Die Neugestaltung des seit 1998 so benannten Joseph-Süß-Oppenheimer-Platzes ist bis heute immer wieder von verschiedenen Seiten angeregt worden. Bis zur Fertigstellung der Maßnahme rechnet die Stadt mit Kosten von 2,17 Millionen Euro. Für die Planung zeichnet das Büro g2 Landschaftsarchitekten Gauder + Gehrin verantwortlich.
Hinzu kommt ein offener musealer Raum ohne Dach oder Zugangskontrollen. Damit soll die Erinnerung an den 1698 in Heidelberg geborenen und 1738 in Stuttgart hingerichteten, ehemaligen Geheimen Finanzrat und Ratgeber Herzog Karl Alexanders (1684-1737) aufrechterhalten werden, der einem judenfeindlich motivierten Justizmord zum Opfer gefallen ist.
Erinnerungsort mit Bauminsel
Dieser Erinnerungsort, der in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt und dem Verein Stiftung Geißstraße ausgestaltet und inhaltlich entwickelt wird, ist mit weiteren 330.000 Euro veranschlagt. Die Vorplanung des aus drei Cortenstahl-Wandscheiben bestehenden Raums hat das Büro Design und mehr in Zusammenarbeit mit dem Amt für Stadtplanung und Wohnen erbracht. Dazu zählt auch eine zentrale Bauminsel, die von einer umlaufenden Holzbank umgeben ist.
Auch dem Bau eines Trinkbrunnens am Joseph-Süß-Oppenheimer Platz für 99.000 Euro haben die Gremien zugestimmt. Dabei handelt es sich um das neue Standardmodell des Tiefbauamts, das künftig vielerorts im Stadtgebiet zum Einsatz kommen wird.
Holzbänke laden zum Verweilen ein
Für den Platz ist ein Asphaltbelag vorgesehen, der durch eine Epoxidharzbeschichtung farbig gestaltet wird. Beige und Grau sind dabei die dominierenden Töne. Auch sollen vom Gedenkort aus dunkelgraue Farbstreifen abgehen, um diesen optisch an den Platz anzubinden. Ein beiges Sickerpflaster auf dem angrenzenden Gehweg sowie eine beige Epoxidharzbeschichtung verknüpfen die Straße „Neue Brücke“ mit dem Platz und der Erinnerungsstätte. Da wegen der Tiefgarage unter dem Platz Bäume nicht in die Erde gepflanzt werden können, werden große Baumquartiere den Besucherinnen und Besuchern Schatten und Abkühlung spenden. 25 neu zu errichtende Holzbänke laden zum Verweilen ein. Zudem müssen die Ecken des Gedenkorts mit Basalt-Sitzwürfeln vor Unfallschäden durch die Logistikahrzeuge für die Angrenzer geschützt werden.
Um den Gedenkort in einem pietätvollen Zustand zu bewahren, ist eine regelmäßige Reinigung vorgesehen.
Fertigstellung bis Ende 2024
Nach den Beschlüssen der Ausschüsse sollen nun im September die Arbeiten ausgeschrieben werden. Sobald im November die Tiefbaufirma beauftragt ist, ist ein Baustart im Februar 2024 angedacht, sodass das Vorhaben Ende 2024 fertiggestellt sein kann.