Der Leiter des Grundsatzreferates der Landeshauptstadt, Martin Körner und die Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Nord, Sabine Mezger, haben die neuen E-Carsharing‐Stellplätze in der Helfferichstraße offiziell an die Unternehmen deer und Stadtmobil übergeben.
Martin Körner sagte: „Stuttgart ist bei Carsharing‐Angeboten und bei der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur für Elektroautos gut unterwegs. Es ist dennoch eine enorme Herausforderung für die Stadtverwaltung, Carsharing und Elektromobilität zusammenzubringen. Jetzt machen wir einen ersten Schritt. Weitere Schritte sollen folgen – auch, um dem Beschluss des Gemeinderats gerecht zu werden, das Sharing von Elektroautos auszubauen.“
Bezirksvorsteherin Sabine Mezger sagte: „Es freut mich, dass die Nachfrage nach Carsharing so groß ist und wir heute in Stuttgart-Nord die neuen E-Carsharing-Stellplätze offiziell übergeben können. Carsharing ist ein wichtiger Baustein in der Mobilität für Bürgerinnen und Bürger, die zeitweise auch auf ein Auto angewiesen sind.“
Seit 2018 stellt die Stadt Stuttgart öffentliche Stellplätze für das Carsharing bereit. Seitdem wurden jedes Jahr neue Stationen ausgeschrieben und in allen Stadtbezirken eingerichtet. Mit der aktuellen Ausbaustufe wird dies zum ersten Mal für Elektroautos ermöglicht.
Für diese ersten Standorte wurden im Rahmen eines öffentlichen Ausschreibungsverfahrens elf Stellplätze an acht Stationen vergeben, die mit einer Ladesäule für die E-Carsharing-Autos ausgestattet sind. Damit beginnt in Stuttgart eine neue Phase in der Carsharing-Förderung, die auf den bisherigen Erfolgen aufbaut.
Die neuen E-Carsharing‐Stationen verteilen sich über das Stadtgebiet. In den Innenstadtbezirken Mitte, Nord und Süd werden jeweils zwei Stellplätze elektrifiziert. Mit jeweils einem Stellplatz gehen Stationen in Stuttgart-West, Botnang, Feuerbach, Möhringen und Weilimdorf in Betrieb.
Mehr Carsharing für Elektrofahrzeuge
Der Anteil von Elektrofahrzeugen im stationsbasierten Carsharing-Bereich ist deutschlandweit im Vergleich zum Carsharing mit Verbrennern gering. Elektrisches Carsharing bleibt daher weiterhin eine wirtschaftliche Herausforderung. Die Kosten für die Einrichtung von Ladeinfrastruktur und für die Anschaffung von Elektrofahrzeugen sind aktuell noch höher als für den Betrieb mit Verbrennerfahrzeugen.
Eine Herausforderung bleibt dabei die Suche nach geeigneten Standorten. Dazu sollen künftig Synergieeffekte mit dem geplanten Ausbau der sonstigen E-Ladesäulen genutzt werden. Auch weitere E-Carsharing-Stationen sollen zukünftig weitere Mobilitätspunkte bilden. Die vielen verschiedenen Mobilitätsformen sollen sich dabei sinnvoll ergänzen.
Dr. Nicolas Leyva, Koordinator des Themas Carsharing in der Landeshauptstadt Stuttgart, erklärte: „Die Landeshauptstadt Stuttgart hat ein großes Interesse daran, dass der Anteil von Elektrofahrzeugen steigt. Die Stadt will diese Entwicklung unterstützen, indem wir immer mehr öffentliche Stellplätze für diesen Zweck umwidmen.“
Neben den neuen E-Carsharing-Stationen hat die Stadt gegenwärtig rund 175 Stellplätze in allen Stadtbezirken an die Carsharing‐Unternehmen stadtmobil, Flinkster, Autohaus Krautter (Ford Carsharing) und deer vergeben. Dazu kommen die stationsunabhängigen (free-floating) Carsharing-Angebote von den Anbietern Share Now und MILES.
Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass im Hinblick auf die Ziele des Klimamobilitätsplans und der angestrebten Klimaneutralität in 2035 sowohl das schnell wachsende konventionelle Carsharing ausgeweitet werden muss als auch neue E-Carsharing-Stationen erschlossen werden müssen. Sowohl das Angebot als auch die Nachfrage nach Carsharing sind in Stuttgart stark gestiegen.
Hintergrund
Die Vergabe von Carsharing‐Stellplätzen im öffentlichen Raum basiert auf dem „Konzept für die Förderung des Carsharings in der Landeshauptstadt Stuttgart“ (Öffnet in einem neuen Tab), das im Januar 2020 vom Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik einstimmig beschlossen wurde. Das Konzept sieht vor, ein flächendeckendes Carsharing‐Angebot in zentralen, gut sichtbaren Lagen – vorzugsweise in der Nähe von ÖPNV‐Knotenpunkten – zu schaffen.