. Die Arbeitsmarktprognosen für die kommenden Jahre gehen davon aus, dass sich der Fachkräftemangel noch zuspitzt. Erster Bürgermeister Fabian Mayer findet deshalb deutliche Worte: „Es geht hier um die Leistungsfähigkeit unserer Stadtverwaltung. ohne diese Personalstrategie würden wir die kommenden Jahre nicht durchhalten.“

Ganzheitliche und stadtweite Personalstrategie

Aus diesem Grund hat die Stadt ihre vielfältigen strategischen Ansätze und Maßnahmen nun in eine ganzheitliche und stadtweite Personalstrategie gegossen, um für die Herausforderungen der kommenden Jahre gerüstet zu sein. Die Strategie wurde über mehrere Monate von einer stadtübergreifenden Projektgruppe und gemeinsam mit dem Gesamtpersonalrat erarbeitet. Begleitet hat den Strategieprozess Professorin Jutta Rump, Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft in Ludwigshafen, eine renommierte Expertin auf dem Gebiet des Personalmanagements.

Im neu aufgesetzten Strategiepapier finden sich auf 37 Seiten untergliedert in 17 Handlungsfelder neue Ansätze, aber auch alle bestehenden Maßnahmen und Angebote, die erstmals vollständig aufeinander abgestimmt wurden. So will sich die Stadt noch stärker als bisher als Arbeitgebermarke in der Öffentlichkeit etablieren und damit werben. Erste Schritte wie der städtische Instagram-Kanal „stuttgartvonberuf“ wurden bereits umgesetzt. Auch die Gewinnung von Fachkräften im Ausland will die Stadt deutlich verstärken. „Stuttgart ist eine bunte und vielfältige Stadt. Als Arbeitgeberin stehen wir ebenso für kulturelle und ethnische Vielfalt, wie auch für Chancengleichheit und Diversity“, so Amtsleiter Reichert.

Stadt steht vor großen Herausforderungen

Trotz der zahlreichen positiven Ansätze und Maßnahmen der Personalstrategie steht die Stadt vor großen Herausforderungen, in allen Bereichen ausreichend Arbeitskräfte zu finden. Die Effizienz durch die fortschreitende Digitalisierung muss deshalb ebenso gesteigert werden, wie Prozesse optimiert und verschlankt werden müssen. Dazu gehört unter anderem auch eine Priorisierung von Aufgaben.

Die Verwaltungsspitze ist überzeugt, auf einem guten Weg zu sein. Bürgermeister Mayer: „Mit unserer gesamtstädtischen Personalstrategie ‚workSTUgether‘ sind wir für die kommenden Jahre bestmöglich aufgestellt, zudem werden wir diese Strategie selbstverständlich regelmäßig überprüfen und anpassen.“

Die Broschüre zur Personalstrategie steht unter  www.stuttgart.de/personalstrategie-2030 (Öffnet in einem neuen Tab) als kostenloser Download zur Verfügung.

Das könnte Sie auch interessieren

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • GettyImages/pixelfit
  • Getty Images / querbeet
  • Rich Vintage Photography
  • martinlorenz.net/Stadt Stuttgart