Rund 40 Prozent der Weltbevölkerung haben keinen Zugang zu ausreichend sauberen Sanitäreinrichtungen. Mangelnde Hygiene und Auswirkungen auf die Gesundheit sind die Folge. Denn ohne Toiletten, den erforderlichen Abwasserleitungen und Klärwerken können sich Krankheiten ungehemmt ausbreiten. Ein funktionierendes Abwassersystem ist Voraussetzung für gesunde Seen und Flüsse und somit auch für das Trinkwasser.
Die Nutzung von Toiletten ist hierzulande ganz selbstverständlich. Kaum vorstellbar, dass 2,5 Milliarden Menschen diese Möglichkeit nicht haben. Kaum jemand macht sich Gedanken um das Schmutzwasser nach dem Spülvorgang. In Stuttgart wird das Abwasser von der Stadtentwässerung Stuttgart mit Hilfe des ungefähr 1.700 Kilometer langen Kanalsystems zu den Klärwerken transportiert und dort wieder aufbereitet. Die Klärwerke reinigen das Wasser mit moderner Technologie in mehreren Stufen.
Abfall nicht in der Toilette entsorgen
Doch nicht alle Verschmutzungen können herausgefiltert werden. Je mehr Schadstoffe in das Abwasser gelangen, umso wahrscheinlicher gelangen auch Stoffe in die Umwelt, die sich nicht so einfach aus dem Abwasser entfernen lassen. Zum Schutz der Umwelt reagiert der Gesetzesgeber darauf mit zunehmend strengeren Reinigungsvorgaben. Das hat höhere Investitionen und Betriebskosten bei den Kläranlagen und somit eine Erhöhung der Abwassergebühr für die Bürger zur Folge. Kosten, die vermeidbar wären, wenn Schad- und Fremdstoffe gar nicht erst über die Toilette, die Dusche oder das Waschbecken im Abwasser landen würden.
Die Stadtentwässerung Stuttgart appelliert daher, keine Feuchttücher, Wattestäbchen, Medikamente, Essensreste, Lacke, Haare und Monatshygieneartikel wie Tampons und Binden in die Toilette zu werfen. Toiletten sind keine Abfalleimer. Das Entfernen derartiger Abfälle aus öffentlichen und privaten Abwasserleitungen, Kanälen und Pumpen ist aufwendig und sehr teuer. Bei privaten Abwasserleitungen müssen diese Kosten selbst getragen werden.