Mit der Vereinbarung einer „kommunalen Klimapartnerschaft“ mit der tunesischen Partnerstadt Menzel Bourguiba ist in dieser Woche ein weiterer Meilenstein erreicht worden. Und das nicht nur in Sachen Klimaschutz, sondern auch in der ohnehin aktiven Zusammenarbeit der beiden Partnerstädte. „Klimaschutz und Klimafolgenanpassung sind für uns hochaktuelle Themen, denn unsere beiden Städte sind von sehr unterschiedlichen Auswirkungen des Klimawandels betroffen“, so Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper.
Weitere "Kommunale Klimapartnerschaften"
Neben Stuttgart und Menzel Bourguiba haben aktuell zehn weitere Städtepaare aus Deutschland und Lateinamerika oder Afrika das Abkommen für mehr Klimaschutz anlässlich der „Kommunalen Klimapartnerschaften“ unterzeichnet. Dahinter stehen die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt sowie die Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V.
Dazu reiste eine kleine Delegation unter Leitung des Menzeler Oberbürgermeisters Selim Hragua vom 7. bis 10. November zunächst nach Essen, wo der offizielle Auftakt stattfand. Von einem „äußerst produktiven Beginn“ sprach Hragua nach den Tagen in Essen, wo unter anderem die Stuttgarter Sozialbürgermeisterin Dr. Alexandra Sußmann ebenfalls anwesend war. Noch bis zum 14. November weilt die Delegation für Fachgespräche und -besuche in Stuttgart.
Klimafolgenanpassung im Fokus
Im Mittelpunkt steht dabei der Austausch über die Klimafolgenanpassung und den Klimaschutz in Stuttgart sowie in Menzel Bourguiba. Darüber hinaus besichtigen die Gäste der Delegation die Müllverbrennungsanlage der EnBW, einen Wertstoffhof und das Klärwerk in Mühlhausen. Gerade die Themen Abfallwirtschaft und Abwasser sind von besonderer Bedeutung für die 70 Kilometer nordöstlich von Tunis gelegene Stadt, die zwischen zwei Seen liegt.
Zum Start der Klimapartnerschaft lud Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper am 11. November zu einem offiziellen Empfang ins Rathaus ein. Neben den Stadträtinnen und Stadträten sowie Städtepartnerschaftsaktiven nahm daran auch der tunesische Konsul aus München, Mohsen Sebai, teil. Bereits im Vorfeld traf sich Nopper mit Amtskollege Selim Hragua zu einem gemeinsamen Gespräch. Anschließend trug sich dieser in das Goldene Buch der Stadt als weiteres Zeichen für die gewachsene partnerschaftliche Verbindung beider Städte ein.
Oberbürgermeister Frank Nopper„Wir haben die Chance bekommen, gemeinsam mit unseren tunesischen Freunden mögliche kommunale Lösungen für eine globale und immer dringlicher werdende Herausforderung zu entwickeln. Ich bin meinem Kollegen und der Stadt Menzel Bourguiba sehr dankbar für die Zusage, sich mit den Expertinnen und Experten aus Stuttgart gemeinsam für den Klimaschutz zu engagieren.“
Menzel Bourguiba und Stuttgart sind seit 1971 städtepartnerschaftlich verbunden. Die intensive und lebendige Beziehung erhält durch die kommunale Klimapartnerschaft einen weiteren wichtigen Baustein. In der zweijährigen Projektphase erarbeiten die Partner ein konkretes Handlungsprogramm mit Zielen, Maßnahmen und zugewiesenen Ressourcen für Klimaschutz und Klimafolgenanpassung, welche im Anschluss an die Projektphase eigenständig umgesetzt werden sollen. Mit den kommunalen Klimapartnerschaften will die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt die fachliche Zusammenarbeit deutscher Städte, Gemeinden und Landkreise mit Kommunen aus Afrika, Lateinamerika und Asien in den Bereichen Klimaschutz und Klimafolgenanpassung stärken und unterstützen. Seit Beginn der ersten Projektphase im Jahr 2011 haben bereits 77 Partnerstädte ihre Handlungsprogramme erarbeitet.
