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Landeshauptstadt Stuttgart

Stadtentwässerung

Umweltministerin Walker besucht Stuttgarts größtes Regenüberlaufbecken

Thekla Walker, Ministerin für Umwelt und Klimaschutz, hat das Regenüberlaufbecken der Stadtentwässerung Stuttgart am Schwanenplatz besucht und sich dabei über die Herausforderungen des Klimawandels für die Abwasser- und Regenwasserbewirtschaftung informieren lassen.

Umweltministerin Thekla Walker, Leiter des Tiefbauamtes Jürgen Mutz und Boris Diehm, Leiter der Abteilung Klärwerke und Kanalbetrieb bei der Stadtentwässerung Stuttgart, besichtigen das Regenüberlaufbecken am Schwanenplatz.

Rund 665 Badewannen Wasser pro Sekunde strömen bei starkem Regen in das unterirdische Regenüberlaufbecken am Schwanenplatz. Es ist das größte von 150 Becken im Stuttgarter Kanalnetz, das bis zu 18 Millionen Liter Wasser zwischenspeichern kann. Es verhindert, dass stark verschmutztes Wasser bei Starkregen unkontrolliert in den Neckar gelangt.

Bei einsetzendem Regen wird mit dem ersten Regenguss der Schmutz von Straßen und Plätzen in die Kanalisation gespült. Dieser erste Schmutzstoß kommt auch zuerst im Regenüberlaufbecken an. Er besteht zu einem großen Teil aus Staub, Sand, kleinen und größeren Steinen, Laub und Geäst – leider auch aus achtlos weggeworfenem Müll. Alles zusammen darf nicht ins Gewässer gelangen, es würde seine natürliche Reinigungsleistung überfordern.

Regenüberlaufbecken schützen Flüsse und Bäche

Das Regen- und Abwasser wird in Stuttgart gemeinsam in einer sogenannten Mischkanalisation unterirdisch entwässert. Dabei verschwindet das Schmutzwasser gemeinsam mit dem Regenwasser im Kanalnetz und taucht erst wieder wahrnehmbar in den vier Klärwerken der Stadt auf. Jürgen Mutz, Leiter des Tiefbauamtes und erster Betriebsleiter des Eigenbetriebs Stadtentwässerung Stuttgart, sagt: „Mit den Regenüberlaufbecken und -kanälen in unserem 1.700 Kilometer langen Kanalnetz haben wir die Möglichkeit, bei Regenfällen das Wasser zwischenzuspeichern und so unsere Flüsse und Bäche zu schützen.“

Umweltministerin Thekla Walker ergänzt: „Der Klimawandel führt bei uns zu mehr Extremwetterereignissen. Wir müssen uns auf häufigere und heftigere Starkregen einstellen. Damit daraus keine katastrophalen Verwüstungen entstehen, brauchen unsere Kommunen eine Infrastruktur, die Wassermassen weit vor den Kellern der Wohnhäuser oder ökologisch sensiblen Teilen unserer Natur abfängt. Der Wandel zu Schwammstadt ist auch Kern der Klimawandelanpassungsstrategie der Landesregierung. Stuttgart zeigt mit Projekten wie dem Regenüberlaufbecken Schwanenplatz vorbildlich, wie Kommunen sich auf veränderte klimatische Bedingungen einstellt.“

Extremwetterereignisse fordern Anpassungsstrategien

Starkregenereignisse sind eine besondere Herausforderung für die Entwässerung, die generell für durchschnittliche Regenmengen ausgelegt ist. Nach starken Niederschlägen oder bei Dauerregen schießt jedoch eine bis zu 150-fache Menge an Schmutz- und Regenwasser durch die Rohre in Richtung Hauptklärwerk Mühlhausen. Diese Starkregenereignisse, die sich durch große Regenmengen in kurzer Zeit auszeichnen, überfordern die Abwassersysteme und bringen die Regenüberlaufbecken und -kanäle an ihre Kapazitätsgrenzen. Eine Ausrichtung des Abwassersystems an die Anforderungen dieser Extremwetterereignisse ist aber weder technisch möglich noch wirtschaftlich sinnvoll. So sind Regenüberlaufbecken wie am Schwanenplatz wichtige Elemente einer Vorsorgestrategie.

Infolge des Klimawandels nehmen Extremwetterereignisse auch in Stuttgart zu. Zur Vorsorge vor Überflutungen und Rückstau bei Starkregen müssen alle einen Beitrag leisten. Ein erster Schritt zur Vorbereitung ist die Einschätzung des individuellen Risikos vor Ort. Dabei können Bürgerinnen und Bürger die Gefahr mithilfe der Hochwassergefahrenkarte des Landes Baden-Württemberg und der Starkregengefahrenkarten der Stadt Stuttgart einschätzen und passgenaue Schutzmaßnahmen für ihr Grundstück planen und umsetzen. Umfangreiche Informationen hierzu stellt die Landeshauptstadt Stuttgart unter  www.stuttgart.de/starkregen (Öffnet in einem neuen Tab) bereit.

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Bildnachweise

  • Michael Fuchs/Stadt Stuttgart