In der Zwischenzeit werden Fußgänger und Radfahrer über eine Behelfsbrücke über den Neckar gelangen. Der Rückbau der bisherigen Brücke steht nun unmittelbar bevor.
Technikbürgermeister Dirk Thürnau„Eine gute Infrastruktur ist das Rückgrat der Stadt. Die Menschen müssen sich sicher durch Stuttgart bewegen können. Die Sperrung und der Rückbau der Rosensteinbrücke sind zwar schmerzhaft, aber letztlich unvermeidlich. Viele Bauwerke sind nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden, mittlerweile 70 Jahre alt und inzwischen schadhaft. Jetzt ist Zeit für Neues.“
Die Arbeiten für den Rückbau der Rosensteinbrücke haben Mitte Januar begonnen. Daher ist es notwendig, die Rosensteinbrücke auch für den Fuß- und Radverkehr dauerhaft zu sperren. In einem ersten Schritt wird zurzeit der Asphalt ausgefräst, die Straßenbeleuchtung demontiert und der restliche Beton aus den bisherigen Stadtbahngleisen entfernt.
Tiefbauamtsleiter Jürgen Mutz erklärt: „Ab Mitte Februar 2024 werden wir die eigentliche Brückenkonstruktion zurückbauen. Mit diesen anspruchsvollen Arbeiten wurde das Unternehmen Max Wild beauftragt. Sichtbar werden wird das an einem großen Autokran, der auf dem südlichen Ufer steht und die Baustelle überragen wird. Stück für Stück wird die Brücke fachgerecht demontiert und abgetragen.“
Der technische und logistische Aufwand muss vorab detailliert ausgearbeitet werden. Die auf anspruchsvolle Abbrucharbeiten spezialisierte Firma Max Wild hat den Ablauf zum Rückbau der Rosensteinbrücke weiterentwickelt und mit ihrem Know-how optimiert. Daher können die Einschränkungen für die Schifffahrt auf dem Neckar reduziert werden. Ursprünglich war vorgesehen, die maßgeblichen Abbrucharbeiten unter Vollsperrung des Neckars im Zeitraum während zwei Wochen im Juli durchzuführen. Infolge der Optimierungen reduziert sich die Sperrung des Neckars auf Höhe der Rosensteinbrücke nunmehr auf zwei verlängerte Wochenenden.
Behelfsbrücke für den Fuß- und Radverkehr
Nach dem aktuellen Zeitplan werden an den Wochenenden vom 25. Mai bis 27. Mai sowie vom 1. Juni bis 3. Juni die beiden Hauptträger der Brücke in einem Spezialverfahren demontiert. Abtransportiert werden sie auf dem Wasserweg mithilfe aus den Niederlanden angemieteter Pontons. Die Brückenteile müssen exakt auf den Pontons platziert werden. Für diesen Vorgang müssen die Rahmenbedingungen stimmen: Passt die Witterung nicht, so muss die Demontage aus Sicherheitsgründen gegebenenfalls auf ein nachfolgendes Wochenende verschoben werden.
Jürgen Mutz sagt: „Wir errichten nach dem Rückbau möglichst zeitnah eine Behelfsbrücke für den Fuß- und Radverkehr. Über die neue Rosensteinbrücke und deren Funktionalität wird der Gemeinderat entscheiden. Sobald das Verkehrsstrukturkonzept für Bad Cannstatt und die Neckarvorstadt vom Amt für Stadtplanung und Wohnen vorliegt, kann die Ausschreibung der Planungsleistungen für den Ersatzneubau der Rosensteinbrücke erfolgen.“
Da der Planungs- und Genehmigungsprozess für das neue Bauwerk einen längeren zeitlichen Vorlauf benötigt, ist vorgesehen, zunächst die benachbarte Wilhelmsbrücke durch einen Neubau zu ersetzen. Aufgrund dieser Planung steht in der Bauzeit der neuen Brücke für Bad Cannstatt jederzeit eine Verbindung für den Fuß- und Radverkehr über den Neckar zur Verfügung.