Die Mitglieder des Bürgerrats werden an sechs Sitzungen zwischen März und Juni Empfehlungen für den Stuttgarter Gemeinderat erarbeiten und damit die nächsten Schritte im Stuttgarter Klimaschutz beeinflussen.
Von den 6069 Personen, die im Dezember angeschrieben wurden, haben sich 921 Personen zurückgemeldet. 841 von ihnen wollten auch teilnehmen. Das entspricht einer Rücklaufquote von rund 14 Prozent und spiegelt das starke Interesse der Bürgerschaft am Thema wider. „Üblicherweise antworten bei einer solchen Zufallsauswahl zwischen fünf und zehn Prozent der Menschen, dass sie teilnehmen wollen“, sagt Bruno Wipfler, der den Bürgerrat bei der Stadt Stuttgart koordiniert. „Wir freuen uns sehr, dass wir den Nerv der Zeit getroffen haben und dass so viele Menschen der Stadt Stuttgart helfen wollen, einen guten Weg zur Klimaneutralität 2035 zu finden.“
Wärmeversorgung und Mobilität im Fokus
Für eine transparente und faire Auswahl hat sich das Statistische Amt der Stadt Stuttgart an der demografischen Zusammensetzung Stuttgarts orientiert. Es gibt fünf Altersgruppen, die nach Geschlecht und Migrationshintergrund in vier Untergruppen unterteilt wurden. In diesen Untergruppen erfolgte die Auswahl über spezifische Kriterien, wie zum Beispiel Beschäftigungsart, Bildungsabschluss, wirtschaftliche Verhältnisse, Gesundheit oder Kinder.
Aus der Erfahrung mit anderen Bürgerräten in Deutschland hat sich die Zahl von rund 60 Teilnehmenden bei einer Einwohnerzahl von ungefähr 600.000 als optimal herausgestellt. Im Stuttgarter „Bürgerrat Klima“ werden sich die Personen auf die Themen „Wärmeversorgung“ und „Mobilität“ fokussieren. Die Frage ist in beiden Fällen: „Welche Schritte soll die Stadt Stuttgart unternehmen, um in diesem Bereich klimaneutral zu werden?“ Dabei sollen die Teilnehmenden immer mitdenken, welche Möglichkeiten es auf diesen Themenfeldern gibt, welche Konsequenzen die verschiedenen Optionen nach sich ziehen und wie Lösungen organisiert werden können, mit denen alle in Stuttgart gut leben können.
Empfehlungen für den Gemeinderat
Die 61 Stuttgarterinnen und Stuttgarter, die nun in der zweiten Runde der Zufallsauswahl ausgelost wurden, erhalten in den nächsten Tagen E-Mails und Anrufe und werden gebeten, ihre Teilnahme zu bestätigen. Wenn einzelne Personen doch keine Zeit haben, werden einmalig nach dem gleichen Los-Verfahren Nachrückende aus den 841 Interessierten bestimmt, damit der „Bürgerrat Klima“ am 4. März mit allen 61 Teilnehmenden starten kann.
Der 2021 auf Antrag einer Bürgerinitiative entstandene „Bürgerrat Klima“ besteht aus zufällig ausgewählten Personen. Die 61 Personen werden bei sechs Treffen Vorschläge erarbeiten und ihre Empfehlungen dem Gemeinderat übergeben. Der Gemeinderat hat sich verpflichtet, öffentlich zu begründen, welche Empfehlungen umgesetzt werden sollen und welche nicht.