Der erste Schritt zum Neubau des Katharinenhospitals des Klinikums Stuttgart ist geschafft. Baden-Württembergs Minister für Soziales, Gesundheit und Integration, Manne Lucha, und der Bürgermeister für Finanzen und Beteiligungen der Landeshauptstadt Stuttgart, Thomas Fuhrmann, betonten bei der Übergabe den Wert des leistungsstarken Klinikums Stuttgart für die Versorgungsicherheit der Menschen im Land, aber auch die Rolle als starker, sozialer Arbeitgeber und Ort der Qualifizierung von klinischen Fachkräften mit besten Perspektiven.
Auf fast 40.000 qm entstanden für 170 Millionen Euro eine große interdisziplinäre Intensivstation, eine hämatologisch-onkologische Transplantationsstation, eine der größten Endoskopieabteilungen Süddeutschlands sowie eine innovative interventionelle Radiologie.
Das als Haus F bezeichnete Gebäude an der Kriegsbergstraße im Zentrum der Landeshauptstadt Stuttgart wird zukünftig die erste Anlaufstelle für alle Patienten des Katharinenhospitals im Klinikum Stuttgart sein.
Krankenhausbürgermeister Thomas FuhrmannEin Aushängeschild mit großer Tradition und ein echter Standortvorteil.
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Stuttgart hat 2018 beschlossen, den Standort Mitte des Klinikums Stuttgart umfassend zu erneuern. Die gesamte Investitionssumme für den Neubau des Katharinenhospitals beläuft sich auf rund 810 Millionen Euro – und ist damit die größte Baumaßnahme der Landeshauptstadt Stuttgart. „Das Klinikum Stuttgart ist ein Aushängeschild mit großer Tradition und ein echter Standortvorteil“, ist sich Stuttgarts Finanz- und Krankenhausbürgermeister Thomas Fuhrmann sicher. „Neben dem Gewinn für die Patientinnen und Patienten wird das Klinikum Stuttgart mit seinen 7.000 Beschäftigten auch als Arbeitgeber noch attraktiver.“ Gleichzeitig werde der bereits heute sehr gute nationale Ruf des Klinikums weiter positiv geprägt. „Das Haus F ist der erste wichtige Meilenstein in der kompletten Neugestaltung des Klinikcampus Mitte sowie städtebaulich für die Landeshauptstadt ein bedeutendes Projekt“, erläutert Fuhrmann weiter.
Land fördert Haus F mit rund 80 Millionen Euro
Manne Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration, hob die Bedeutung der Investitionen in eine moderne Krankenhausinfrastruktur hervor: „Wie wichtig die Krankenhäuser sind, haben wir in den letzten 18 Monaten erlebt. Die medizinischen Teams haben großartige Arbeit geleistet, gerade auch im Klinikum Stuttgart. Zunächst der kurzfristige Aufbau hoher Reservekapazitäten zur Intensivbehandlung und später der enorme Einsatz für den wirksamen Impfschutz haben gezeigt, wie leistungsstark unsere Krankenhäuser sind.“
Für den großartigen Einsatz dankte der Minister allen 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Klinikums, die an vorderster Front der Pandemiebekämpfung standen und stehen. „Ein nachhaltiges, leistungsstarkes und innovatives Gesundheitswesen braucht engagierte Beschäftigte. Und diese verdienen gute und gesunde Arbeitsbedingungen und Strukturen. Dazu bekennt sich das Land Baden-Württemberg, das den Neubau von Haus F mit rund 80 Millionen Euro fördert.“
In den Neubau ziehen die radiologischen Kliniken, Teile der Inneren Medizin und Bettenstationen mit etwa 250 Betten ein. Herzstück ist die große interdisziplinäre Intensivstation mit über 60 Betten und hervorragenden hygienischen Möglichkeiten. Hier verbinden internistische, neurologische, anästhesiologische und operative Expertise alle Möglichkeiten in einer modernen Einheit. Zudem entstehen eine hämato-onkologische Transplantationsstation und eine der größten Endoskopieabteilungen Süddeutschlands.
State of the Art ist auch die gesamte Medizintechnik, die im Rahmen einer Innovationspartnerschaft mit Philips ausgebaut wird. Bürgermeister Fuhrmann nannte beispielhaft die Nutzung künstlicher Intelligenz in den schnellen und präzisen Magnetresonanztomografen sowie innovative Hybrid-OPs. Er erinnerte aber auch daran, dass eine exzellente Ausstattung eine lange Tradition im größten Haus der Stadt hat: Schon 1897 wurde für die chirurgische Klinik des Katharinenhospitals ein Röntgengerät vom königlichen Hoflieferanten beschafft – nur zwei Jahre nach der Beschreibung der Nutzung durch Wilhelm Conrad Röntgen und noch vier Jahre vor dessen Auszeichnung mit dem Nobelpreis für Physik.
Neubau setzt städtebauliche Akzente
Auch städtebaulich setzt der Neubau architektonisch Akzente in zentraler Lage zwischen Stadtgarten, Universität und Lindenmuseum. Direkt benachbart ist bereits der nächste Meilenstein erkennbar: Das Stuttgart Cancer Center – Tumorzentrum Eva Mayr-Stihl des Klinikums Stuttgart am Hegelplatz.
Daniela Feindor, die zuständige Projektleiterin im Klinikum Stuttgart, freut sich auf die städtebauliche Neugestaltung vor dem Gebäude: „Die Kriegsbergstraße wird in diesem Bereich als Boulevard vollständig erneuert. Eine Begrünung und die Reduktion auf einen Fahrstreifen pro Richtung werden diesen Bereich für Fußgänger und Radfahrer attraktiver machen.“
Eine Verbesserung des Stadtklimas wird zudem durch die verringerte Bauhöhe und eine Grünfuge erreicht, wodurch Frischluft vom Kriegsberg besser in die Stadt strömen kann.
Der Vorstand des Klinikums Stuttgart, Prof. Dr. Jan Steffen Jürgensen, dankte dem Land und der Landeshauptstadt für die besondere Förderung, die auch eine besondere Verpflichtung darstellt. Die Vorfreude aller auf die Inbetriebnahme, die nach einigen Großgeräteinstallationen und abschließender Justierung der Gebäudetechnik im Dezember geplant ist, sei riesig – wie auch die neu gewonnenen Möglichkeiten.
(Quelle: Klinikum Stuttgart)
Hintergrund Klinikum
Das Klinikum Stuttgart umfasst das Katharinenhospital, das Krankenhaus Bad Cannstatt und Deutschlands größte Kinderklinik, das Olgahospital.
7.000 Mitarbeitende, darunter 2.700 Pflegekräfte und über 1.000 Ärztinnen und Ärzte, versorgen jährlich rund 90.000 Patienten stationär und mehr als 600.000 ambulant, einschließlich 100.000 Notfällen. Über 3.600 Geburten und mehr als 53.000 Operationen werden jedes Jahr im Klinikum Stuttgart betreut.
Das Katharinenhospital wird derzeit für über 800 Millionen Euro neu gebaut und schafft modernste Infrastrukturen für die Patientenversorgung.