Grund waren Schadstellen an der Tragwerkskonstruktion, die im Rahmen einer Sonderprüfung festgestellt worden waren. Die so genannten Drahtlitzen, Bündel von Stahlseilen, waren stark korrodiert und zum Teil bereits gerissen.
Das Ingenieurbüro Leonhardt, Andrä & Partner hat die Brücke statisch und materialtechnisch überprüft. Ergebnis: Die gerissenen Drahtlitzen, die Verwendung von spannungsrissgefährdeten Spannstahl und das filigrane Tragsystem machen eine Verstärkung und Notunterstützung der Brücke nicht möglich, so die Gutachter. Die Bauingenieure sehen daher keine Möglichkeit des Erhalts des Bauwerks und empfehlen den Rückbau der Rosensteinbrücke.
Jürgen Mutz, Leiter des Tiefbauamtes, stellte im Ausschuss einen möglichen Zeitplan für das weitere Vorgehen vor. Die Beauftragung eines Rückbaukonzeptes läuft bereits, im kommende Jahr soll das Konzept erarbeitet und der Rückbau ausgeschrieben werden. Der Rückbau selbst ist für das Jahr 2024 angesetzt.
Grundsatzbeschluss zum Bau der künftigen Brücke 2023
Welches Brückenbauwerk künftig anstelle der Rosensteinbrücke errichtet wird, wird im Vorfeld der Erstellung eines Verkehrsstrukturplans untersucht, den das Amt für Stadtplanung und Wohnen für den Bezirk Bad Cannstatt erarbeitet. Im Ausschuss wurden von deren Vertretern dazu erste Ideen einer Umweltverbundbrücke als zentrales Element der Stadt am Fluss dargestellt. Im Rahmen der Ausarbeitung des Plans soll es einen Vorschlag für die Breite der künftigen Brücke geben.
Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik nahm davon Kenntnis und diskutierte, wieviel Raum den unterschiedlichen Verkehrsträgern auf der künftigen Brücke eingeräumt werden soll. Am 26. Oktober berät der Bezirksbeirat Bad Cannstatt über das Thema. Der Grundsatzbeschluss zum Bau der künftigen Brücke soll im kommenden Jahr in den Gremien der Landeshauptstadt gefällt werden.