In bisher 16 Stadtbezirken wird bis zum Herbst an insgesamt 40 Terminen eine Straße für einen Nachmittag gesperrt und zum Spielen freigegeben. Damit will die Stadt dem Recht auf Spiel, Freizeit und Erholung nach der UN-Kinderrechtskonvention nachkommen und Kindern in dicht besiedelten Stadtteilen zusätzlichen Spielraum und die Gelegenheit zum draußen Spielen ermöglichen.
Die Einrichtung der temporären Spielstraßen ist Teil der Umsetzung des Aktionsplans Kinderfreundliche Kommune, für die die Stadt Stuttgart 2020 das Siegel als kinderfreundliche Kommune erhalten hat. Während Kinder früher ganz selbstverständlich auf der Straße spielen konnten, ist dies heute in Stadtgebieten mit viel Verkehr und enger Bebauung kaum noch möglich. Dabei ist das direkte Wohnumfeld ein so wichtiger Lebens- und Erfahrungsraum für Kinder: sie können dort erste soziale Kontakte knüpfen, Freundschaften schließen, spielen, sich bewegen – und sichtbar sein. Die Straße wird so zum Aufenthalts- und Begegnungsort für Kinder, aber auch für alle, die im Umfeld der Straße wohnen. Damit soll auch der Zusammenhalt im Quartier gestärkt werden.
Indem die Straße für einen begrenzten Zeitraum gesperrt wird, können die Kinder und Jugendlichen diesen Spielraum zum Rennen, Toben, Inliner-, Skateboard-, oder Rollerfahren, zum Malen, Seilspringen oder Ballspielen nutzen. Die temporäre Spielstraße wird von einer Einrichtung vor Ort pädagogisch betreut und es stehen Spielgeräte und Spielanregungen zur Verfügung.
Kinder brauchen Platz zum Spielen und für Bewegung
Die Kinderbeauftragte Maria Haller-Kindler betont, wie wichtig dieser zusätzliche Spiel- und Bewegungsraum ist: „Kinder brauchen Platz zum Spielen und für Bewegung und zwar möglichst unkompliziert und nah an ihrem Zuhause. Dort treffen sie andere Kinder, die in ihrem Umfeld leben. Gerade das Spiel mit anderen Kindern haben Kinder in der Pandemie am allermeisten vermisst. In den temporären Spielstraßen kann an Freundschaften nun wieder angeknüpft werden.“
Marcus Moreno, Bereichsleiter der Offenen Kinder- und Jugendarbeit der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft, über die gemeinsame Umsetzung: „Wir freuen uns, dass wir nach den schwierigen Monaten mit den temporären Spielstraßen ein Highlight in Stuttgart für die Kinder setzen können. Spaß, Lachen, Spiel und Bewegung ist für die Entwicklung der Kinder sehr wichtig.“
Für die temporäre Spielfläche gelten die Spiel- und Abstandsregeln wie auf allen öffentlichen Spielflächen. Diese Regeln werden auch vor Ort bekanntgegeben. Die ausführende Einrichtung informiert die anwohnenden Kinder, Jugendlichen und Familien sowie die Nachbarschaft.