Alle fünf Feuerwachen der Berufsfeuerwehr sowie alle 24 Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr waren im Einsatz. Insgesamt waren rund 700 Einsatzkräfte am Montag, und rund 400 Einsatzkräfte am Dienstag im Dienst.
Durch die Feuerwehr wurden die Einsätze nach Dringlichkeit priorisiert und abgearbeitet, für akute Notlagen wurden Einsatzkräfte zurückgehalten. Die Lage war laut Branddirektion durch die gute Zusammenarbeit zwischen Berufsfeuerwehr, Freiwilliger Feuerwehr, THW und den städtischen Ämtern jederzeit gut beherrschbar, auch indem auf vordefinierte Prozesse zurückgegriffen wurde.
Aufräumarbeiten dauern an
Das Tiefbaumt stellte fest, das Stuttgarter Kanalsystem habe sich bei dem Starkregenereignis als leistungsfähig erwiesen. Alle Anlagen hätten bestimmungsgemäß funktioniert. Die öffentlichen Abwasserkanäle werden generell für Niederschläge wie sie in der Regel alle 2–5 Jahre vorkommen dimensioniert, allerdings nicht für einen Jahrhundertregen. Daher sind bei einem solchen Ereignis Überflutungen nicht zu verhindern – ebenso aus wirtschaftlichen und technischen Gründen.
Hinsichtlich der städtischen Bäume und Wälder meldete das Garten-, Friedhofs- und Forstamt Astbrüche und umgestürzte Bäume. Aufgrund der Regenfälle sind einige Waldwege nicht mehr passierbar. Die Aufräumarbeiten dauern an. Gemeldet wurden 34 umgestürzte Bäume, 18 Bäume mussten notgefällt werden, 11 Sachschäden wurden bekannt. Gefährliche Bereiche wurden von der Stadt abgesperrt, besonders betroffen von den Unwetterschäden ist der Bezirk Neckar. Die Schadensaufnahme ist noch nicht abgeschlossen.
Am Mittwochabend sprachen Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper und Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl den Einsatzkräften vor Ort im Schlossgarten ihren Dank aus. OB Nopper sagte: "Mir ist bewusst, dass solch ein Einsatz nur durch ein hohes persönliches Engagement und den Verzicht auf Freizeit erfolgreich bewältigt werden kann. Bei diesem Großeinsatz hat sich erneut gezeigt, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt funktioniert. Wir sind sehr froh, uns in Stuttgart auf eine professionelle Feuerwehr mit ihren Partnern, wie beispielsweise dem THW und der Polizei, sowie den sonstigen an der Gefahrenabwehr beteiligten städtischen Ämter und Stellen verlassen zu können. Ihnen allen gilt mein herzlichster Dank!"
Einfluss des Klimawandels
Die Unwetter sind auch auf den Einfluss des Klimawandels zurückzuführen, heißt es aus der Abteilung Stadtklimatologie des Amts für Umweltschutz. Es ist davon auszugehen, dass derartige Starkregenereignisse klimawandelbedingt in Zukunft häufiger auftreten werden. Auch in Bezug auf die Niederschlagsmenge in einer bestimmten Zeit sind weitere Steigerungen wahrscheinlich. Letztlich steigt durch zukünftig höhere Lufttemperaturen der Wasserdampfgehalt und damit auch der Energieinhalt der Atmosphäre, was wiederum extremere Wetterereignisse wie Gewitter, Sturm, Hagel oder Starkniederschlag begünstigt.
Die Landeshauptstadt Stuttgart lässt hierzu im Rahmen eines Forschungsprojektes auch nochmals aktuelle Prognosen erstellen.