Das Konzept beinhaltet ein gesichertes und barrierearmes Gebäude, in dem das Autonome Frauenhaus mit 22 Appartements und zwei Notfallappartements gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern Schutz bietet. Ebenso ist die Beratungsstelle des Vereins Teil des Zentrums mit ihren Angeboten „Fraueninterventionsstelle (FIS)“ und „Beratung & Information für Frauen (BIF)“. Somit sind erstmals das Frauenhaus und die Beratungsstelle an einer bekannten Adresse unter einem Dach zu finden. Das Konzept sieht zudem externe, anonyme Schutzplätze vor.
Dr. Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales, Gesundheit und Integration, und Thomas Fuhrmann, Bürgermeister für Wirtschaft, Finanzen und Beteiligung, konkretisierten mit den Vertreterinnen des Vereins FhF, der auch den Betrieb des neuen Gewaltschutzzentrums übernehmen wird, die Fragen der Finanzierung.
Neubau soll im NeckarPark entstehen
Die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH (SWSG), Bauherrin des Projekts, stellte in der gemeinsamen Sitzung mit Stadt und Verein die Rahmenbedingungen vor, unter denen sie, zusammen mit der Landeshauptstadt Stuttgart, das Projekt im NeckarPark durchführen kann.
Bürgermeisterin Dr. Alexandra SußmannDies ist ein sehr erfreulicher und wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem neuen Autonomen Frauenhaus
„Der nun vorliegende und von allen Beteiligten angenommene Vorschlag ist nach langen internen Abstimmungsprozessen und nur unter großen Zugeständnissen von Seiten der Finanzverwaltung der Stadt Stuttgart zustande gekommen", betonte Bürgermeisterin Dr. Sußmann weiter.
Bürgermeister Fuhrmann wies darauf hin: „Mit dem vorliegenden Finanzierungskonstrukt über Mietkostenzuschüsse ist eine deutliche Absicherung der Arbeit des Vereins verbunden, selbst wenn sich die finanzielle Situation der Stadt Stuttgart in künftigen Haushaltsjahren – zum Beispiel bei Einbruch der Gewerbesteuer – verschlechtern sollte.“
Signal für gewaltbetroffene Frauen und Kinder
Der Verein ist nach über einem Jahrzehnt der Immobiliensuche erleichtert über die Finanzierungszusage der Stadt Stuttgart und versteht diese als großes Signal für die gewaltbetroffenen Frauen und Kinder. „Wir können nun endlich unsere innovative Konzeption umsetzen. Gewaltbetroffene Frauen und Kinder finden niedrigschwellig, bedarfsorientiert und umgehend Schutz und Beratung unter einem Dach“, heißt es seitens des Vereins.
Das Autonome Frauenhaus, das derzeit in einem Interimsquartier untergebracht ist, finanziert sich über die Benutzergebühren und einen städtischen Zuschuss. Die Landeshauptstadt Stuttgart sichert zu, die Unterdeckung der erforderlichen Jahresmiete, die bei dem Neubau deutlich höher liegt, für die Dauer von zunächst 20 Jahren zu refinanzieren. Es entsteht ein Neubau mit einer Gesamtfläche von rund 2.400 Quadratmetern.
Der Geschäftsführer der SWSG, Samir M. Sidgi, versichert: „Wir sind uns der Bedeutung dieses Projekts bewusst und setzen unser Fachwissen und unsere Erfahrung ein, um – in enger Abstimmung mit der Landeshauptstadt und dem Verein – ein Frauenhaus zu errichten, das den hohen Anforderungen an Sicherheit, Privatsphäre und Funktionalität gerecht wird.“