In dieser experimentellen Umgebung können Stuttgart und die Region soziale, kulturelle, ökonomische und ökologische Innovationen entwickeln und wegweisende Impulse für Planung, Architektur und Städtebau setzen.
Mit einer jährlichen Finanzierung von derzeit 1.200.000 EUR leistet die Landeshauptstadt einen erheblichen Beitrag zur Realisierung der IBA‘27. Insgesamt finden acht der 23 IBA‘27-Projekte direkt in der Landeshauptstadt Stuttgart statt.
Die bedauerliche Entscheidung von Wolff & Müller, sein Engagement zu beenden, wird von der Landeshauptstadt Stuttgart zur Kenntnis genommen. Gleichzeitig wird die Auffassung geteilt, dass die Ausstellung so erfolgreich werden soll wie ihr Vorbild, die Weissenhofsiedlung 1927 und daher eine Unterstützung von allen Beteiligten benötigt.
Die Verantwortlichen der Stadt Stuttgart können jedoch nicht nachvollziehen, wie Rückhalt aus einem Rückzug entstehen soll. Stattdessen bekräftigen sie ihre Überzeugung, dass ein Schulterschluss von Politik, Verwaltung, Planung, Bau- und Immobilienwirtschaft notwendig ist, um die Prozesse zu beschleunigen. Die Stadt Stuttgart möchte mit den Veranstaltern und Wolff & Müller im Austausch bleiben: „Auch wir sind offen für Gespräche, um den Stand der IBA’27 Projekte und vor allem auch die Realisierung der Stadt am Fluss und Stuttgart Rosenstein vorzustellen, da hier wohl ein Informationsdefizit besteht“, sagt Bürgermeister Peter Pätzold, Referat Städtebau, Wohnen und Umwelt.
Herausragende Projekte
Zu den herausragenden Projekten zählen die vier neuen Quartiere: Böckinger Straße (SWSG), Quartier am Rotweg (BG Neues Heim, BG Zuffenhausen), Zukunft Münster 2050 (BG Münster) und Wohnen am Fluss (Bietigheimer Wohnbau). Zudem ist die Landeshauptstadt aktiv in die Planung und den Bau des Besucher- und Informationszentrums (BIZ) am Weissenhof involviert, das bis 2027 Besucherinnen und Besucher empfangen und informieren wird.
In der Leonhardsvorstadt schreitet die Entwicklung des Züblinareals mit der Ausschreibung der Konzeptvergabe im Jahr 2024 voran. Das IBA‘27-Netzprojekt "Haus für Film und Medien" ist in Planung und wird in Kooperation mit dem neuen Mobilitäts-Hub von Breuninger entstehen. Die Vorbereitungen für den Bau laufen derzeit auf Hochtouren.
Im Rahmen des IBA‘27-Projekts C1 Wagenhallen befindet sich die Stadt Stuttgart in der Umsetzungsplanung der Infrastrukturmaßnahmen. Parallel dazu laufen das Bebauungsplanverfahren und die Umsetzungsplanungen für die Interimsoper. Die Grundsatzvorlage zur Vermarktung und Entwicklung des Areals wird im nächsten Jahr in die Gremien eingebracht, ca. neun Monate später folgt eine Ausschreibungsvorlage. Anschließend startet die Vermarktungsphase von ca. drei bis sechs Monaten.
Aufgrund der Krise im Wohnungsbau muss das IBA‘27-Projekt "Neuer Stöckach", von der EnBW vorübergehend pausiert werden. Die Landeshauptstadt Stuttgart hatte die Entwicklung dieses Projekts aktiv unterstützt. Als letzter Baustein des „Neuen Stöckach“ wurde kürzlich der Wettbewerb zum Umbau und zur Aufstockung des „Gebäudes 10“ im Rahmen der Holzbauinitiative abgeschlossen – ein gemeinsames Projekt von Stadt und EnBW.
Stadt weist Vorwürfe zurück
Die kürzlich geäußerten Vorwürfe von Wolff & Müller werden von der Stadtverwaltung zurückgewiesen. Ebenso wird die Aussage über das Fehlen eines städtebaulichen Masterplans von der Innenstadt nach Bad Cannstatt und einer Vision für den Neckar als unbegründet angesehen.
Die Stadt Stuttgart hat mit dem Masterplan Stuttgart Rosenstein die städtebauliche Vision für die Entwicklung der Gleisflächen von Stuttgart 21 von der Innenstadt bis zum Schloss Rosenstein in diesem Jahr beschlossen. Der Masterplan Landschaftspark Neckar, der die „Stadt am Fluss“ Wirklichkeit werden lassen soll, schließt räumlich daran an. Der Spatenstich für das Projekt "Lindenschulviertel" erfolgte vor Kurzem, direkt neben dem IBA‘27-Projekt "Wohnen am Fluss", das den Neckar wieder erlebbar machen wird. Weitere Projekte wie das Wasenufer, das Neckarknie oder der Hechtkopf befinden sich in der Planung oder Vorbereitung.